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Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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wo er Charlize in seine Falle gelockt hatte. Sem hatte sich sehr beunruhigt darüber gezeigt, dass sich die ‚Tochter des Schattens’ in den Händen dieses gottverdammten Mistkerls befand, und Ondragon fragte sich erneut, welche Position Charlize im komplexen Geflecht der brasilianischen Mafia bekleidete. Sollte er Sem danach fragen? Er wandte den Kopf, konnte den kleinen Brasilianer in den nächtlichen Schatten der Palmen jedoch nicht ausmachen.
    Sein Handy summte. Es war eine SMS von Kubicki. Agentin Ritter war aus dem Koma erwacht. Immerhin eine gute Nachricht. Plötzlich fiel ihm wieder ein, was Charlize zu ihm gesagt hatte, bevor sie von diesem Mistkerl überrumpelt worden war. Sie hatte eine Telefonnummer gefunden. Eine Nummer in Paris. Wie lautete sie noch gleich? Er versuchte, sich an die Reihenfolge zu erinnern. Sie war eigentlich ganz einfach gewesen. Irgendwas mit drei Siebenen und … ja, zwei Mal die Neunundsechzig. Ondragon wählte die Nummer, ließ dabei aber das Hotel keine Sekunde aus den Augen.
    „Groupe Hexagone, Sie sprechen mit Madame Deniel. Was kann ich für Sie tun?“
    Groupe Hexagone! Das hatte er doch schon mal irgendwo gehört. „Ah, entschuldigen Sie, Madame Deniel“, entgegnete er schnell auf Französisch, „mit welcher Abteilung bin ich da verbunden?“
    „ Recherche et développement , Monsieur … mit wem spreche ich bitte?“
    Ondragon legte auf. Jetzt wusste er, was die die Groupe Hexagone war. Der Name dieser Firma hatte auf der Liste von Charlize gestanden. Ein französischer Energiekonzern, staatlich dominiert und der drittgrößte Energieerzeuger der Welt! Arbeitete der Unbekannte etwa für diesen Konzern? Genauer gesagt für jemanden aus der Abteilung Forschung und Entwicklung? Hatte der Typ tatsächlich einen Fehler begangen und ihnen durch die Telefonnummer unbeabsichtigt seinen Auftraggeber verraten? Wenn ja, war das äußerst unprofessionell und veränderte die Sicht auf die Dinge. Ondragon rief sich den endlos langen Katalog mit Teslas Forschungsgebieten und Patenten ins Gedächtnis. Der Mann hatte mit Elektrizität experimentiert, hatte die damalige Technologie verbessert oder gar neu erfunden. Er hatte der Welt den Wechselstrom beschert und damit auch die Möglichkeit, diese Art von Energie über hunderte von Kilometern zu transportieren. Er hatte das erste große Wasserkraftwerk bei den Niagara-Fällen gebaut und sich zeit seines Lebens mit der Gewinnung von sauberer Energie beschäftigt. Wasserkraft, Windkraft und Sonnenenergie. Schon damals war Tesla klar gewesen, das die Ressourcen der fossilen Brennstoffe nicht unendlich vorhanden waren. Er wollte etwas anderes für die Menschen, eine saubere Umwelt und Frieden. Und Energie umsonst! Ondragon fiel es wie Schuppen von den Augen. Was, wenn dort in der afrikanischen Wüste kein mysteriöses Flugobjekt oder eine Superwaffe versteckt lag, sondern tatsächlich der Schlüssel für eine Welt ohne Energieprobleme? Kubickis gepimptes Perpetuum mobile! Dann wäre es offensichtlich, warum die Groupe Hexagone hinter diesem Geheimnis her war! Sie wollten der Welt nicht die Befreiung von den steigenden Strompreisen bringen, sondern das Gegenteil. Sie wollten verhindern, dass die Menschen sich von ihnen unabhängig machten. In den Händen eines solch skrupellosen Energiekonzerns wäre Teslas Vermächtnis verloren. Für Ondragon war nun klar, was er zu tun hatte. Nicht nur für den BND oder für sich oder die blöde Akte. Er musste es für sie alle tun. Für die Menschheit!
    Meine Fresse! So weit war es mit ihm schon gekommen, dass er an so etwas überhaupt nur dachte! Die Sache mit Charlize machte ihn eindeutig sentimental. Er strich den letzten Punkt mit der Menschheit und konzentrierte sich danach wieder voll und ganz auf das Hotel. Noch viereinhalb Stunden bis Mitternacht!

32. Kapitel

    24. Mai 2011
Fortaleza, Brasilien 23.20 Uhr

    Das Telefon klingelte, als Ondragon schon gar nicht mehr damit gerechnet hatte. Und es wäre ihm beinahe aus der Hand gefallen, so sehr ließ der plötzliche Adrenalinschub seine Finger zittern. Er sprang auf und nahm den Anruf an. „Ja?“
    „So, Mr. O!“, sagte der Kerl am anderen Ende. Leider schien er ein Faible für die Dichtkunst zu haben. „Ich werde das Hotel jetzt verlassen, zusammen mit Ihrer reizenden Assistentin. Sie ist übrigens wieder aufgewacht und möchte Ihnen etwas sagen.“ Ondragon hörte, wie das Telefon weitergereicht wurde, und kurz darauf erklang Charlizes erregte

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