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Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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Ungewöhnliches, eine Beschreibung des Alltags von Colorado Springs und der Arbeit im Labor. Es war unterzeichnet mit dem Namen Frederick Myers und wurde vier Tage nach Bens Beobachtungen aufgegeben. Das war jedoch nachdem dieser Myers längst verschwunden war!“
    In Philemons Hals bildete sich ein Kloß. Betrübt starrte er in den Raum. Er wollte nicht glauben, was er da hörte. Der Doktor hatte ihn belogen! Die beiden Telegramme schienen der unumstößliche Beweis dafür zu sein. Aber stimmte es auch, dass Myers tatsächlich noch hier war? Was bedeutete es, dass sie Probleme damit hatten, ihn zu re-lokalisieren? Und warum erwähnte der Doktor in einer seiner Depeschen das Röhnfeldt-Experiment? Philemon hatte zum ersten Mal davon erfahren, als er unerlaubt in Teslas Notizbuch gelesen hatte. Was war das für ein ominöses Experiment? Und warum tat der Doktor damit so heimlich?
    Philemon nahm sich vor, mehr darüber herauszufinden, sobald er die Zeit dafür hatte. Er wandte sich an Herkimer, wollte mehr über die Telegramme wissen. „Und gab es eine Antwort von diesem George Scherff?“
    Herkimer schien zu überlegen. „Hm, ja. Sie kam eine Woche später. Darin stand, dass er einen neuen Assistenten gefunden habe. Dann waren da noch Körpermaße und eine Schuhgröße aufgeführt und Ihr Name, Phil.“
    Philemon dachte nach. George Scherff war Dr. Teslas Buchhalter und hatte in New York die Bewerbungsgespräche für Colorado Springs geführt. Er hatte ihn auch aus der langen Reihe von Bewerbern ausgewählt. Philemon erinnerte sich an die Fragen, die Mr. Scherff ihm gestellt hatte. Die meisten waren normal gewesen und hatten sich hauptsächlich um sein Studium in Yale gedreht. Dann hatte er noch wissen wollen, wo Philemon lebte, wie es um sein Elternhaus bestellt war und welches seine favorisierten Forschungsbereiche seien. Solche Dinge eben. Sogar die Frage nach seinem gesundheitlichen Befinden und dem Aufenthalt in einem Schweizer Sanatorium vor ein paar Jahren waren Philemon nicht sonderlich merkwürdig erschienen. Erst als Mr. Scherff nach dem Vorfall in seiner Burschenschaft gefragt hatte und ob er wisse, was Prinzipien und echte Loyalität bedeuteten, war Philemons Laune schlagartig in den Keller gerutscht. Auch wenn es kein Geheimnis war, hatte er doch inständig gehofft, dass diese Geschichte mit Chi Psi nicht zur Sprache kommen würde. Nur widerwillig hatte er Mr. Scherff Auskunft erteilt und war nach dem Gespräch schnell nach Hause gefahren. Alle Hoffnungen auf den prestigereichen Job im Labor von Dr. Tesla waren dahin. Umso mehr hatte es ihn erstaunt, als Mr. Scherff ihm wenige Tage später mitteilen ließ, dass er seine Sachen packen und nach Colorado Springs fahren könne.
    Warum ausgerechnet er?, fragte Philemon sich plötzlich. Und was hieß überhaupt ‚spezifisch qualifiziert‘? Das klang reichlich merkwürdig. Aber damals hatte er sich nichts dabei gedacht. Dr. Tesla war eben als ein überaus ungewöhnlicher Mann bekannt. Warum sollte er dann seine Leute nicht auch auf solch ungewöhnliche Weise rekrutieren? Heute wusste er, dass der Doktor ihn ausgewählt hatte, weil er ‚spezifisch qualifiziert‘ war. Was immer das auch heißen mochte.
    „Und was meinten Sie damit, dass Myers noch hier wäre?“, erkundigte er sich beim Telegraphisten.
    Herkimer blickte ihn ernst an. „Myers ist gesehen worden. Und zwar nachdem der alte Ben erzählt hatte, dass er vom Blitz getroffen wurde!“
    „Wo soll das denn gewesen sein?“, frage Philemon ungläubig.
    „Oben auf dem Pikes Peak.“
    „Auf dem Gipfel? Und wer will ihn bitteschön dort gesehen haben?“
    „Hm, die Namen der Leute kenne ich nicht, aber sie erzählen unabhängig voneinander ähnliche Geschichten. Zwei Männer zum Beispiel haben einen jungen, rothaarigen Burschen zwischen den Felsen herumwandern sehen. Er hat orientierungslos gewirkt und sie haben ihn angesprochen, doch er hat nicht darauf reagiert. Vier Tage später hat eine Dame, ein Kurgast aus Colorado Springs, ihn bei einem Ausflug auf den Berg gesehen. Er war ihr aufgefallen, weil er regungslos dastand und in die Ferne starrte.“
    Philemon war skeptisch. „Woher wollen Sie denn überhaupt wissen, dass das Myers war? Es könnte genauso gut auch jemand anderes sein.“
    „Es ist Myers. Ganz sicher! Ich kannte ihn schließlich. Bin ihm selbst einige Male begegnet. Daher weiß ich auch, dass er rote Haare hat!“
    Aha, das hatte Philemon nicht gewusst. Doch die Sache wollte ihm

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