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Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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–, noch etwas existiert, nämlich die sogenannten virtuellen Teilchen. Hier kommt der Casimir-Effekt ins Spiel, mit dem man die Nullpunktenergie nachweisen kann. Bei dem Versuch zwängt man ein Vakuum zwischen zwei leitende Platten, man begrenzt es sozusagen. Dazu muss man noch wissen, dass die quantenmechanischen Eigenschaften des Vakuums wellenartig sind. Zwischen den beiden Platten können sich bei einem definierten Abstand also nur noch virtuelle Teilchen mit bestimmten Wellenlängen bewegen, außerhalb jedoch unendlich viele. Dadurch entsteht ein Druck von außen auf die Platten, die Nullpunktenergie, und diese kann man damit messen. Die meisten Physiker glauben allerdings, dass das absoluter Quatsch ist. Auch sei es unmöglich, die Nullpunktenergie nutzbar zu machen.“
    „Du glaubst aber was anderes, nicht wahr?“
    „Ja, sagen wir, ich bemühe mich herauszufinden, ob diese Form von Energie nicht doch in etwas Nutzbares umgewandelt werden kann.“
    „Okay, das habe ich verstanden“, entgegnete Ondragon. „Und hältst du es für möglich, dass Tesla eine solche Apparatur zur Umwandlung von Raumenergie erfunden haben könnte.“
    Truthfinder schwieg. Dann sagte er: „Es wäre schön, wenn es so wäre. Ein Traum, den selbst ich nicht zu träume wage. Aber leider bin ich, was das angeht, skeptisch.“
    „Ich auch“, sagte Ondragon, der die Diskussion darüber nicht weiter vertiefen wollte. „Vielen Dank für die Erklärung, Truthfinder. Es wäre schön, wenn du dich jetzt wieder um den Code kümmern würdest.“
    „In Ordnung, Mr. O. Ich beeile mich damit. Und das Kreuz werde ich einem Freund zeigen. Er ist ein Freak und kennt sich mit Symbolik aus wie kein anderer.“
    „Aber nur das Kreuz! Kein Wort von dem Logbuch oder dem Code.“
    „Ja, ja, schon klar.“
    „Gut, du meldest dich, sobald du was hast!“ Ondragon legte auf. Auf die Idee mit dem Symbolik-Typen hätte der Wunderknabe auch früher kommen können! Er sah auf die Uhr. Es war halb neun. Jetzt brauchte er erst mal einen Drink, um runterzukommen. In trinkfreudiger Stimmung verließ er sein Zimmer und fuhr mit dem Fahrstuhl in den ersten Stock. Dort befand sich das Hotelrestaurant, doch leider musste er dort feststellen, dass es in diesem Etablissement keine Bar gab, die alkoholische Getränke ausschenkte. So viel zu etwas „Traditionellem“. Ganz toll, Achille, wirklich, ganz toll!
    Leicht genervt von diesem Umstand fuhr Ondragon ins Foyer hinunter und erkundigte sich an der Rezeption nach einer Bar mit europäischen Standards. Er bekam das Golden Tulip empfohlen, ein Hotel gleich einen Block weiter. Warum hatte Achille ihn nicht dort eingebucht? Plötzlich dämmerte es ihm. Dieser kleine Schelm hatte sich bestimmt wieder einen Scherz mit ihm erlaubt. Dafür war Achille bisweilen bekannt, obwohl Ondragon angenommen hatte, er hätte es ihm bei seinem letzten Besuch ausgetrieben. Na, warte! Für dieses französische Schlitzohr würde er sich schon eine passende Revanche ausdenken.
    Als er endlich am Tresen in der sehr mondän eingerichteten Jazz-Bar im Golden Tulip saß und einen ersten Schluck vom süßherben Whiskey Sour nahm, ging es ihm schon wesentlich besser. Und als er die attraktive Brünette am Nachbartisch entdeckte, war der Abend nahezu perfekt.

39. Kapitel

    21. August 1899
Colorado Springs in derselben Nacht

    „Myers ist noch hier?“, fragte Philemon entgeistert.
    Herkimer nickte eifrig. „Ich habe gleich zwei Telegramme für den verrückten Doktor verschickt.“
    Philemon freute sich heimlich. Nun wollte der Knabe also doch plaudern. Dann mal los!
    „In der einen Depesche war die Rede davon, dass Mr. Myers noch hier vor Ort sei“, erklärte Herkimer. „Sie hätten zwar Probleme, ihn zu ‚re-lokalisieren‘, aber auch die Hoffnung, dass es ihnen gelänge. Ein gewisser George Scherff – an ihn war das Telegramm adressiert – solle schnellstmöglich einen neuen Assistenten requirieren, damit der Doktor seine Arbeit hier fortsetzen könne. Es sei nur eine Frage der Zeit, wann das Röhnfeldt-Experiment von Neuem gelingen würde. Deshalb die dringliche Bitte um einen neuen, spezifisch qualifizierten Assistenten. Das war am fünften Juli gewesen, zwei Wochen bevor Sie hier eintrafen, nehme ich mal an.“
    Philemon nickte, wollte den Telegraphisten aber auf keinen Fall unterbrechen.
    „Das andere Telegramm“, fuhr Herkimer fort, „ging nach Boston an einen Mr. Albert Myers, 114 Beacon Street. Darin stand nichts

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