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Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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zu beschaffen! Das ist clever von der Groupe Hexagone eingefädelt. Sie lassen das Gros der Arbeit von einem Söldner erledigen, der womöglich noch entbehrlich ist und geopfert werden kann, und kassieren am Ende in aller Seelenruhe die Früchte seiner Strapazen ein.“ Ondragon hielt kurz in seinen Überlegungen inne. Er notierte etwas, strich es wieder durch und schrieb etwas anderes darunter. Dann schaute er Achille an. „Wenn das tatsächlich so ist und der Kerl den Ort bereits kennt, dann brauchen wir nur darauf zu warten, dass er das Schiff verlässt. Über die Satellitenüberwachung des BND können wir seinen Weg in die Wüste verfolgen. Er wird uns zu dem Schatz führen, nicht der Code!“
    „Das ist gut. Besser wäre allerdings, wenn wir uns nicht so sehr auf die Technik vom BND verlassen würden, sondern den Code selber knacken. Dann könnten wir dem Kerl zuvorkommen“, warf Achille ein.
    „Das ist bereits in Arbeit. Ein Physiker meines Vertrauens widmet sich dieser Aufgabe.“
    Achille nickte, steckte sich das letzte Baklavastückchen in den Mund und kaute genüsslich darauf herum, während Ondragon den Kellner herbeiwinkte und die Rechnung bezahlte. Danach fuhren sie mit einem Taxi zurück ins Hotel, wo sie im Schutz des Zimmers besprachen, wie sie weiter vorgehen wollten. Dabei brauchten sie sich schon mal keine Gedanken um die Ausrüstung zu machen. Achille war mit der Cessna Stationair nach Casablanca gekommen, die Ondragon über eine marokkanische Scheinfirma auf den Franzosen zugelassen hatte und die immer für sie bereitstand. Waffen und alles andere militärische Equipment befanden sich bereits an Bord. Die Aufgabe des Franzosen würde es sein, in den nächsten Tagen schnellstmöglich eine Überflugsgenehmigung für Algerien, Mauretanien und Westsahara bei den zuständigen Behörden zu bekommen. Da sie aber noch nicht wussten, wo genau ihre Mission sie hinführen würde und die politische Situation im teilweise von Marokko besetzten Westsahara als instabil galt, würde Achille sich auch noch darum bemühen müssen, eine Erlaubnis bei den Sahraui-Rebellen einzuholen, die den westlichen Teil des Landes besetzt hielten. Zu den Sahrauis hatte der Franzose angeblich eine recht einträgliche Beziehung, wie er es nannte. Ondragon fragte lieber nicht nach, welcher Art diese Beziehung war. Dass das Ganze nicht mit dem Friedensnobelpreis zu tun hatte, war gewiss. Stattdessen konzentrierte er sich wieder auf den Plan. Sie durften jetzt keine Fehler machen, sonst würde Pandora womöglich auf Nimmerwiedersehen in der Wüste verschwinden. Achille würde sich also um die Flugroute kümmern, um die Kommunikation unterwegs, ausreichend Benzin und Wasser und die etwaigen Gastgeschenke, die es vor Ort zu entrichten galt. Ondragon selbst hatte den leichteren Part. Er musste lediglich den Proviant besorgen und einen Metalldetektor.
    Achille öffnete seine Tasche, die er schon die ganze Zeit über mit sich herumgetragen hatte, und überreichte seinem Chef eine Sig Sauer mit Halfter und Munition. Zufrieden wog Ondragon das vertraute Gewicht der Waffe in der Hand. Es war das Modell, das er immer benutzte. Gut, dass er überall auf der Welt Depots eingerichtet hatte. Mit den eigenen Waffen fühlte er sich immer noch am sichersten. Er legte das Halfter an und verbarg die Pistole unter einem leichten Leinensakko, das er sich gestern am Flughafen gekauft hatte. Fürs erste musste das als Garderobe für Casablanca reichen, aber er würde sich noch weitere Garnituren für die Expedition beschaffen müssen. In der Wüste war eine andere Haute Couture angesagt.
    Er schickte Achille fort und begab sich selbst an die Arbeit. Zuerst machte er eine kurze Stippvisite im Hundeforum, um zu sehen, ob es Neuigkeiten gab. Kubicki hatte ihm einen Livestream mit der Sattelitenüberwachung eingerichtet und versorgte ihn unter dem Namen Bulldogge77 mit den nötigsten Informationen. Noch gab es nichts Neues vom Schiff, das sich gerade mal 500 Seemeilen von der brasilianischen Küste entfernt hatte und sich in der Nähe des 33. Längengrades befand. Noch drei Tage, dann würde es die Kapverden passieren, einen Tag später die Küste von Westsahara und noch einen Tag später die Kanaren. Sie hatten also noch genug Zeit, bevor es losging, aber nur, falls es sich so verhielt, wie Ondragon es vermutete. Hundertprozentig durfte er sich auf diese Version nicht verlassen. Monsieur Noire war unberechenbar. Sie mussten bereit sein, sofort

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