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Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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um wenige Grad, doch Philemon fiel es sofort auf, dass er nicht mehr ganz so aufrecht dastand. Es schien, als habe sich eine Last auf seine schmalen Schultern gelegt. Dann machte Tesla kehrt und kam gemeinsam mit Löwenstein zum Labor zurück. Philemon wäre dem Deutschen am liebsten um den Hals gefallen, so sehr freute er sich, ihn gesund und munter wiederzusehen, aber er beherrschte sich und schlug dem guten Löwenstein lediglich anerkennend auf die Schulter.
    Czito hatte sich indessen um ihr leibliches Wohl gekümmert und servierte ihnen starken Tee mit viel Zucker. Dankbar nahmen sie alle eine Tasse entgegen und setzten sich in die Mitte des Labors, wo sie schweigend ihren Gedanken nachhingen. Auch Philemon schlürfte an seinem brühendheißen Getränk, während er verstohlen die anderen beobachtete. Er gewahrte, wie sie sich untereinander immer wieder vielsagende Blicke zuwarfen. Es war, als unterhielten sie sich in einer geheimen Sprache, ohne dass er daran teilhaben dufte. Betrübt senkte Philemon den Blick und horchte in sich hinein. Jetzt, da alle Anspannung von ihm abfiel, brannte die Entschlossenheit in ihm heller denn je. Wenn er jemals erfahren wollte, was es mit diesem Experiment auf sich hatte, musste er das Tagebuch des Doktors lesen! Doch wie sollte er an ein Buch gelangen, das einem Menschen gehörte, der niemals schlief?

42. Kapitel

    29. Mai 2011 Casablanca, Marokko 13.10 Uhr

    Den nächsten Tag verbummelte Ondragon beim Sightseeing in der Moschee Hassans des II. und ging später zum Mittagessen in den Tahiti Beachclub am Boulevard de la Corniche. Achille war noch immer mit den Behörden beschäftigt und auf der Tethys II blieb alles ruhig. Ebenso bei Kubicki im Hundeforum. Da er Malin vorgegaukelt hatte, er sei Unternehmensberater und hätte Termine, musste er bis zum Abend warten, bevor er sich wieder mit ihr treffen konnte.
    Nach dem vorzüglichen Essen mit Blick auf das Mittelmeer rief er bei Charlize an, um sich nach ihrem Wohlergehen zu erkundigen. Zum Glück ging es ihr bereits so gut, dass sie das Krankenhaus in zwei Tagen verlassen durfte und zurück nach L.A. fliegen konnte. Ondragon freute sich darüber und berichtete ihr, wie sie in Casablanca vorankamen. Dabei verschwieg er vorsorglich seine kleine Affäre vom gestrigen Abend.
    „Gibt es was Neues vom Code?“, wollte Charlize wissen.
    „Leider nein“, sagte er.
    „Hm, dieser Truthfinder braucht aber lange für die Dechiffrierung. Ich hatte gedacht, er ist ein Zahlengenie. So kompliziert kann der Code doch nicht sein. Dieser Dr. Schuch hatte schließlich auch nicht viel Zeit, um ihn zu entwickeln.“
    „Das ist wahr. Aber da kann man mal sehen, wie schwer selbst ein vermeintlich einfacher Code zu knacken ist. Ohne das Schlüsselwort geht gar nichts.“
    „So ist das wohl“, entgegnete Charlize und klang leicht enttäuscht. „Na, hoffentlich klappt es noch rechtzeitig.“
    „Das hoffe ich auch. Ich habe nämlich wenig Lust, ohne einen Anhaltspunkt durch die Wüste zu irren.“
    „Du sagst aber noch Bescheid, bevor ihr aufbrecht, ja?“
    „Na klar“, sagte er.
    „Ach, verdammt!“, Ondragon hörte, wie Charlize mit der Hand irgendwo draufschlug und es schepperte. „Ich wünschte, ich wäre bei euch und könnte dem Kerl selbst in den Arsch treten!“ Das war es also, was sie betrübte.
    „Ich verspreche dir, dass ich ihn leiden lasse, okay?“
    Ein Murren ertönte und dann ein „Okay.“
    „Sei nicht traurig. Ich schicke dir eine kleine Aufmunterung nach Hause“, sagte Ondragon. „Ein kleines Päckchen.“
    „Etwa die Eier von diesem Mistkerl?“
    Ondragon musste lachen. „Nein. Aber du wirst es trotzdem mögen.“
    „Wenn du das sagst.“
    „Ach, Charlize. Ärger dich nicht. Werde gesund und flieg nach L.A., da bist du mir am hilfreichsten.“
    „In Ordnung, Chef. Ich pack hier meine Sachen, sobald ich kann. Viel Glück!“
    „Danke.“ Ondragon legte auf. Er verließ den Strandclub und fuhr mit dem Taxi zum Hotel, wo er sich einen FedEx-Boten bestellte, der das Paket mit der Lampe für Charlize abholte. Danach sah er auf die Uhr und entschied sich, Malin anzurufen. Er hatte ihre Nummer gestern Nacht bekommen, als er sich von ihr verabschiedet hatte. Ein Zeichen, dass sie ihn wiedersehen wollte? Nicht zwingend.
    „ Hej , Paul. Schon Feierabend?“, hörte er sie mit ihrer dunklen Stimme fragen.
    „Noch nicht ganz“, antwortete er, „aber in zwei Stunden. Wollen wir uns heute Abend

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