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Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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aufwarten.“
    „Was war denn das Exotischste, wo du je warst?“, wollte sie wissen.
    Ondragon überlegte. „Auf dem Freeway an einem Montagmorgen in Los Angeles, sieben Uhr, kaum jemand anderes war dort! Quasi ein Jahrhundertereignis! Und? Hast du einen Freund?“, fragte er frei heraus.
    In Malins Augen leuchtete es kurz auf. „Ich glaube, mein Job ist in puncto fester Beziehung mindestens genauso unverträglich wie deiner. Aber ich will das Leben, das ich dadurch habe, nicht missen. Ich lerne viele interessante Leute kennen.“ Ihre Hand wanderte über den Tisch und legte sich auf seine.
    Ondragon hob kaum merklich die Brauen. Bei dieser Frau brauchte er sich wirklich keine Gedanken um den passenden Annäherungsversuch zu machen, das erledigte sie schon von ganz allein. Er umfasste ihre Hand und in seinen südlichen Regionen begann es zu rumoren. Er wollte mehr von Malin fühlen, von ihr schmecken und riechen, auch wenn er sie vielleicht niemals wiedersehen würde. Gerade deswegen.
    „Dann lass uns diesen Abend genießen“, sagte er und hob sein Glas, um mit ihr anzustoßen.
    Das Essen kam. Ondragon hatte gegrillte Languste mit Chili-Limetten-Sauce und Malin ein Schwertfischsteak auf Artischockensalat. Während sie aßen, redeten sie locker über Malins Jagd-Abenteuer und Ondragons Erlebnisse als Diplomaten-Kind, das alle drei Jahre in ein anderes Land gezogen war. Dabei ertappte er sich immer wieder, wie er fasziniert in Malins Augen blickte. Sie schien das nicht zu bemerken, aber ganz sicher war er sich nicht.
    Nach dem Essen bestellten sie ein leichtes Dessert aus verschiedenen Fruchtsorbets und dazu einen Mokka. Malin ließ es sich mit sichtlichem Genuss schmecken. Sie löffelte das cremige Eis mit der Begeisterung eines Kindes und ließ nichts davon auf dem Teller zurück. Als sie anschließend den Mokka geleert hatte, seufzte sie wohlig und stellte die kleine Tasse zurück auf den Tisch. „Das war wirklich gut!“
    Ondragon lächelte. „Ja, das war‘s.“
    Eine Weile sahen sie einander an, dann lehnte sie sich vor. „Verrätst du mir jetzt, woher du die vielen Narben hast?“
    Ondragon war nicht sonderlich überrascht, er hatte gespürt, dass ihr diese Frage auf der Zunge gebrannt hatte. Er faltete die Serviette zusammen und legte sie auf den Tisch. „Tja, das ist leicht erklärt und kein Geheimnis. Ich habe sehr gefährliche Hobbies.“
    „Und welche wären das?“
    Voodoo-Zombies jagen, mit Waldmonstern kämpfen, unerwünschte Rivalen ausschalten, in Labore einbrechen, solche Dinge, dachte er. Laut sagte er: „Motorradfahren, Fallschirmspringen, Skilaufen, Surfen, Golf …“
    „Golf?“
    „Nein, das war nur ein Scherz.“ Er schmunzelte. „Aber alles andere stimmt. Und dabei kann man sich wunderbar wehtun.“
    Sie schürzte die Lippen und nickte zustimmend. Doch ihre Augen sagten etwas anderes. Ondragon hatte den Eindruck, als liefe bei ihr im Hintergrund dauerhaft ein Misstrauensscanner. Nun gut, das war ihr auch nicht zu verübeln, denn schließlich sagte er ihr ja nicht die Wahrheit.
    „Wollen wir an der Bar draußen noch einen Drink nehmen?“, lenkte er das Gespräch auf ein anderes Thema.
    „Ich habe das Gefühl, dein Leben ist gar nicht so langweilig, wie du vorgibst“, sagte sie, ohne auf seine Frage zu reagieren. Ihr Blick hielt ihn weiterhin gefangen.
    Ondragon setzte ein ergebenes Lächeln auf und sagte: „Touché.“ Er legte eine Hand auf seine Brust. „Ich kann mich in der Tat nicht über zu wenig Action in meinem Leben beschweren, und ich habe beileibe genug von dieser Welt gesehen, dass ich eine gewisse Abgeklärtheit entwickelt habe. Aber mal ehrlich, hätte ich das gleich zu Beginn raushängen lassen, hättest du mich fürchterlich gefunden.“
    „Oh, du hast es raushängen lassen! Und du bist fürchterlich!“
    Jetzt guckte Ondragon verdutzt.
    Malin schaute ungerührt zurück. Doch dann schlich sich ein spitzbübisches Lächeln auf ihre Lippen und sie stieß ein glucksendes Lachen aus. „Ich hätte nicht gedacht, dass du dich so leicht aus der Fassung bringen lässt.“ Ihre Hand griff wieder nach der seinen. „Du bist keinesfalls fürchterlich, ehrlich. Ich mag dich.“
    Ich mag dich, hallte es in seinen Ohren nach, während er sich zu ihr vorlehnte und ihr ins Ohr flüsterte: „Und ich will dich! Jetzt!“
    Sie lächelte leicht verlegen und drückte seine Hand. Ihre Lippen streiften für eine Sekunde seine Wange. Mehr war nicht drin in der Öffentlichkeit,

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