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Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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zu stehlen. Ondragons Gedanken überschlugen sich fast. Und was, wenn es doch eine Verbindung zwischen den beiden gab?
    „Truthfinder, hast du die Worte aus dem Quadrat schon beim Code ausprobiert? Arepo und Co?“
    „Ja doch, schon längst.“
    „Und?“
    „Nichts.“
    „Scheiße!“ Trotzdem hatte Ondragon das Gefühl, dass der einzige Knotenpunkt, an dem die beiden Stränge zusammenliefen, jener rätselhafte Ort mitten in der Wüste sein musste. Dort, wo die Fracht der Junkers abgeladen worden war, dort, wo Schuch mit ansehen musste, wie Kammler drei seiner Kollegen zurückließ, dort, wohin ihr unbekannter Monsieur Noire unterwegs war, im Auftrag eines der größten Energiekonzerne der Welt!
    „Wir haben nicht mehr viel Zeit!“, drängte Ondragon. „Versuch es weiter und finde heraus, warum jemand solch ein Kreuz oder Quadrat als Tattoo benutzen könnte!“
    „Okay, Mr. O. Ich setze mich gleich dran. Sie hören dann von mir.“
    Ondragon legte auf und starrte eine Weile nachdenklich in das dunkle Bad. Dann stand er auf. Er musste zurück in sein Hotel, dort wartete jede Menge Arbeit auf ihn. Die Zeit war zu knapp, als dass er sich allein auf die Recherchen von Truthfinder verlassen konnte. Die Groupe Hexagone durfte ihnen nicht zuvorkommen. Er würde auch Charlize mit hinzuziehen und schickte ihr eine kurze SMS. Danach öffnete er die Tür und fuhr erschrocken zusammen, denn Malin stand vor ihm. Sie trug einen Bademantel vom Hotel und gähnte. Er war hingegen noch immer nackt und zog sich schnell ein Handtuch um die Hüften.
    „Mit wem sprichst du denn da?“, fragte sie verschlafen.
    Ondragon hob sein Handy. „Ach, das war mein Mitarbeiter, es gibt neue Entwicklungen bei einem Klienten.“
    „Mitten in der Nacht?“
    Er seufzte. „Ja, sowas kommt vor. Außerdem ist es im Büro in L.A. erst sechs Uhr abends.“
    „Stimmt.“ Malin sah auf ihre Hände. „Dann musst du jetzt wohl los.“
    „Hm, leider.“
    Verlegen verknotete sie ihre Finger. „Wir fliegen morgen früh weg. Die Genehmigung ist da.“
    Ondragon schwieg. Er musste sich damit abfinden. Sie waren zwei Einzelgänger, die für einen kurzen Augenblick zueinander gefunden hatten und nun wieder getrennte Wege gingen. „Tja, so ist das“, sagte er, schob sich an ihr vorbei ins Zimmer und zog sich an.
    Nachdem er alles zusammengesammelt und sichergestellt hatte, dass nichts von ihm in diesem Raum zurückgeblieben war, ging er zur Tür. Er griff nach der Klinke und drückte sie herunter. Er zögerte und drehte sich schließlich noch einmal um. Seine Hand glitt in die Innentasche seines Jacketts, und ohne darüber nachzudenken, ob es vernünftig war, denn das war es nicht, gab er Malin eine seiner Visitenkarten.
    „Ruf mich an, wenn du mal in L.A. sein solltest.“
    Sie nahm die Karte und hob skeptisch eine Augenbraue. „Du meinst wohl eher, falls du mal da sein solltest.“
    Ondragon wollte noch etwas darauf erwidern, besann sich aber und verließ rasch das Zimmer.

43. Kapitel

    24. August 1899 Colorado Springs gegen Abend

    Nachdem sie den Tee ausgetrunken hatten, bauten Philemon und Löwenstein gemeinsam das Terminal ab und brachten es ins Laborgebäude. Dort verstauten sie es in einer Ecke, wo Philemon die Kupferröhre trockenrieb, damit sie nicht oxidierte. Anschließend deckte er alles ordentlich mit einem Wachstuch ab.
    „Vielen Dank, Mr. Ailey. Sie können dann gehen und Feierabend machen. Wir sehen uns morgen wieder“, rief Dr. Tesla ihm zu und Philemon nickte. Was war mit Czito und Löwenstein? Missgünstig sah er zu den beiden Assistenten rüber. Anscheinend durften sie hierblieben. Philemon biss sich auf die Lippen. Obwohl er von Dr. Tesla erst kürzlich zum vollwertigen Laborassistenten ernannt worden war, hörte die Geheimniskrämerei nicht auf. Ärger kochte in ihm hoch. Hielten sie ihn tatsächlich für so dumm? War ihnen denn nicht klar, dass er sich längst Gedanken darüber machte, was mit Myers geschehen war?
    Wieder einmal wandte er sich enttäuscht ab, verabschiedete sich scheinbar gehorsam von den anderen, die bereits auf dem Weg in Teslas Studierzimmer waren, und trat nach draußen auf die nassglitzernde Ebene. Die Grillen zirpten nach dem Regen, und die Luft roch nach feuchter Erde. Es schien, als atme die Prärie nach der langen Dürrezeit tief durch.
    Aber Philemon hatte nicht vor, zur Stadt zurückzugehen. Er schloss die Tür zum Laborgebäude so geräuschvoll, dass alle es hören konnten, und lief ein paar

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