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Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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Schritte bis zum Zaun, dann machte er kehrt und schlich geduckt zurück. Leise umrundete er das Gebäude, bis er zu der Stelle kam, hinter der sich das Studierzimmer von Dr. Tesla befand. Die Laborwände waren aus vergleichsweise dünnen Holzlatten, vielleicht könnte er hören, was drinnen gesprochen wurde. Er legte sein Ohr an die raue Oberfläche und lauschte. Tatsächlich hörte er Stimmen, jedoch nicht deutlich genug. Rasch wechselte er die Stelle, aber die war auch schlecht. Er besah sich die Wand und fand auf der Höhe seines Bauchnabels eine Fuge. Philemon ging in die Knie und hielt sein Ohr daran, dabei verspürte er keinerlei schlechtes Gewissen, denn die da drin waren schließlich diejenigen, die ein dunkles Geheimnis hüteten. Durch die Fuge konnte er die Stimmen der drei Männer gut auseinanderhalten. Sie redeten in nervösem Tonfall miteinander. Ganz offensichtlich hatte sie etwas aufgeregt. Nur was?
    Dr. Tesla: „Sie waren doch dort, Fritz! Haben Sie ihn nicht gesehen?“
    Löwenstein: „Nein, ich habe ihn nicht gesehen.“
    Dr. Tesla: „Aber das ist doch nicht möglich! Er muss dort sein.“
    Löwenstein: „Ich kann es mir auch nicht erklären.“
    Dr. Tesla: „Hm, dann muss ich das Frequenzspektrum für das Solute in der Äthersolvenz wohl noch einmal neu kalibrieren.“
    Schweigen. Dann ein Seufzen – vom wem, konnte Philemon nicht hören.
    Löwenstein: „Könnte es denn sein, dass Philemon ihn gesehen hat? Ich meine, er war ja lange genug fort. Vielleicht traut er sich nur nicht, uns das zu sagen, weil er denkt, er hätte Halluzinationen gehabt. Mir ging es beim ersten Mal auch so, bis ich begriffen habe, was da vor sich geht.“
    Ein Knurren – von Czito.
    Dr. Tesla: „Möglich. Ich habe bereits darüber nachgedacht, ob es nicht eine gute Idee wäre, ihn endlich vollständig einzuweihen. Er ist ein verlässlicher Junge und ahnt längst etwas, das spüre ich. Seine Akte, die Mr. Scherff mir geschickt hat, beweist uns seine spezifische Qualifikation. Seine hervorstechendste Eigenschaft ist seine außerordentliche Loyalität. Er praktiziert sie bis zur Selbstaufgabe.“
    Löwenstein: „Sie meinen den Vorfall mit der Studentenvereinigung?“
    Dr. Tesla: „Exakt. Sein Verhalten in dieser Angelegenheit zeigt uns doch, dass er fähig ist, ein Geheimnis zu bewahren, selbst wenn es ihn in große Not bringt.“
    Wieder ein Brummen von Czito.
    Philemon wurde plötzlich heiß unter seiner Kleidung. War das tatsächlich der Grund, warum man ihn auserwählt hatte? Diese leidige Geschichte mit dem schiefgegangenen Experiment an der Universität und der Studentenvereinigung Chi Psi? Er biss sich auf die Lippen, weil es ihm peinlich war, dass sich diese drei Männer darüber berieten. Damals hatten er und ein paar Kommilitonen einen Fehler begangen und teuer dafür bezahlt. Dass ausgerechtet dieser Umstand ihn jetzt hierher geführt haben sollte, war an Ironie kaum zu überbieten.
    Löwenstein: „Also, ich weiß nicht, ob er damit umgehen kann. Besser, wir warten noch.“
    Dr. Tesla: „Sie haben recht, Fritz. Er ist noch nicht lange genug bei uns, als dass wir vollkommene Gewissheit über seine Vertrauenswürdigkeit erlangt hätten. Wir werden weiter abwarten. Vielleicht wird er niemals eingeweiht werden können. Dann werden wir uns leider von ihm trennen müssen. Aber nun zurück zu unserem Problem. Es muss uns gelingen, die Divergenz aufzuspüren, in der Frederick gefangen ist. Nur dann können wir ein Schlupfloch für eine Re-Lokalisierung modulieren.“
    Löwenstein: „Dem stimme ich zu. Aber zumindest ist uns diesmal die Transmission vollständig geglückt. Wir hatten kaum noch Rauschen, so wie in dem Versuch davor, in dem Philemon volontiert hat. Der Röhnfeldt-Effekt scheint also doch kontrollierbar zu sein. Man sieht es ja an mir. Ich bin völlig unversehrt.“
    Dr. Tesla: „Unser künftiges Augenmerkt muss einer noch höheren Konstanz des Frequenzspektrums gelten. Nur weil das Experiment bei Ihnen geglückt ist, Fritz, heißt das noch lange nicht, dass es auch bei mir glückt oder bei Kolman. Das Rauschen muss restlos eliminiert werden. Ich habe vor, die Dämpfungsfrequenzen noch einmal zu konfigurieren. Auch werden in ein paar Tagen hoffentlich die Bauteile aus New York bei uns eintreffen, die ich telegraphisch bei Mr. Scherff bestellt habe. Mit ihnen haben wir größere Möglichkeiten, die Frequenzen und Signale präziser zu steuern. Unser Ziel muss es sein, die Schwingungsspektren aller

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