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Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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Aussicht ab und schaute Czito an. „Es funktioniert“, flüsterte er lächelnd. „Es funktioniert tatsächlich.“
    Der Serbe nickte ergriffen und wischte sich über die Augen. „Ja. Mein Freund. Heute ist ein großer Tag. Heute beginnt die Zukunft.“

62. Kapitel

    03. Juni 2011
im Berg Uhrzeit unbekannt

    Als Ondragon wieder zu sich kam, fühlte er sich, als litte sein ganzer Körper an Muskelkater. Ihm war schwindelig und nur mit Mühe gelang es ihm, seine verkrampften Gliedmaßen zu bewegen. Er drehte den Kopf und sah, dass er in einer kleinen Höhle auf sandigem Boden lag. Erstaunlicherweise hatte man ihn nicht gefesselt und der Ausgang der Höhle schien auch nicht bewacht zu sein. Stöhnend setzte er sich auf und strich sich den Sand aus dem Gesicht. Anschließend hob er sein Hemd an. Die Stelle, an der er von der seltsamen Waffe außer Gefecht gesetzt worden war, schmerzte und roch leicht versengt, als hätte er dort einen Stromschlag abbekommen. Er ließ das Hemd wieder sinken und tastete nach seiner Ausrüstung. Leider waren die Mistkerle recht gründlich gewesen und hatten ihm alles abgenommen, was er bei sich getragen hatte, selbst das Messer aus seinem Stiefel.
    Er blickte zum offenen Eingang der kleinen Höhle. Noch immer war niemand zu sehen. Draußen hingen nackte Glühbirnen an der Decke des Ganges und leuchteten zu ihm herein. Ondragon sah sich in dem Raum um. Ein Stapel Holzkisten stand in einer dunklen Ecke. Er kroch hinüber und wischte die Staubschicht von den Seitenwänden. Darunter kam ein Emblem zum Vorschein, das ihm mehr als vertraut war. Ein Reichsadler mit ausgebreiteten Flügeln, der in seinen Krallen ein eichenlaubumkränztes Hakenkreuz hielt. Ondragon blickte nachdenklich zum Höhlenausgang. Er könnte die Gelegenheit nutzen, um zu fliehen. Sein Blick huschte zurück zu den Kisten. Oder er könnte nachschauen, was sich darin befand. Vielleicht war das die Fracht der Junkers. Wieder ein Blick zum Ausgang und zurück zu den Kisten. Ausgang, Kisten. Ausgang, Kisten. Er spürte, wie das Geheimnis seine Fühler nach ihm ausstreckte und versuchte, ihn festzuhalten.
    „Verdammt!“, flüsterte er. „Scheißneugier!“ Er wandte sich zu den Kisten und versuchte, sie zu öffnen. Die Deckel waren fest vernagelt, bis auf einen, der etwas lose war. Ondragon krallte seine Fingernägel in den schmalen Spalt, musste aber schnell einsehen, dass er ohne Werkzeug nicht weiterkam. Suchend sah er sich um, aber da war nichts, was er zum Hebeln benutzen konnte. Also zog er seinen Gürtel aus der Hose und versuchte es mit der Schnalle. Immer fahriger hantierte er an dem Deckel herum, bis es ihm schließlich gelang, den Spalt so weit aufzustemmen, dass er an einer Ecke den Gürtel hindurchschieben konnte. Danach zog er mit aller Kraft an beiden Enden des Lederriemens und mit einem leisen Knacken gaben die Nägel endlich nach. Der Deckel löste sich und Ondragon spähte in die Kiste. Zwischen Holzwolle und Lumpenfetzen verbarg sich etwas Glänzendes. Eine Apparatur? Schnell wischte er das Füllmaterial beiseite und blickte verdutzt auf den Inhalt. Seine eben noch empfundene Spannung verpuffte.
    Goldbarren?
    Mit den Fingerspitzen strich er über die kalte, sattgelbe Oberfläche. Es waren handliche 1000g-Barren, punziert mit ‚Degussa Feingold 999,9‘.
    Leider keine geheime Tesla-Technologie, bloß ordinäres Gold
    Er ließ sich zurück auf die Fersen sinken. Ja, okay, es war eine ganze Menge davon. Und wenn die anderen Kisten auch voll damit waren, dann lagen hier Millionenwerte, aber irgendwie hatte er etwas Spektakuläreres erwartet.
    Enttäuscht wollte er sich erheben, da fiel von hinten plötzlich ein Schatten auf ihn. Ondragon fuhr herum und blickte auf die schemenhafte Gestalt, die sich vor dem hell erleuchteten Gang abzeichnete. Sie tastete an der Wand entlang und kurz darauf wurde der Höhlenraum in grellweißes Licht getaucht. Geblendet kniff Ondragon die Augen zusammen. Wie konnten solch altmodische Lampen bloß so hell sein!
    Als seine Netzhaut sich von dem Schock erholt hatte, erkannte er, dass Clandestin LeNoire vor ihm stand. Der kleine Mistkerl lächelte unergründlich, hob eine Hand und tippte mit dem Finger sanft gegen eine der Glühbirnen. Sie begann leicht zu schaukeln, was den Raum unwillkürlich mitschaukeln ließ.
    „Tesla-Lampen“, sagte er versonnen. „Nicht diese unwirtschaftlichen Dinger von Thomas Edison, die mehr Wärme als Licht abgeben. Nikola Tesla hat sie damals zur

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