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Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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würde ich ihm nur eine einzige Frage stellen:
    Würde er, wenn er die Zeit zurückdrehen könnte, mit dem Wissen von heute den Menschen noch einmal seine Erfindungen zum Geschenk machen?“
    Philemon zögerte. Aufgewühlt befeuchtete er seine spröden Lippen. Seine Erinnerung an den Tag, als Dr. Tesla ihn in dem Labor in der Prärie in seine Geheimnisse einweihte, stand ihm klar vor Augen. Er wollte gerade wieder den Bleistift in Bewegung setzen und jene Ereignisse beschreiben, da klopfte es verhalten an der Tür.
    Philemon hob den Kopf. Draußen war es inzwischen stockdunkel; eine weitere düstere Winternacht in den Bergen. Wer um alles in der Welt kam ihn jetzt um diese späte Stunde noch besuchen? Er hatte doch kaum noch Freunde, die sich zu ihm herauf in die Hügel wagten. Nachdenklich kratzte Philemon sich am Kopf. Vielleicht hatte er sich das auch nur eingebildet. Er war ein alter Mann und seine Sinne nicht mehr ganz klar.
    Doch da klopfte es erneut. Diesmal laut und mit Nachdruck.
    Mürrisch erhob sich Philemon, doch viel zu schnell, und er musste einen Moment auf den Tisch gestützt innehalten, bis der Schmerz in seinen Gelenken nachließ. Erst dann war er in der Lage, mit kleinen Schritten zur Tür zu humpeln. Auf halbem Wege klopfte es erneut. Hohl hallte der Ton durch sein ganzes Haus und ließ ihn unvermittelt seine Einsamkeit spüren.
    Wer zum Teufel wagte es, ihn daran zu erinnern? Er packte die Klinke und öffnete die Tür. Ein kalter Wind kam hereingefegt, kalt bis auf die Knochen. Fröstelnd zog Philemon seinen Hemdkragen zusammen und blinzelte in das Dunkel vor der Tür.
    Dort stand eine Gestalt.
    „Was wollen Sie?“, fragte er unwirsch. „Was stören Sie einen alten Mann um diese Zeit?“
    Noch immer erhielt er keine Antwort, nur weiße Atemwolken stiegen vom Mund der Gestalt auf. Dann trat sie vor, und Licht fiel auf ihr Gesicht.
    Erschrocken taumelte Philemon zurück und wäre beinahe gestürzt, doch er konnte sich gerade noch rechtzeitig an der Kommode abstützen. Schwer atmend richtete er sich auf und starrte ungläubig auf den jungen Mann vor seiner Tür. Er hatte rotes Haar und trug ungewöhnlich altmodische Kleidung.
    Er sah aus wie … nein, das konnte nicht sein. Oder doch?
    Philemon blinzelte.
    Und dann platzte es aus ihm heraus: „Frederick Myers! Sie sind es. Tatsächlich!“
    „Ja, Mr. Ailey. Ich bin es.“
    „Aber warum sehen Sie so jung aus?“,
    Myers zuckte mit den Schultern. „ Tempora permutas nec tu mutaris in illis, vermute ich mal.“
    „ Die Zeiten wechselst du, doch du änderst dich nicht in ihnen “, übersetzte Philemon den lateinischen Satz. „Das ist … das ist …“ Er fand keine Worte. „Aber warum, um alles in der Welt, sind Sie hier? Und was wollen Sie von mir?“
    „Ich bin hier, um den Zettel holen“, sagte Myers und streckte ihm eine Hand entgegen. „Den Zettel mit meinen Notizen …“
    ENDE

Das ist neu: Ein Nachwort!

    Da mich das Thema zum dritten Fall von Mr. Ondragon über lange Zeit sehr intensiv beschäftigt hat und mich auch jetzt noch nicht aus seinem Bann entlässt, fühle ich mich dazu veranlasst, diesen Roman mit einigen Bemerkungen zu ergänzen.

    Zunächst einmal möchte ich Nikola Tesla um Vergebung bitten, dass ich, die ich auf seinem Fachgebiet eine wahrhaft Unwissende bin, ihn als Figur für meinen (in seinen Augen sicherlich trivialen) Roman benutzt habe.

    Nikola Tesla war einer der größten Pioniere bei der Erforschung der Elektrizität und man kann sagen, dass er das 20. Jahrhundert Kraft seiner Visionen mitgestaltet hat. Noch heute bestimmen seine Erfindungen unser tägliches Leben. Das beginnt schon damit, dass wir morgens das Licht anschalten. Doch alle kennen Thomas A. Edison und seine Glühbirne, aber kaum jemand weiß, dass Nikola Tesla den Wechselstrom erfunden hat, der aus unseren Steckdosen fließt.
    Tesla hatte zu seinen Lebzeiten viele bahnbrechende Ideen, manche davon konnte er umsetzen, manche leider nicht. Sein Wunsch war es, die Menschen weltweit und umsonst mit Energie zu versorgen. Doch sein wohlwollendes Ansinnen stieß auf Ablehnung und so wurde sein von ihm entworfener Sendeturm, der Wardenclyffe Tower, noch vor der Vollendung zerstört – das behaupten zumindest einige der vielen Verschwörungstheorien, die sich um diesen großen Mann der Wissenschaft ranken.
    Am Ende seines Lebens war Nikola Tesla ein ausrangierter Held, jemand, dessen Glanz aus den glorreichen Tagen verblasst war, und dem man kein

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