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Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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vom Stativ und schmetterte sie auf den Fußboden. Sein Stiefel erledigte den Rest. Knirschend barst das Plastikgehäuse und die Linse sprang heraus. Anschließend klaubte er die Bruchstücke auf und warf sie in eine der Taschen.
    „Was wirst du mit dem ganzen Material machen?“, fragte er Rod mit angriffslustig gesenktem Kopf.
    „Oh, ich denke, ich werde es pulverisieren“, sagte sein Freund und warf ihm ein aufmunterndes Lächeln zu.
    „Was? Sie wollen es zerstören?“, rief die Madame empört aus. „Wollen Sie diese Schweine von Darwin Inc. nicht damit drankriegen? Sollen die immer weiter solch abscheuliche Versuche machen können? Unschuldige Menschen sind gestorben!“
    „Unschuldige Menschen sterben jede Sekunde auf dieser Welt!“, erwiderte Ondragon. „Und Konzerne wie Darwin Inc. sind schuld daran. Aber es wäre lebensmüde von uns, wenn wir uns mit denen anlegen würden. Darwin Inc. ist eine eiskalt berechnende Superintelligenz mit weltweitem Einfluss. Da hätten wir null Chance. Das wäre wie David gegen Goliath. Und das ging bekanntlich nur einmal in der Geschichte gut. Sind sie so selbstlos, dass sie ihr Leben für andere geben würden, Madame? Denken sie gut nach! Sie haben ihre Gemeinde, sie haben Familie und sie haben jetzt die kleine Christine. Kümmern sie sich darum, dass es ihr und den Menschen um sie herum gut ergeht. Das ist es, was sie für diese Welt tun können. Die kleinen Dinge, nicht die großen. Von denen lässt man lieber die Finger, sonst fressen sie einen auf … mit Haut und Haaren.“
    Die Madame blickte ihn forschend an. Doch dann legte sich ein belustigtes Lächeln auf ihre Lippen. „Das ist sehr weise von Ihnen, Monsieur Ondragon. Das hätte ich nicht von Ihnen erwartet“, sagte sie keck. „Sie machen sich. Wollen Sie meiner Gemeinde beitreten?“
    Ondragon wollte gerade den Mund zu einer Erwiderung öffnen, da meldete sich Rod zu Wort: „Ähm, ich will euren kleinen Flirt ja nicht stören, aber ich hätte da auch noch eine Anmerkung zu machen. Wenn du das Material, das du aus dem Labor geholt hast, selbst nicht mehr brauchst, Ecks, dann hätte ich das auch gern vernichtet.“
    „Kommt nicht in Frage! Das behalte ich. Man kann ja nie wissen. Ich muss mich schließlich auch absichern können, falls Darwin Inc. mir eines Tages auf die Schliche kommt. Keine Sorge, Rod, ich werde es sicher lagern. In einem Bankschließfach irgendwo im Ausland. Schweiz vielleicht. Es heißt, die seien gründlich und zuverlässig.“ Ondragon gestattete sich ein grimmiges Lächeln. „Haben wir alles?“
    Die Madame und Green nickten.
    „Gut!“ Ondragon holte sein iPhone aus der Hosentasche und schaltete es an. Bevor sie das Haus verließen, wollte er noch einer Sache nachgehen. Er ließ sich von Google Maps die Satellitenkarte von der Umgebung des Hauses zeigen und zoomte den Ausschnitt größer, bis das Straßennetz von Chalmette erschien. Anschließend steckte er das Handy wieder weg und sah seine drei Begleiter an. „Und nun weg hier. Dieser Ort kotzt mich an!“
    Sie schlichen aus dem Haus und auf schnellstem Wege zum Auto. Ondragon steckte den Schlüssel in das Zündschloss und startete den Mustang, der mit einem satten Brüllen ansprang. Ein versöhnlicher Ausdruck erschien auf seinem Gesicht und er gab Gas. Der Mustang durchpflügte die Nacht wie ein U-Boot das schwarze Wasser der Tiefsee und ließ die schlafenden Häuser hinter sich. Als sie die Hauptstraße erreichten, bog Ondragon zur großen Überraschung der anderen nicht nach New Orleans ab, sondern in die entgegengesetzte Richtung.
    „Was hast du vor?“, fragte Rod, aber Ondragon antwortete nicht.
    Schweigend steuerte er den Wagen die breite, zweispurige Straße entlang, bis sie nach wenigen Meilen leicht anstieg und sich über das dunkle, sumpfige Gelände erhob. Am höchsten Punkt hielt Ondragon auf dem Seitenstreifen an, stellte den Motor ab und stieg aus.
    Er trat an das Geländer der Brücke und lauschte. Endlich kamen zwei Fahrzeuge, und das Geräusch, das sie im Vorbeifahren verursachten, verscheuchte endgültig den letzten Zweifel.
    Klak, klak. Klak, klak.
    Seine Wanderung durch die Swamps hatte nie stattgefunden.

36. Kapitel
    18. Februar 2010
    New Orleans
    11.17 Uhr

    Gut gelaunt goss Ondragon sich Espresso aus dem italienischen Kocher in die Tasse. Der Fall war gelöst. Ebenso wie das Rätsel um die Zombies. Auch wenn es ihn über holperige Umwege geführt und seine schillernde Patina dabei deutliche

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