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One: Die einzige Chance (German Edition)

One: Die einzige Chance (German Edition)

Titel: One: Die einzige Chance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Elsäßer
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Mail-Verkehr der EU-Abgeordneten und sogar die Meldungen der Geheimdienste mitverfolgen. Nichts ist spannender als die Angst der Mächtigen. Nach unseren Schätzungen werden mindestens zehn Prozent der User bereit sein, uns in irgendeiner Weise zu unterstützen, sobald sie begreifen, worum es geht und was wir vorhaben. Wir rechnen aber damit, dass der Faktor Neugierde in einer zweiten Welle noch mehr Menschen anlocken wird.«
    »Verrückt«, sagte Samuel, weil ihm kein besseres Wort einfiel. »Haben die Kataloge im Bunker auch was damit zu tun?« Er spürte ihre Hand im Nacken. Er bildete sich ein, dass sie ihn streichelte.
    »Gut aufgepasst.« Fabienne lächelte. »Darin befindet sich unser Leitfaden, der mit freundlicher Unterstützung mehrerer Handelskonzerne frei Haus an alle Mitglieder und solche, die es werden wollen, geliefert wurde. Hinter den QR-Codes in den Katalogen verbirgt sich der Plan der nächsten Monate, Kontaktpunkte und alles, was es sonst noch braucht, um diesen Krieg zu gewinnen. Nur wer das entsprechende Programm zur Dechiffrierung besitzt und eine durch zehn andere Mitglieder bestätigte Akkreditierung hat, kann damit etwas anfangen. So können wir ausschließen, dass wir unterwandert werden.«
    »Es ist also doch eine Art Krieg«, sagte Samuel. »Und was kommt danach?«
    »Die Freiheit. Das Einzige, wofür es sich zu kämpfen lohnt.« Fabienne strich Samuel durch das Haar. Dann küsste sie ihn zuerst auf den Hals und suchte schließlich seinen Mund. Samuel erwiderte ihren Kuss.

Sechs
    Berlin | 16 Grad | Regen
    Kayan fluchte. Was war heute nur los? Wieso funktionierte das verdammte Internet jetzt schon wieder nicht? In den Nachrichten sagten sie, dass es mit den Stromausfällen zusammenhängen würde, die logischerweise auch die Mobilfunknetze beträfen. Ausgerechnet bei seinem letzten Auftrag ging alles schief. Er schielte nach oben, ohne den Kopf zu heben, die dunklen Augen zu Schlitzen verengt.
    »So leicht willst du’s mir nicht machen, was?«, grummelte er in die Dunkelheit. Dios , der Allmächtige, gönnte ihm den Sieg nach all den Jahren des Kämpfens nicht. Kayan hatte schon viele Steine aus dem Weg geräumt. Jetzt, wo das Ziel in Sichtweite kam, würde er sich nicht von ein paar Spinnern aufhalten lassen, die sich mit dem Staat anlegten. Hoffentlich schnappten sie diese kranken Weltverbesserer bald. Er wollte keine Überstunden machen, nur weil linke Idioten einen Kreuzzug gegen das Kapital führten. »Extremisten«, hatte der näselnde Nachrichtensprecher gesagt. Kayan stieg aus dem Wagen, schlich die Treppe nach oben, schlüpfte fast lautlos in den Pyjama und legte sich ins Bett neben seine schlafende Frau. Das Handy hatte er auf Vibrationsalarm gestellt. Sobald eine Mail einging, würde er es an den Fingern spüren. Sollte seine Camila aufwachen, könnte er immer noch sagen, dass er wegen des Chaos’ einen Termin verschieben musste. Bestimmt hatte sie in den Nachrichten gesehen, was los war.

    »Guten Morgen«, sagte Fabienne fröhlich. Nur in Slip und T-Shirt stand sie in der geöffneten Tür. Ein gesichtsloser Schatten, umgeben von grellweißem Licht und Rauch. Sie zog an einer Zigarette. »Hab gerade mit Kyoti über Funk gesprochen. Wenn es dich beruhigt: Du bist nicht mehr in den Nachrichten.«
    Er richtete sich auf und schaute Fabienne peinlich berührt an. Neben ihm auf den Boden lag ihr BH. »Haben wir …«
    »Du bist ganz schön rangegangen.«
    »Ich?« Samuel verstummte. »Und … und jetzt?«
    »Was und jetzt?«
    Samuel richtete sich auf und suchte nach seiner Unterhose. »Was machen wir jetzt?«
    Sie schnippte die Zigarette weg und schloss die Tür. »Oh Gott. Du solltest mal dein Gesicht sehen. Wir hatten Sex, na und? Es war schön. Wir haben uns damit getröstet, mehr nicht. Schau mich nicht so an. Du wolltest es auch.« Sie wich seinem Blick aus und schaute auf ihre Uhr. »Beeil dich. Wir müssen weiter. Zürich ist ja nicht gerade um die Ecke.«
    »Ich hab gesagt, dass ich erst mal zur Polizei will. Und warum willst du mich überhaupt begleiten? Musst du denn nicht auf deinen Posten?«
    »Ich bin für das Drehbuch zuständig, schon vergessen? Und in den nächsten achtundvierzig Stunden wird nichts passieren, bei dem ich dabei sein muss. Ich mach dir einen Vorschlag: Ich bringe dich über die Grenze und du hilfst mir dabei, ein Paket abzuliefern. Liegt quasi auf der Strecke.«
    »Und wenn ich nicht will, dass du mitkommst?«
    »Dann hängst du hier fest. Es gehen

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