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Oneiros: Tödlicher Fluch

Oneiros: Tödlicher Fluch

Titel: Oneiros: Tödlicher Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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war.
    Hastig entfernte er die leeren Hülsen aus der Trommel und schob neue nach, die er in seiner Jackentasche hatte. Den Schrotlauf ließ er ungeladen, das dauerte zu lange.
    Sechs Tote, gegen eine Übermacht aus Schnellfeuerwaffen bestanden und den Bankern einen gehörigen Schrecken eingejagt.
Das betrachtete Thielke als gute Bilanz für eine Schießerei.
    Doch seine Verletzungen bereiteten ihm Sorgen. Er fühlte seinen Blutdruck sinken, die Wirkung des Schocks breitete sich aus, ließ ihn unkontrolliert zittern. Er war kurz davor, das Bewusstsein zu verlieren, und dann würde er verbluten – oder von der spanischen
Policía
gelyncht, die in ihm Igor aus dem Stadion erkennen würden, wenn die Ballistiker ihre Arbeit gemacht hatten.
    »Sleeper one, habt ihr ihn?«, drang es leise an sein Ohr.
    Thielke kroch ächzend zu einem der Erschossenen und fand ein blutiges Headset unter der zerstörten Maske. Er zog es dem Toten vom Kopf und hielt es sich so, dass er es nutzen konnte. »Sleeper one hier. Wir haben ihn«, sagte er angestrengt. »Mich hat es erwischt. Wohin sollen wir ihn bringen? Kommen.«
    »Er lebt noch?«
    »Ja. Kommen.«
    »Dann erledigt ihn. Wir brauchen den alten Sack nicht. Ich habe keine Lust, dass er sich aus Zufall mit Korff unterhält.«
    Die Stimme kam Thielke bekannt vor, doch ihm fehlte das Gesicht dazu. Er musste mehr hören, vielleicht fiel es ihm dann ein. »Bestätigt. Sollen wir Korff auch erledigen, Chef? Wir haben ihn in der Nähe gesichtet. Kommen.«
    »Seid ihr verrückt?« Die Stimme klang überrascht und wütend. »Er soll noch für uns arbeiten, bevor wir ihn abstoßen. Erledigt Thielke, verschwindet und bringt mir den LeMat mit. Scheint ja eine gute Waffe zu sein, die sich der alte Idiot gebastelt hat.« Ein leises Lachen drang aus dem Kopfhörer. »›I am not at all cynical, I have merely got experience, which, however, is very much the same thing.‹ Over.«
    Dieser kleine MI6-Wichser!
Thielke wusste jetzt, wem er den Überfall zu verdanken hatte.
    Das Gespräch hatte ihn abgelenkt, so dass er die zuschlagenden Autotüren und die Schritte hinter sich gar nicht vernommen hatte.
    Ein Hieb in den Nacken reichte aus, um ihn in der ohnehin nahenden Ohnmacht versinken zu lassen. Er driftete ins Schwarze.

[home]
    XVIII

    Der Wunsch, einen eigenen Tod zu haben,
    wird immer seltener.
    Eine Weile noch,
    und er wird ebenso selten sein
    wie ein eigenes Leben.
    Rainer Maria Rilke, Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge
    Madrid, Spanien
    K onstantin starrte die Totgeglaubte an.
Wie hat sie das überlebt?
    Von Windaus Arm wanderte weiter nach oben. Sie griff jedoch nicht nach der Haarnadel, der er bereits ein Loch in seiner Hand verdankte, sondern gab jemandem ein Zeichen.
    Daraufhin traten zwei Männer und eine weitere Frau zu ihr, die Anzüge trugen. Einer von ihnen war Johnny. Und da er seelenruhig neben der Baronesse stand, konnte das nur bedeuten …
Nein! Das darf nicht wahr sein!
    Die Lifttüren schlossen sich langsam
    Konstantin hielt den Fuß dazwischen. Die Lichtschranke reagierte, der Fahrstuhl öffnete sich. Er trat aus der Kabine. »Johnny?«
    Der kleingewachsene, drahtige Brite grinste breit, was sein schmales Gesicht unproportional breiter machte. »Konstantin«, sagte er fröhlich und setzte lautlos
Oneiros
hinzu. »Lange nicht mehr gesehen!« Sie reichten sich die Hände. »Wir sind das Team, das Darling dir versprochen hat.«
    Johnny führte ihn in eine ruhige Ecke der Lobby und begann mit der Vorstellung des Teams. »Das ist Anjelica Miller, Codename Red, eine Freelancerin, die uns die
Deathsleepers
schickten. Der Mann neben ihr heißt Rick Strong, Codename Black, und gehört zu den
Topor’s Men.
Baronesse von Windau und mich kennst du. Mir wäre es recht, wenn du mich Green nennst, sobald wir …«
    Konstantin packte ihn am Oberarm und zog ihn zwei Schritte zur Seite. »Du
weißt,
wer Windau ist, ja?«
    »Ich weiß es, Konstantin«, gab Johnny säuerlich zurück und befreite sich mit einem Ruck aus dem Griff. »Sie ist auf Darlings Anweisung hier.«
    »Warum?«
    Er hob die Schultern. »Er sagte, dass sie in der Lage ist, Arctander außer Gefecht zu setzen, und zwar nicht mit Waffen.«
    Konstantin sah zu der Baronesse, die ausdruckslos aus dem Fenster sah. Sie war genauso wenig glücklich wie er.
Was für ein Spiel spielt sie? Und wie, zum Teufel, hat Jester sie dazu bekommen, uns zu helfen?
Falls sie das wirklich vorhatte.
    Er ging zu ihr. »Ich hätte ein paar

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