Oneiros: Tödlicher Fluch
Querschnittsgelähmten gegen Zahlung von sehr viel Geld Stammzellen injiziert werden und ihnen Hoffnung auf vollständige Genesung gemacht wird. Das ist nicht vertretbar.
Allerdings kann man sagen, dass auf dem Gebiet der Prothetik und durch die Anwendung von Stammzellen enorme Entwicklungen erreicht wurden.
Markus Heitz:
Wenn man über den Homburger Campus läuft, entdeckt man doch schon geheimnisvoll klingende Hinweisschilder, auf denen »experimentelle Chirurgie« und »experimentelle Neurochirurgie« steht.
Als Autor, der im Genre »Horror« unterwegs ist, schnellen Bilder wie von selbst empor – aber was wird wirklich dort gemacht?
Prof. Dr. Oertel:
Die experimentelle Neurochirurgie ist seit etwa dreißig Jahren auf dem Campus. Es geht uns um die Erforschung neuer Operationstechniken oder auch um die Wiederherstellung von Nerven, wie Hör- oder Gesichtsnerv. Experimente werden dazu in der Zellkultur oder am Versuchstier durchgeführt.
Bei unserer Forschung geht es u.a. darum, wie man Hirnblutungen in den Griff bekommt. In unserer modernen Gesellschaft schlucken viele Menschen sehr selbstverständlich Blutverdünner, was bei Operationen am Hirn zu einem großen Problem wird. Wir tauschen dazu beispielsweise Teile des Schädelknochens einer Ratte gegen Plexiglas aus, um unmittelbar beobachten zu können, was im Hirn nach Verabreichungen eines Medikaments geschieht. So erlangen wir Aufschlüsse über die Vorgänge und Wirkungsweisen.
Markus Heitz:
Angenommen, es gäbe skrupellose Ärzte, wie sie die Anti-Heldin im Buch um sich versammelt, die für Geld und falschen Ehrgeiz alles tun: Zu was wären sie imstande? Mit den heutigen Möglichkeiten?
Prof. Dr. Oertel:
Im Moment ist die Transplantation eines Gehirns als solches oder eines Kopfes nicht möglich; der Verstand eines Menschen beziehungsweise der Kopf kann nicht einfach in oder auf einen Spenderkörper umgesetzt werden. Dazu ist das Gesamtgebilde zu komplex und sind die Steuerungsfunktionen der Nerven zu umfangreich. Das war damals der Hauptdenkfehler der Ärzte. Sowohl Kommunikation als auch Sensorik würden nach einer solchen Transplantation nicht funktionieren.
Was aber sehr wohl vorstellbar wäre: Angenommen, man hat ein unversehrtes Hirn plus das dazugehörige Rückgrat und Rückenmark – es wäre möglich, durch unmittelbare Anschlüsse vom Rückgrat zu Muskelgruppen eine Steuerung dieser Muskeln zu ermöglichen.
Abgesehen davon gibt es in den USA die Tendenz, Tote unmittelbar nach dem Ableben mit der Absicht einzufrieren, sie zu einem späteren Zeitpunkt aufzutauen und mit moderneren Mitteln wiederbeleben zu können. Manche beschränken sich dabei nur auf den Kopf.
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Über dieses Buch
Der Bestatter
Er gilt als einer der Besten seines Fachs, denn er kennt den Tod wie kein anderer.
Die Wissenschaftlerin
Sie führt grausame Experimente durch, die nur ein Ziel haben: den Tod zu betrügen.
Der Mann auf der Flucht
Er flieht vor sich selbst und seinen Fähigkeiten. Doch der Tod findet ihn überall.
Drei Menschen. Ein Fluch. Tausend Tode.
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Impressum
eBook-Ausgabe 2012
Knaur eBook
© 2012 Knaur Taschenbuch
Ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt
Th. Knaur Nachf. GmbH & Co. KG, München
Ein Projekt der AVA International GmbH
Autoren und Verlagsagentur
www.ava-international.de
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.
Covergestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Coverabbildung: Gettyimages/De Agostini Picture Library/ DEA/G. CIGOLINI; FinePic®, München
ISBN 978-3-426-41364-7
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