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Oneway to Montréal - Roman (German Edition)

Oneway to Montréal - Roman (German Edition)

Titel: Oneway to Montréal - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie S. Farrell
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beiden Menschen, die ihr so lange Zeit das Wichtigste im Leben gewesen waren, sich gegenseitig die Hölle auf Erden schufen.
    Sie hatte weder Jeannie noch Dan Böses gewünscht, nur weil ihr Traum nicht in Erfüllung gegangen war.
    Aber sie konnte nichts daran ändern und war sich auch nicht mehr sicher, ob sie das überhaupt noch gewollt hätte.
     
    Und nun der heutige Abend:
    Dans Einführung als neuer kanadischer Botschafter in Thailand. Ein großartiges Sprungbrett für spätere diplomatische Tätigkeiten in Europa oder den USA.
    Für Jeannie bedeutete Bangkok wahrscheinlich die totale Aufgabe ihres bisherigen Lebens oder ihres Mannes.
    Was würde sie wählen: Kingston oder Dan?
    Sammy war sich fast sicher, dass Dan diese Reise allein machen würde. Vielleicht würde sie ihn um Bedenkzeit bitten, sie könne ja nachkommen.
    Und irgendwann würde er ein Anwaltsschreiben mit der Bitte um Scheidung erhalten und einen von Tränen verwischten Brief von Jeannie mit der Bitte um Verständnis. Wahrscheinlich wäre das die beste Lösung für alle.
     
    Sammy stand auf und streckte sich. Sie erschrak, als sie sah, dass es bereits kurz vor acht Uhr war.
    Sie schloss ein bisschen wehmütig die Balkontür und ging seufzend zum Duschen. Die noch immer langen, glatten Haare benötigten, Gott sei Dank, nur fünf Minuten Fön, ebenso nahm das Schminken nicht viel Zeit in Anspruch.
    Sie hatte sich schon am Nachmittag das enge schwarze Kleid zurechtgelegt, zu dem ihr Alex geraten hatte.
    „Bis kurz unters Knie, höchstanständig! Aber dafür hinten oder seitlich bis kurz übers Knie geschlitzt, um dir das Interesse zu sichern und von unangenehmen Situationen abzulenken.“
    Dabei hatte er frech gegrinst.
    „Also bei mir wirkt so etwas immer!“
    Sie schlüpfte in ihre schwarzen Riemchenpumps und nahm im Vorbeigehen ihre rote Handtasche vom Küchenschrank. Ein roter Seidenschal vervollständigte ihr modisch elegantes Auftreten mit den roten Farbtupfern.
    Als sie durch die inzwischen dunkle Stadt fuhr, überlegte sie sich Dans Reaktion auf ihr Erscheinen und ihre Interviewfragen. Sie bezweifelte, dass er wusste, dass sie heute den Coursier vertreten durfte, nach nur einem halben Jahr als festangestellte Journalistin!
     
    Sammy kam noch einigermaßen pünktlich am Haus des Gastgebers an, welches natürlich im Villenviertel Outremont am Hang des Mont Royal lag.
    Die Auffahrt war mit alten Kastanienbäumen gesäumt, was in der Dunkelheit den Eindruck machte, man führe direkt durch einen langen Tunnel auf das Haus zu.
    Das Haus von Senator Thornton wirkte wie eine modernere Südstaatenvilla mit seinen großen Balkonen, der sich nach oben leicht verjüngenden Treppe und hatte, dank Miriam Thorntons gärtnerischem Faible, eine üppig bepflanzte Gartenanlage, die keineswegs künstlich, sondern eher alt gewachsen erschien.
    Nachdem Sammy ihren leichten Blazer dem äußerst distinguiert aussehenden Butler übergeben hatte, kam auch schon die Hausherrin selbst auf sie zu.
    Sammy hatte Miriam Thornton bei der Eröffnung der letztjährigen Heimgartenprämierung, für die die Senatorengattin natürlich Patin stand, kennengelernt.
    Es war einer von Sammys ersten Jobs beim Coursier gewesen und Mrs. Thornton hatte ihr das Interview durch ihre natürliche aufgeschlossene Persönlichkeit sehr erleichtert.
    „Miss de Montfort, ich freue mich sehr, Sie wieder einmal zu sehen! Ich war äußerst erstaunt, als Leonard mir gestern die Gästeliste übergab und ich Ihren Namen darauf fand.
    Ich dachte immer, es wäre viel langwieriger für einen Journalisten, ins politische Fach zu wechseln. Ein bisschen, muss ich gestehen, tut es mir sogar leid.
    Bei Ihnen hatte ich – selten genug – den Eindruck, Sie interessierten sich wirklich für das Thema Garten.“
    Sie lächelte Sammy beinahe schelmisch unter den langen, nicht gefärbten, blonden Wimpern an.
    Sammy musste lachen und das nahm einen großen Teil ihrer Anspannung.
    „Der Eindruck hat Sie nicht getäuscht, Mrs. Thornton!
    Außerdem hatte ich nicht so sehr das Gefühl, von einem Fettnäpfchen ins nächste zu springen. Politik ist doch etwas komplexer, aber das muss ich ja nicht gerade Ihnen näher erläutern.
    Zu meinem wirklich rasanten Vorwärtskommen muss ich gestehen, dass ich erstens das Glück habe, einen Chef zu haben, der an mich glaubt und zum anderen, zumindest was die theoretische Ausbildung betrifft, den anderen Journalistenküken doch einiges voraus habe:
    M ein Vater ist Diplomat,

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