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Onkel Deprius dunkles Erbe

Onkel Deprius dunkles Erbe

Titel: Onkel Deprius dunkles Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Tonollo
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fliegen.«
    Frau Rottentodd hob den Kopf. »Versuchen
was

    Polly hatte keine Lust, ihr von dem Zauberbuch zu erzählen.
    »Die werden bestimmt gleich kommen. Ich fang schon mal an, sonst verpass ich den Bus.«
    »Fliegen …?«, murmelte Pollys Mutter vor sich hin, dann widmete sie sich wieder ihrem verdauungsfördernden Gesundheitsmüsli.
    Polly stieg mit einigen anderen Schülern vor der Schule aus dem Bus. Pit war nicht dabei. Als Polly vor ihrem Klassenzimmerankam, standen ausgerechnet Piratentuch und Betonfrisur davor und unterhielten sich leise.
    Toll, dachte Polly und hoffte, dass Frau Lammbein gleich auftauchen würde.
    In diesem Augenblick stupste Fabio Leo mit dem Ellbogen an und begann breit zu grinsen. Sein dickes Gesicht wurde noch dicker.
    »Na«, sagte Leo, »heute Morgen wieder von Mama gebracht worden?«
    »Nö!«, antwortete Polly im Vorbeigehen. »Bin mit dem Bus da.«
    »Euer Auto war wohl voller Leichen?!«, rief Leo ihr nach.
    Da kam Frau Lammbein um die Ecke und die beiden folgten Polly in das Klassenzimmer.
    Als Polly vor ihrem Platz stand, stellte sie fest, dass ihr Stuhl fehlte. Sarah saß ihr abgewandt am Tisch und begutachtete ihre Fingernägel. Polly schaute sich um – der Stuhl war nirgends zu sehen.
    Und noch bevor sie wusste, was sie tun sollte, betrat Frau Lammbein den Raum.
    »Guten Morgen!« Die Lehrerin ließ ihren Blick durch die Klasse schweifen. »Alle da? – Nanu! Polly, du darfst dich ruhig setzen.«
    »Würde ich ja gerne. Aber ich habe keinen Stuhl.«
    Frau Lammbein stutzte. »Soso?« Sie kratzte sich am Kopf. »Gut!«, sagte sie schließlich. »Wie wäre es mit dem freien Platz neben Pit? Apropos, weiß jemand, wo Pit ist?«
    Niemand reagierte.
    »Na schön. Dann fangen wir jetzt an. Polly? Einverstanden?« Besser neben Pit als neben dieser Sarah, dachte Polly und schlurfte in die erste Reihe.
    Die Doppelstunde Deutsch verlief ohne weitere Zwischenfälle und sogar Fabio und Leo hielten sich mit blöden Bemerkungen zurück. Leo las unterm Tisch einen Comic und Fabio glotzte Kaugummi kauend aus dem Fenster.
    Als alle in die Pause gingen, rief Frau Lammbein Polly zu sich. »Sag mal«, begann sie, »du kommst ja auch aus Ätzdorf, ob du wohl mal bei Pit vorbeischauen und fragen könntest, was mit ihm los ist?«
    »Aber ich weiß doch überhaupt nicht, wo er wohnt«, wehrte Polly ab. Dazu hatte sie nun wirklich keine Lust.
    »Hauptstraße«, sagte Frau Lammbein. »Nummer 43. Direkt da, wo der Bus hält.«
    »1st okay«, stimmte Polly missmutig zu und wandte sich zum Gehen …
    »Polly?«
    »Ja?«
    »Wie gefällt es dir eigentlich bei uns?«
    Oh nein, dachte Polly genervt. Was sollte das denn jetzt?
    »Ganz gut«, log sie.
    »Sicher?«
    »Ganz sicher.«
    »Na schön«, meinte Frau Lammbein mit kritischem Blick. »Aber falls irgendetwas sein sollte … du kannst jederzeit zu mir kommen.«
    »Okay!« Polly nickte kurz und ging in die Pause.

Das Geheimnis
     
    Pit wohnte in einem hübschen, alten Backsteinhaus, dessen Eingang direkt am Bürgersteig der Hauptstraße lag. Vor den beiden Fenstern im ersten Stock hingen Blumenkästen, aus denen rote und weiße Geranien quollen.
    Polly klingelte widerwillig. »Was willst
du
denn hier?«, fragte Pit erschrocken, als er die Haustür öffnete. Sein kariertes Hemd hing lässig über seiner Jeans, er war barfuß und sah alles andere als krank aus.



»Oh … hallo, Pit! Alles okay mit dir? Ich soll dich fragen, ob du noch länger fehlen wirst?«
    Pit schaute Polly erst verwirrt, dann misstrauisch an. »Von wem?«
    »Na, von Frau Lammbein natürlich.«
    »Ach so!«, erwiderte er erleichtert.
    »Na ja, mich interessiert es natürlich auch«, fügte Polly hinzu.
    »Dich? Wieso?« Pit sah sie argwöhnisch an.
    Stimmt, dachte Polly – wieso sollte mich das eigentlich interessieren? »Ich … äh … ich sitze jetzt neben dir.«
    »Neben
mir
? Warum denn das?«
    »Mein Stuhl war weg!«
    »Welcher Stuhl?«
    Polly erzählte kurz, was geschehen war. »Ich bin eigentlich ganz froh darüber«, fuhr sie fort. »Diese Sarah geht mir ziemlich auf den Keks, weißt du? Und diese zwei Typen auch – Leo mit seinen versteinerten Haaren und Fabio mit diesem Putztuch auf dem Kopf.«
    »Ach ja?« Zum ersten Mal hellte sich Pits Miene etwas auf.
    »Und du meinst das wirklich ernst?«, vergewisserte er sich.
    »Ja, klar! Warum fragst du?«
    Pit überlegte kurz. Dann sagte er zu Pollys großem Erstaunen:
    »Willst du reinkommen?«
    »Ich?«
    Pit schaute

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