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Onkel ist der Beste

Onkel ist der Beste

Titel: Onkel ist der Beste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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gestatten, dir zu helfen. Hausarbeit liegt mir zwar nicht besonders, aber ich kann zumindest den Tisch decken und das Essen auftragen.«
    Dora protestierte nicht weiter, obwohl sie voller Gewissensbisse an Mrs. Mills dachte. Sie band ihm bloß eine große Schürze um und zeigte ihm, wie man auf jeden Teller Mammutportionen von Fleisch und Gemüse häufte. Der Anblick des würdigen alten Herrn, der sich so kostümiert über die Teller beugte, war zuviel für Terry.
    Zu Judy äußerte er in gedämpftem Ton, den Robert jedoch mithören konnte: »Ich habe das Gefühl, als sollte ich mich erheben und verbeugen. Nie hätte ich erwartet, von einem Oxfordabsolventen bei Tisch bedient zu werden.«
    Dem Oxfordabsolventen standen noch weitere Schocks bevor. Der erste kam, als er Kamm und Bürste vom Badezimmerregal nahm, das Dora ihm zu alleinigem Gebrauch eingeräumt hatte. Sein lauter Ausruf drang in die Küche an Doras Ohren.
    Sie rief ihm zu: »Du hast doch nicht etwa eine Zecke entdeckt? Ich habe heute eine in meinem Haar gefunden. Scheußlich.«
    »Eine Zecke würde ich bei weitem vorziehen. Meine Bürste strotzt vor schwarzen fetten Haaren. Wie kann das nur passiert sein?«
    Terry kam in diesem Augenblick hereingeschlendert und sagte: »Ich wollte Sie schon darauf aufmerksam machen, daß ich einen unserer weißen Freunde dabei ertappt habe, wie er sich mit Ihrer Bürste seine Lockenpracht bändigte.«
    Die Bürste fiel laut klappernd zu Boden. Einen Augenblick lang spürte Robert leises Heimweh nach der Ordnung und Sauberkeit seines Hauses in Christchurch, doch Dora hob den anstößigen Grund des Ärgernisses auf, wusch die Bürste in einer starken Desinfektionslösung und sagte: »Ich hätte dir raten sollen, während der Schur deine Sachen im Zimmer zu lassen. Meine Bürste haben sie voriges Jahr in die Finger bekommen. Nicht die Maoris natürlich, die würden das nie tun.«
    Robert, der von Maoris sehr wenig wußte, aber immer die stärksten und aufgeklärtesten Gründe gegen die Rassentrennung ins Treffen geführt hatte, verspürte Befriedigung. Es freute ihn noch im nachhinein, daß er seinen Schülern eingeschärft hatte, Vorurteile gegen Farbige seien nicht nur falsch, sondern auch dumm. Die jetzige Erfahrung zeigte, wie recht er gehabt hatte.
    Während der drei langen und aufreibenden Tage der Schafschur bekam Robert Alan Winter sehr häufig zu Gesicht. Seine onkelhafte Wachsamkeit verwandelte sich bald in Sympathie. Alan redete nicht viel, was er jedoch sagte, bewies Verstand und Interesse an Büchern und an den Ereignissen draußen in der Welt, was bei Farmern nicht immer vorhanden ist. Auf seinen Sinn für Humor war Verlaß, er zeigte nicht zu erschütternde Geduld mit den Launen Judys. Alan stand mit Mutter und Tochter auf freundschaftlichem Fuß und fand trotz der vielen Arbeit, die er während der Abwesenheit seines Onkels hatte, Zeit, beim Zusammentreiben der Schafe zu helfen. Fast widerwillig mußte sich Robert eingestehen, daß er selbst keine bessere Wahl hätte treffen können, wäre er in dieser Sache um Rat gefragt worden.
    »Ein äußerst hilfsbereiter und vernünftiger junger Mann«, bemerkte er Dora gegenüber.
    »Ja, beide Winters verhielten sich wunderbar zu uns. Als Dennis noch lebte, hat Alan hier häufig gearbeitet, und ich weiß gar nicht, was wir ohne ihn angefangen hätten. Ich wünschte wirklich, er könnte für immer kommen— «
    Als sie eines Tages wieder die brennende Verwalterfrage erörterten, sagte Alan: »Bennett war soweit ganz in Ordnung. Wenn er bloß ehrlich gewesen wäre!«
    Robert fiel Judys geheimnisvolle Bemerkung über Schafdiebstähle ein. Er fragte: »Hat er denn wirklich Schafe gestohlen?«
    »Und wie! Er hat ein Hobby daraus gemacht. Einige von meinem Onkel und etwa siebzig von euren, nicht, Judy?«
    Sie nickte. »Siebzig gute Mutterschafe. Der Teufelskerl kannte sich bei Schafen sehr gut aus.«
    Ihr Onkel schnappte nach Luft. »Du hast die Sache sicher der Polizei gemeldet?«
    »Er war über alle Berge, ehe wir es entdeckten. Kurz vor dem Lammen ist er getürmt, und zu diesem Zeitpunkt lassen wir die Mutterschafe in Ruhe. Bis zur Schur hatten wir keine Ahnung, und dann war es zu spät.«
    »Er war ein verdammter Gauner, der ins Gefängnis gehört hätte«, sagte Alan hitzig.
    Wie gewöhnlich lehnte Dora sich gegen das harte Urteil auf: »Aber Alan, er hatte auch seine guten Seiten. Er hat die Farm gut geführt und war ein angenehmer Hausgenosse.«
    »Ach was, er hat

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