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Onkel ist der Beste

Onkel ist der Beste

Titel: Onkel ist der Beste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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eilig. Er plauderte mit Dora sehr lebhaft und kam dabei vom Hundertsten ins Tausendste. Als er schließlich um neun Uhr aufstand, sagte er mit entschuldigendem Lächeln: »Seit Jahren habe ich nicht mehr soviel von mir gesprochen. Mr. Macalister kann bestätigen, daß ich gewöhnlich nicht so egoistisch bin. Darf ich wiederkommen?«
    »Natürlich«, sagte Dora und fuhr fort: »Onkel Robert freut sich über Ihren Besuch und wir ebenso. Es ist schön, daß wir wenigstens einen seiner Freunde kennengelernt haben.«
    Er war herzlich und freundlich zu der kleinen Schar, die sich auf der Veranda versammelt hatte, aber seine Augen ruhten allein auf Dora, als er sich umdrehte und sie im beleuchteten Eingang stehen sah. Er lächelte, hob grüßend die Hand und war gleich darauf verschwunden.
    Judy stieß einen aufgeregten Seufzer aus, als die Lichter nicht mehr zu sehen waren. »Verknallt in Mutter, wie üblich, und ich habe mich so ins Zeug gelegt. Er ist aufregend, aber ein bißchen alt für mich. Schade, daß er in Christchurch lebt.«
    Dora war wieder im Wohnzimmer und säuberte Aschenbecher.
    »Schön, daß wir den Mann kennengelernt haben, der jetzt dein Haus bewohnt, Onkel. Er war richtig nett.«
    Ihr ruhiger, unbeteiligter Ton wies Powell seinen Platz zu: ein Freund ihres Onkels, ein angenehmer Besuch für einen Abend.
    Am Nachmittag des folgenden Tages sah sie ziemlich müde aus.
    »Du bist zu fleißig«, sagte Judy zu ihr.
    »Ich bin nicht fleißiger als sonst. Aber ich bin mit Kopfschmerzen aufgewacht.«
    Sie verschwieg Judy, daß das Gezanke zwischen Chapman und Terry zu Mittag die Sache noch verschlechtert hatte.
    »Dann laß alles liegen und stehen, nimm ein paar Aspirin und leg dich hin«, sagte Judy mit Bestimmtheit, und ungeachtet der halbherzigen Proteste ihrer Mutter löste sie ein paar Tabletten in Wasser auf und scheuchte sie auf ihr Zimmer.
    Sobald sie fort war, sagte Judy zu Terry: »Komm, wir wollen mit dem Anstreichen anfangen.« Seit längerer Zeit brauchten Schränke und Regale einen neuen Anstrich.
    Terry stöhnte. Anstreichen war eine von Judys Schwächen, die er nicht mochte. Wenn sie einmal anfing, konnte sie nicht mehr aufhören. »Chapman will, daß ich einen Zaun repariere. Kann doch nicht den Befehl verweigern.«
    »Das ist nur eine Ausrede, damit du fort kannst. Der Zaun kann warten. Mit Colin rede ich.«
    »Das bezweifle ich nicht — auf deine eigene Art. Aber warum die Anstreicherei? Wenn deine Mutter dich hört, wird sie aufstehen.«
    »Wird sie nicht. Ich habe drei Aspirin ins Wasser getan. Sie nimmt das Zeug nie und wird bis zum Abend schlafen. Mich juckt es, mich über diese Küchenschränke herzumachen.«
    »Es wird Tage dauern, bis sie trocknen, alles wird am Boden liegen, und Mr. Macalister wird über die Butter stolpern.«
    »Die neue Farbe trocknet im Nu, und die Sachen können wir abends einräumen. Ein Glück, daß Cyril wie angeleimt auf Mutters Bettvorleger liegt, er wird uns also nicht stören, und Onkel Robert ist reif für sein Päuschen, was bedeutet, daß er eine Stunde lang fest schläft, wahrscheinlich im Garten.«
    Genau das hatte Robert vorgehabt, und sofort wurde Judy aktiv. Sie reichte Terry Dosen und Tiegel, und er stellte sie auf den Tisch und den Boden. Nach einer halben Stunde war alles chaotisch durcheinandergeworfen, und Judy mischte mit Begeisterung Farben.
    »Natürlich müssen wir die Schränke verschieden streichen. Pastelltöne für die Türen, diesen blau, deinen gelb und den über der Spüle in einem herrlichen Grün. Wird das nicht hübsch?«
    »Teuflisch. Warum nicht eine einzige schöne Farbe? Dunkelgrau etwa, da sieht man keinen Schmutz.«
    »Dunkelgrau! Warum sagst du nicht gleich schokoladenbraun?«
    Judy glich bereits einer Farbenorgie. Sie hatte die unheilbare Gewohnheit, mit der Hand übers Gesicht zu fahren, wenn sie nachdachte, und so strahlte es in allen Regenbogenfarben. Die Stirn leuchtete hellblau, der Mund gelb und die Wangen grün. Die Wirkung war grausam.
    »Rede nicht. Es geht leicht wieder ab, und heute kommt uns ohnehin niemand mehr nahe.«
    »Gut. Aber wenn jemand kommt, müssen wir uns schleunigst verkriechen.«
    Robert überließ sie ihrem Geplänkel und ging im Garten an eine sonnige und geschützte Stelle am Fluß, wo ihn keine streitenden Stimmen störten, kein immer ärger werdendes Chaos und der schreckliche Anblick von Judys Gesicht. Aber kaum war er eingeschlafen, als ihn das Geräusch eines näherkommenden Wagens

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