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Onkel ist der Beste

Onkel ist der Beste

Titel: Onkel ist der Beste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Gesicht. »Trixie springt gut, und Judy reitet besser als die meisten.«
    Chapman zuckte die Achseln und drehte sich um, um einem Mädchen zuzusehen, das mit ihrem Pferd eben auf dem Parcours war. Das Tier verweigerte vor der zweiten Hecke den Gehorsam, und Judy sagte: »Ich wußte ja, daß die Hindernisse schwierig sind. Trixie schafft das nie.«
    »Ich glaube, Sie täten gut daran, die Meldung zurückzuziehen«, sagte Chapman. »Ein Pony wie Trixie dient höchstens als Belustigung für die Zuschauer, aber...«
    Judys Blick begegnete dem Alans. Ohne das Ende von Colins Satz abzuwarten, wendete sie Trixie und ritt an den Start. Es gab hier so viele schöne Pferde, und sie fühlte sich klein und allein. Als sie an die Reihe kam, flüsterte sie Trixie aufgeregt zu: »Schatz, du läßt mich doch jetzt nicht im Stich?« Ein braunes Ohr zuckte vor und zurück; das war, was Judy Trixies »Hörtrick« nannte. Sie mußte lachen und fühlte sich plötzlich sehr erleichtert. Mit einem fröhlichen Winken zu Alan hin, der abgesondert von der Menge dastand, startete sie zu ihrem Ritt.
    Robert sah von einer günstigen Stelle am Abhang zu, Dora stand neben ihm. Aufgeregt sagte er: »Das ist doch sicher ein Risiko für ein untrainiertes Pferd?« Doch sie antwortete bloß: »Zwischen Judy und Trixie herrscht völlige Übereinstimmung. Alan hätte sie bestimmt nicht überredet, wenn es gefährlich wäre.«
    Trixie kam perfekt über die Runde und nahm sogar die zwei Hecken, ohne zu scheuen. Jubel wurde hörbar. Rufe ertönten: »Gut gemacht, Judy! Bravo!« Robert löste die verkrampften Hände und wischte sie mit einem Taschentuch ab. Er haßte etwas so Vulgäres wie Schwitzen. Albern, sich so aufzuregen.
    Als er sich erholt hatte, war ein Mädchen auf einem Fuchswallach an der Reihe. Sie ritt bis auf ein leises Berühren einer Stange fehlerlos. Die Entscheidung schien klar. Robert war erstaunt und fast enttäuscht, als der Schiedsrichter diese Reiterin und Judy zu einem Stechen um den ersten Platz aufrief. Also noch einmal diese Aufregung, und er hatte Judy schon in Sicherheit geglaubt.
    Ruhig ritt sie auf den Parcours hinaus. Trixie wirkte gar nicht nervös. Alan lächelte, als er sah, wie Judy sich vorbeugte und wieder in das Pferdeohr sprach. Im nächsten Moment startete das Pferd und legte diese Runde ebenso schnell und fehlerlos zurück wie die erste. Die Spannung unter den Zuschauern stieg und übertrug sich auf den Fuchswallach. Schon beim Start war er unruhig und schwitzte, und tatsächlich scheute er vor dem letzten Hindernis. Obwohl seine Reiterin ihn sofort zum Springen brachte, war das Ergebnis außer Zweifel, und die Zuschauer jubelten voll lokalpatriotischer Begeisterung dem Mädchen in dem verblichenen Reitrock zu, das auf jene Stelle zuhielt, wo Alan und Chapman mit Dora warteten.
    »Tadellose Leistung«, lautete Alans einzige Bemerkung, als er Trixies Zügel nahm. Chapman hingegen fing Judy in seinen Armen auf, als sie absitzen wollte, und küßte sie zum Entzücken der Zuschauer. Judy lachte und erwiderte aufgeregt den Kuß, doch als sie sich umsah, war Alan verschwunden.
    Zehn Minuten später sagte sie hitzig zu ihm: »Du bist altmodisch. Was ist denn schon ein Kuß? Heutzutage machen das alle. Du bist einfach eine alte Schlafmütze!«
    Seine Antwort kam mit Bedacht. »Wenn es korrekt ist, in aller Öffentlichkeit ein Mädchen abzuküssen, dann bin ich lieber eine Schlafmütze.«
    Danach war es nur natürlich, daß Judy an Chapmans Seite war, als es zum Springen kam. »Meine schwarze Stute wird alle schlagen«, sagte er laut, aber Alan lächelte nur, schwang sein Bein über den Sattel und erklärte unbekümmert: »Dann muß sie mich auch schlagen.«
    Roberts ungeschultem Blick kam es so vor, als müßte Chapman gewinnen. Doch Dora sagte: »Sieh mal, wie Alan zu Pferde sitzt. Er reitet nicht, er ist mit dem Pferd verwachsen — und Peter vertraut ihm voll und ganz.«
    Als der Wettbewerb mit Alan auf dem ersten und Chapman auf dem zweiten Platz endete, machte Terry ein höchst zufriedenes Gesicht. Judy lief zu Chapman hin, der seine Niederlage mit Anstand trug, Alan aber nicht gratuliert hatte. Sie ergriff Chapmans Partei, denn Robert hörte, wie sie sagte: »Diese Schiedsrichter ziehen wenn irgend möglich immer ein Pferd vom Land vor — deswegen habe auch ich gewonnen.«
    Dann kam die Mittagspause. Die Nachbarn umstanden Doras Wagen, und jeder kleine Junge aus der Umgebung kam, um Judy und Alan zu gratulieren. Kein

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