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Onkel Schwein (German Edition)

Onkel Schwein (German Edition)

Titel: Onkel Schwein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frans Brood
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einem Menschen.“
    „Wo haben die Kinder den Knochen her?“
    „Den haben sie im Wald gefunden.“
    „Wann?“
    Sie dachte nach. „Das weiß ich nicht so genau. Irgendwann im Sommer, glaube ich. Sie haben mir die Stelle gezeigt. Da lagen ganz viele alte Knochen und sogar welche mit Fleischresten.“
    Sie schüttelte sich bei der Erinnerung an die vielen Fliegen, die sie damals gesehen hatte. „Wir glaubten, es wären Schlachttiere, die jemand im Wald entsorgt hatte. Obwohl uns nie klar war, warum das jemand tut.“
    „Dafür gibt es viele Möglichkeiten. Die naheliegende ist, dass jemand Schlachtabfälle billig entsorgen wollte, anstatt sie zum Abdecker zu geben. Die Natur ist schnell und effektiv.“
    Teever dachte an seine eigenen Experimente in der Kindheit.
    „Ich habe früher immer Hähnchenreste in Ameisenhaufen gelegt. Nach kürzester Zeit hatten die Tiere das Fleisch abgefressen und nur ein helles Skelett übrig gelassen.“
    Lisa sah ihn verwundert an, als ob sie glaubte, dass er das immer noch machen würde.
    „Hast du Zeit?“ fragte sie dann, „ ich kann dir den Platz zeigen. Ist gar nicht weit.“
    Warum nicht, dachte Teever, das war vielleicht eine gute Idee.
    Sie lachte und nahm eine karierte Wolljacke vom Kleiderhaken. „Dann los.“
    Zunächst gingen sie schweigend auf dem Fahrweg. Jeder in einer der Reifenspuren im Schnee.
    „Ich liebe es, im Winter durch den Wald zu gehen“, sagte Lisa unvermittelt. „Kennst du dieses Gefühl, sich darin geborgen zufühlen? Als ob der Schnee das Leben und die Hektik und die Sorgen unter sich begräbt.“
    Teever sah sie erstaunt an. Dieselben Gedanken waren ihm auch gerade im Kopf herumgeschwirrt, aber sie deutete seinen Gesichtsausdruck, sein Zögern falsch.
    „Ich rede Unsinn“, sagte sie und zeigte auf einen vom Blitz getroffenen Baum. „Hier müssen wir rein.“
    Ein schmaler Pfad führte an einer alten Mauer entlang. Die großen Fichten und alten Tannen würden demnächst gefällt werden, fürchtete Teever. Immer, wenn er eine frisch geschlagene Fläche sah, die herausgerissenen Stümpfe und die Spuren der Maschinen, musste Teever traurig an den Wald denken, der dort zuvor gewesen war. Auch wenn es der normale Lauf der Zeit war.
    Plötzlich schrie Lisa auf. Teever dreht sich herum.
    „Was ist los?“
    Sie stand da und rieb sich das Gesicht.
    „Mir ist ein Ast ins Gesicht geschlagen.“
    „Entschuldigung. Oh Gott, das tut mit leid“, stotterte Teever. „Hast du dich verletzt?“
    „Nein, nein, es war mehr der Schreck.“
    Er machte einen Schritt auf sie zu.
    „Du hast da Schnee im Kragen.“
    Wie selbstverständlich wollte er ihn ihr aus dem karierten Kragen entfernen, ehe ihm der Gedanke kam, zu fragen.
    „Darf ich?“
    „Klar“, lachte sie, „ehe es mir kalt den Rücken runterläuft.“
    Sie bückte sich vor. Für den Bruchteil einer Sekunde konnte er in ihren Ausschnitt sehen.
    Das Ganze war vielleicht doch keine so gute Idee gewesen.
    Sie bemerkte seinen Blick und schmunzelte. Teever hatte das Gefühl, rot anzulaufen.
    „Am besten, du gehst vor“, sagte er und imitierte eine galante Verbeugung.
    „Gern, der Herr“, erwiderte Lisa.
    Nach ein paar Minuten trafen sie auf einen verschneiten Fahrweg ohne Autospuren. Abdrücke verrieten, dass Rehe kürzlich vorbeigekommen waren. Ein Vogel flatterte auf und lies etwas Schnee rieseln. Am Straßenrand türmte sich ein riesiger Stapel mit Holz. Der Schnee lag wie eine weiche erstarrte Welle auf ihm. Bunte Zettel, mit Reißzwecken befestigt, zeigten, dass die Stämme einem E. Tengroth gehörten. Teever fragte sich, warum sie nicht vor dem Winter abtransportiert worden waren. Er dachte an Waldén. Hätte sich irgendwann jemand gewundert, wenn seine Post nicht abgeholtworden wäre? Wilhelmsson hatte ihm erzählt, dass der Bauer ein Postfach in Växjö besessen hatte.
    Die Bäume standen nun dicht an dicht. Lieblos aufgeforstet. Für Erntemaschinen und nicht für Naturliebhaber. Der Schnee knirschte. Lisa fragte Teever nach seinem Kanu-Verleih. Er erzählte ihr, wie er dazu gekommen war und von ihren Landsleuten, die nicht nur die Mehrzahl der Gäste stellten, sondern sich in Form der grauen Männer engagieren wollten. Sie lachte über seine Beschreibung und verriet ihm, das Buch zwar nie gelesen, sich die Verfilmung aber im Fernsehen angesehen zu haben.
    „So wie du die Typen beschreibst, würde ich nicht mit ihnen zusammenarbeiten können“, bemerkte sie und warf einen Schneeball nach

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