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Onkel Schwein (German Edition)

Onkel Schwein (German Edition)

Titel: Onkel Schwein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frans Brood
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eine CD von Apocalyptica. Wirr und laut. Das erste Stück hieß Path. Teever fragte sich, auf welchem Pfad er sich gerade befand.
    Das Polizeipräsidium wirkte wie ausgestorben. Zunächst vermutete Teever, dass wegen des Wochenendes alle bei Frau und Kindern waren. Doch dann klärte ihn der wachhabende Beamte am Empfang auf, dass eine große Besprechung im Gang sei. Ja, Wilhelmsson wäre auch dabei.
    Teever bat um einen Zettel und verfasste eine kurze Nachricht für seinen ehemaligen Kollegen. Dann gab er den wattierten Umschlag, den er die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte, dem Mann hinter dem grauen Tresen und bat ihn um Weiterleitung an Wilhelmsson.
    Auf der Fahrt zurück nach Hause fühlte sich Teever wie in einer Fiebernacht. Gedanken, die er nicht abschütteln konnte, kamen und gingen, egal wie sehr er sich zwang, an etwas anderes zu denken: Die Knochen aus dem Wald und Lisa. Lisa. Teever schmunzelte sich im Rückspiegel zu. Die Frau hatte sicher mehr verdient, als im Zusammenhang mit ein paar Skelettresten gesehen zu werden. Teever musste sich eingestehen, ob er wollte oder nicht, dass er sich verliebt hatte. Nicht so, wie er sich bei so vielen Frauen nach Catharina Hoffnung gemacht hatte, sondern ernsthaft und tief. Er konnte es nicht so recht in Worte fassen, aber er spürte, dass sie womöglich die Frau sein könnte, um die Leere in ihm auszufüllen. Doch warum, fragte er sich, musste es ausgerechnet eine verheiratete Frau sein? Und dann noch aus Deutschland. Er hatte nichts gegen Deutsche, selbst nach den Erlebnissen mit den grauen Herren, aber die fehlende gemeinsame Sprache könnte ein Problem darstellen.
    Teever schüttelte den Kopf. Nun machte er sich schon wieder Gedanken über Schwierigkeiten in einer gemeinsamen Zukunft, die beide gar nicht hatten.
    Sein Handy klingelte ihn in die Gegenwart zurück. Das Display sagte ihm, dass ein unbekannter Teilnehmer anrief. Er hoffte, Lisa würde sich melden, doch diese Vorstellung wurde nicht erfüllt. Wilhelmsson war dran.
    „Bist du jetzt unter die Grabräuber gegangen?“
    „Mein drittes Standbein, wenn es mit dem Paddeln und der Detektivarbeit nicht klappen sollte.“
    Teever erläuterte Wilhelmsson seinen Verdacht. Der Kriminalbeamte pfiff durch die Zähne.
    „Das wäre ja ein Ding. Wo genau hast du den Kiefer her, Indiana-Jones?“
    Teever lachte und beschrieb Wilhelmsson die Stelle so gut er konnte.
    „Hat Anckarström sich zufällig bei dir gemeldet?“ fragte er.
    „Lebt der noch? – Aber im Ernst: Warum? Außerdem ist er krank.“
    „Krank ist sein Normalzustand. Wenn er gesund ist, würde ich mir Sorgen machen.“
    „Warum sollte er sich melden?“
    Teever räusperte sich, ehe er antwortete und Wilhelmsson von dem Knochen erzählte, mit dem die Kinder in Härlingetorp gespielt hatten. Aus einem ihm unerfindlichen Grund wollte er Wilhelmsson nichts von Lisa erzählen.
    „Das wird ja immer besser“, antwortet der Kriminalbeamte und fragte zu Teevers Erleichterung nicht weiter nach den Bewohnern von Härlingetorp. Er spürte, dass seinem alten Kollegen etwas anderes durch den Kopf ging.
    „Du hast aber sicherlich gehört, dass man die Leiche des Moderators gefunden hat.“ Wilhelmsson hielt einen Moment inne. „Jetzt hat der Fall wirklich Priorität. Alle Techniker, sind damit beschäftigt. Wir holen jetzt sogar noch jemanden aus dem Weihnachtsurlaub zurück. Ich hoffe aber, dass morgen einer in den Wald fahren kann. Könntest du dazukommen und uns die Stelle zeigen?
    „War meine Beschreibung nicht präzise genug?“
    Wilhelmsson schnaufte als Antwort.
    „Klar, ruft mich an.“
    Wenig später passierte er das gelbe Schild, das nach Backen wies. Spontan bog er in die kleine Seitenstraße ein. Als er den Abzweig nach Härlingetorp erreichte, hielt er an. Verblüfft sah er, dass an einem Ast, hoch in einem laublosen Baum, ein rostiger Teekessel hing.
    Teever überlegte, unter welchem Vorwand er Lisa besuchen könnte. Und wollte es doch auch nicht tun. Es war zum verrückt werden.Plötzlich klopfte jemand an seine Seitenscheibe. Teever zuckte zusammen.
    Liza mit Z grinste ihm entgegen. Er kurbelte das Fenster herunter.
    „Was ist denn los?“ fragte sie fröhlich. „Ich stehe schon eine ganze Weile hinter dir. Geht es dir gut?“
    Teever nickte. „Entschuldigung. Ich war in Gedanken vertieft.“
    „Wolltest du zu mir?“
    Er nickte wieder, gedankenverloren.
    „Ja, ich war gerade in der Nähe.“
    Er richtet sich auf. Wie um neue Kraft

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