Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Onkel Schwein (German Edition)

Onkel Schwein (German Edition)

Titel: Onkel Schwein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frans Brood
Vom Netzwerk:
wie Kents Schatten und schnellte ebenfalls empor.
    Teever machte eine beruhigende Handbewegung zu dem Beamten. „Schon gut.“ Und zu Kent. „Setz dich wieder.“
    Kent sah ihn wütend an. Der Wachmann machte einen Schritt auf den Jungen zu.
    „Noch so ein Ding und das war es“, zischte er. Er hatte offensichtlich schlechte Laune. Bestimmt war er einer dieser unfreiwillig Freiwilligen für die Weihnachtsschicht. Teever konnte sich noch gut an das erste Weihnachtsfest in seiner Anfangszeit als Polizist erinnern.
    Kent hob den Stuhl auf und setzte sich wieder.
    „Was macht die Fotze in meiner Bude?“ fragte er. Dass auch Teever in seiner Wohnung gewesen sein musste, schien ihn nicht zu interessieren.
    „Sie sagte, du hättest ihr das erlaubt.“
    „Einen Dreck habe ich.“ Kent sah Teever in die Augen. „Die hat bestimmt etwas geklaut, um sich den nächsten Schuss zu finanzieren. Jetzt, wo Freddy nicht da ist, sitzt sie auf dem Trockenen. Scheiße. Wahrscheinlich ist die Bude inzwischen leer.“
    Das konnte sich Teever nicht vorstellen. Vieles von Wert hatte er dort nicht gesehen.
    „Ist sie Freddys Freundin?“
    „Sie vögeln ab und zu, wenn du das meinst.“
    Teever nickte. So romantisch hatte er es in etwa gemeint.
    „Und du? Hast du auch mal was mit ihr gehabt?“
    „Geht dich das was an?“
    Teever zuckte mit den Schultern. Wohl nicht.
    „Hast du denn eine Freundin?“
    Teever sah, wie sich Kent verkrampfte. Nur leicht, aber das genügte ihm, um zu erkennen, dass dies ein heikles Thema war.
    Sollte Kent doch in Pia verliebt gewesen sein?
    Teever wechselte das Thema und erzählte Kent, warum er eigentlich gekommen war. Deutete das an, was Wilhelmsson und er herausgefunden hatten.
    Kent verstand sofort.
    „Dann gibt es also weitere Verdächtige? Wann komme ich raus?“
    Ich, nicht wir. Die Solidarität zu Freddy Borg war offensichtlich abgekühlt.
    Er ruckelte mit dem Stuhl und der Beamte setzte zum Sprechen an. Teever bremste beide mit einer beruhigenden Handbewegung.
    „Gemach. Wir müssen die Ermittlungen abwarten. Aber immerhin konzentriert sich nicht alles auf dich.“
    Davon, dass Freddy ein Alibi hatte, sagte er erst mal nichts, sondemfragte stattdessen:
    „Wie war das noch an dem Abend, als ihr eingebrochen seid.“
    „Habe ich doch schon erzählt“, leierte Kent.
    „Ich möchte es aber noch mal hören.“
    Sein Gegenüber verzog das Gesicht.
    „Wir waren in dieser kleinen Hütte im Wald, dann sind wir da gestört worden und nach Backen gefahren.“
    „Wer hat euch gestört?“
    „Kam jemand vorbei.“
    „Wer? Kanntest du ihn?“
    Kent schüttelte den Kopf.
    „Dann sind wir also nach Backen. Aber auch da war ständig Betrieb. Als dann auch noch der Besitzer kam, sind wir weg. Den Rest des Abends haben wir dann vor der Glotze gesessen.“
    Das war jetzt bestimmt die zweite Unwahrheit, dachte Teever. Warum log Kent?
    Das sagte er dem Jungen dann auch auf den Kopf zu.
    Auf der Fahrt zurück nach Hause dachte Teever über die Antworten Kents nach. Er griff nach einem Stück Schokolade.
    „Hips don’t lie“, sang Shakira. Kent schon.
    In Härlingetorp wäre irgendein Auto vorbeigekommen und sie hätten es mit der Angst zu tun gekriegt, hatte Kent erklärt.
    Gut, könnte sein, obwohl Teever das Gefühl hatte, dass der Junge die Unwahrheit sagte. Kein Augenkontakt. Ein leerer Blick links an Teever vorbei. Hobbypsychologie, Kurs 1.
    Dass Kent nicht mit Freddy vor dem Fernseher gesessen hatte,
konnte Teever sogar beweisen. Er hatte die Katze aus dem Sack gelassen. Freddy hatte ein Alibi. Kent nicht.
    Der Anfang vom Ende. Kent war aufgesprungen, hatte gebrüllt, dass er keine Schuld am Tod Waldéns hätte. Teever hatte es ihm gleichgetan, war ebenfalls hochgeschnellt und dann auch der Wachposten. Drei Kampfhähne, die sich belauerten. Der Beamte hatte daraufhin mit barschen Worten die Besuchszeit für beendet erklärt, bevor weder Kent noch Teever etwas sagen konnten.
    Ihn träfe keine Schuld, hatte Kent gesagt. Wen dann? Berg? Annika Aulin? Der Vater eines der Missbrauchsopfer? Der große Unbekannte?
    Teever drehte sich im Kreis.
    Sein Körper tat weh.
    Lisa war auch nicht da.
    Er brauchte eine Pause.

26. Dezember: Staffan
    Die Pause nahm sich Teever am zweiten Weihnachtsfeiertag. Lisa hatte angerufen. Ein kleiner Unfall mit dem Wagen. Niemandem sei etwas passiert, nur das Auto wäre kaputt. Sie würden bei den Freunden in Kalmar übernachten.
    Obwohl Lisa seinen Vorschlag, sie von dort

Weitere Kostenlose Bücher