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Onkel Schwein (German Edition)

Onkel Schwein (German Edition)

Titel: Onkel Schwein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frans Brood
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in Dubai.“
    Teever sah sein Gegenüber verwirrt an. „Letzte Woche? Zur Tatzeit?“
    „Für den Mord hat er kein Alibi. Und die letzten Wochen hat er zwar in Dubai verbracht, aber er hat es sich in einem Luxushotel gut gehen lassen.“
    „Woher weißt du das so schnell?“
    „Berg war erstaunlich kooperativ, was das Hotel angeht. Da wohnt er auch, wenn er auf Montage ist. Allerdings in einem Flügel für die Arbeiter.“ Er starrte der Frau am Nachbartisch auf die riesige Brust, gegen die der Kopf des Kindes winzig wirkte.
    „Du fragst dich sicher, von wem ich das weiß.“
    Teever nickte und nahm einen weiteren Schluck Kaffee. Er war ausgezeichnet.
    „Ein Kollege von mir kennt zufällig jemanden in Dubai und der hat einen Verwandten, der jemanden kennt, dessen Cousin in diesem Hotel arbeitet. Oder so.“
    Teever verzog das Gesicht zu einer anerkennenden Grimasse.
    „Beziehungen muss man haben. Und diesmal hat Berg woanders gewohnt?“
    „Genau. Dasselbe Hotel, aber Suite. Pool, Massage, Golf. Das ganze Programm inklusive.
    „Woher hat er das Geld? Der Hof von Berg sieht eher heruntergekommen aus.“
    „Haben wir uns auch gefragt und sein Konto überprüft. Da waren überhaupt keine ungewöhnlichen Geldbewegungen zu erkennen. Alles wie immer.“
    Teever sagte sich, dass es auch immer leichter würde, persönliche Daten zu erfahren. Gab es kein Bankgeheimnis mehr? Früher hatte man einen unendlichen Dienstweg antreten müssen, um an solche Angaben zu gelangen.
    Wilhelmsson verschränkte die Hände hinterm Kopf. Trotz der Jahreszeit trug er ein kurzärmeliges Hemd. Teever sah, wie sich der Bizeps an- und entspannte. Er fragte sich, ob das eine bewusste Bewegung oder das Zucken der überspannten Nerven war.
    „Dann hat er die Reise in bar bezahlt?“
    Wilhelmsson nickte grinsend und machte eine Bewegung mit der Hand. Weiter!
    „Woher hatte er das Geld?“
    „Du bist auf dem richtigen Weg.“
    „Von Waldén?“
    „Bingo!“
    Teever rollte mit den Augen. Wilhelmsson schien das nicht zu stören.
    „Deshalb habe ich auch gleich zugestimmt, dass wir uns treffen. Das wollte ich dir persönlich berichten.“
    „Hat er Waldén erpresst?“
    „Du denkst an die perversen Fotos von Waldén mit seiner Tochter?“ Wilhelmsson feuchtete seine Lippen an. „Habe ich zunächst auch vermutet. Doch von den Bildern hätte er angeblich nichts gewusst.“
    „Warum haut er mir dann eine rein, als ich sie erwähne?“
    „Merkwürdig, finde ich auch.“
    „Also?“
    Wilhelmsson setzte sich aufrecht, als ob er der folgenden Aussage mehr Bedeutung verleihen wollte.
    „Die Sache mit den Fotos ist merkwürdig und eklig und total pervers, aber vielleicht nicht so entscheidend. Es kommt viel besser. Berg behauptet, Waldén dabei beobachtet zu haben, wie der seine Frau, nun, sagen wir, entsorgt hat.“
    Teever saß eine Weile mit offenem Mund da.
    „Warum gibt er das zu? Hätte er nicht bei den Fotos bleiben sollen?“
    Im Radio gab Bob Marley zu, den Sheriff getötet zu haben. Aber nicht den Deputy.
    „Womöglich ist ihm das dann doch zu peinlich. Außerdem hat Berg wohl Angst, dass wir ihn wegen Mord drankriegen“, fuhr Wilhelmsson fort und nahm einen Schluck Kaffee, „da gibt er lieber etwas Mitwisserschaft zu. Er wäre so durch den Wald gegangen, als er Waldén beim Abladen der Schweine-Kadaver sieht. Als der sich verzogen hat, geht Berg hin und findet die Reste seiner Nachbarin.“
    „Und denkt, sich mit diesem Wissen ein kleines zusätzliches Einkommen verschaffen zu können.“
    „Genau. Passt auch noch so schön als Ausgleich, weil Waldén ihn mit dem Grundstück übers Ohr gehauen hat.“
    „Doch bleibt die Frage: Warum sollte er Waldén umbringen?“
    „Hat Berg auch gesagt. Hat dich sogar wörtlich zitiert. Warum sollte ich meinen Goldesel umbringen! Aber womöglich wollte der Goldesel nicht mehr gemolken werden. Es könnte Streit gegeben haben. Ein Kampf. Der Esel verliert. Waren ja nun nicht gerade zwei Ehrenmänner unter sich.“
    „Wie sieht es mit Fingerabdrücken aus?“
    „Gut, Torbjörn. Haben wir auch gleich geprüft. Berg war bei Waldén im Haus. Doch das streitet er ja auch nicht ab. Um die Leiche herum haben wir nichts gefunden.“
    „Tatwaffe?“
    Teever musste schmunzeln. Das Gespräch erinnerte ihn an ihre frühere gemeinsame Arbeit.
    Wilhelmsson schüttelte den Kopf.
    „Messer hat Berg natürlich, aber keines, welches man den Wunden zuordnen kann. Auch die Schüsse könnten aus jedem

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