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Online Wartet Der Tod

Titel: Online Wartet Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alafair Burke
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damit Sie Rick gehen lassen?«
    Normalerweise hätte der Versuch eines Anwalts, das Gespräch im Verhörraum in eine bestimmte Richtung zu lenken, zur Folge gehabt, dass mit einem hohen Strafmaß gedroht wurde, mit übergriffigen Zellengenossen und Todestrakt. Unter diesen Umständen aber erschien es Ellie ebenso wünschenswert wie Campbell, dass die Sache mit Hamline schnell geklärt wurde.
    Sie sah auf die Uhr. Es war über eine Stunde her, dass Mark Stern den Angestellten aus Jersey City beauftragt hatte herauszufinden, von welchem Computer aus Enoch agierte.
    »Sie rechnen in der Kanzlei nach Stunden ab, richtig?«
    »Leider«, sagte Hamline.
    Von ihrem Exfreund wusste Ellie, dass Wirtschaftsanwälte verpflichtet waren, ihre Arbeitszeit genau zu dokumentieren und in Sechs-Minuten-Einheiten zu berechnen. Bei fünfhundert Dollar die Stunde neigten die Kunden dazu, sich zu beschweren, wenn aufgerundet wurde. Ellie vermutete, dass ein Vergleich von Hamlines Arbeitszeiten und den Zeiten, zu denen Enoch eingeloggt gewesen war, Hamline entlasten würde.
    »Lassen Sie uns eine Minute Zeit. Wir werden sehen, ob sich das klären lässt.«
     
    Ellie sprach mit dem Kreditkartenunternehmen, während Flann Mark Stern anrief und um eine Auflistung von Enochs Log-ins bei FirstDate bat. Die Karte war erst einen Monat zuvor freigegeben worden. Wer auch immer sie beantragt hatte, hatte dabei Hamlines Privatadresse benutzt, aber darum gebeten, dass sowohl die Karte selbst als auch sämtliche Abrechnungen an ein Postfach von Mailboxes Etc. geschickt wurden. Zweifellos würden sie feststellen, dass das Postfach mit Hamlines gestohlenem Ausweis eingerichtet worden war.
    »Ist das Konto mit irgendwelchen anderen Abbuchungen belastet worden als denen für FirstDate?«, fragte Ellie die Frau am anderen Ende der Leitung. Informationen über getätigte Käufe konnten zum Käufer führen.
    »Nein, Madam. Nur die beiden Abbuchungen für FirstDate, jeweils dreißig Dollar.«
    »Entschuldigung, haben Sie gesagt, zwei Abbuchungen?« Ein Monat Mitgliedschaft kostete dreißig Dollar, und Enoch war noch nicht einmal einen ganzen Monat Mitglied.
    »Genau.« Sie nannte Ellie die beiden Daten. Das eine stimmte mit dem überein, an dem Enoch sich bei FirstDate angemeldet hatte. Die andere Zahlung war drei Tage später erfolgt. Ellie dankte der Frau und klappte ihr Telefon zu.
    Sie suchte Flann und fand ihn an seinem Schreibtisch, wo er ein Fax von Mark Stern überflog. Es waren die Informationen, anhand derer sich der Computer von Enoch lokalisieren ließ.
    »Das hier«, sagte Flann, »verrät uns, zu welchen Zeiten Enoch online aktiv war, und dazu hatten wir jeweils eine Ortsangabe. Diesen Hamline müssen wir laufen lassen. Nahezu alle Zugriffe von Enoch auf FirstDate sind von drei verschiedenen Internetcafés in Manhattan aus erfolgt: eins downtown, eins am Murray Hill und eins in Midtown. Die einzige Ausnahme bildet gestern Abend. Da war er in einem Café auf City Island.« Den Namen hatte Ellie schon einmal gehört, ein Hafenflecken auf der westlichen Seite des Long Island Sounds. »Ich warte immer noch auf die Abrechnungen, aber dieser Kracher da drin verbürgt sich dafür, dass Hamline gestern Abend in der Stadt essen war und nicht auf City Island herumgehüpft ist.«
    Ellie erzählte Flann, was sie bei American Express in Erfahrung gebracht hatte. »Wenn Enoch innerhalb des vergangenen Monats zwei Zahlungen an FirstDate geleistet hat, muss er unter einem anderen Namen noch ein zweites Profil haben, von dem aus er zu Gott weiß wie vielen Frauen Kontakt aufnehmen kann. Wir müssen Stern anrufen.«
    »Gut. Das machen Sie, während ich das mit Hamlines Alibi kläre.«
     
    Überraschenderweise war Stern geradezu erfreut, von Ellie zu hören. »Haben Sie die IP-Daten bekommen?« Mark Stern – ein untadeliger Bürger, der gegen das Verbrechen ankämpfte, wo immer es ihm begegnete.
    »Ja, vielen Dank. Sie erweisen sich als sehr hilfreich. Aber ich rufe an, weil wir noch etwas brauchen. Es hat sich herausgestellt, dass mit Richard Hamlines Kreditkarte in diesem Monat zwei Mitgliedschaften bezahlt worden sind. Könnten Sie das bitte prüfen?«
    »Kein Problem.« Sie hörte das Klappern einer Tastatur. »Nanu, das ist ja ein Ding.«
    »Was?«
    »Die zweite Mitgliedschaft. Also wirklich, das ist völlig verrückt.«
    »Was ist verrückt?«
    »Die Rechnung war für Amy Davis. Richard Hamline hat Amy Davis’ Mitgliedschaft bezahlt.«
    Nur zögernd

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