Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Online Wartet Der Tod

Titel: Online Wartet Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alafair Burke
Vom Netzwerk:
Entferntesten mit deinem Fall zu tun, Ellie? Kannst Du mir das mal verraten?«
    »Natürlich gar nichts. Aber wir haben noch keinerlei Einzelheiten herausgelassen. Fünf Minuten lang hatten wir einen Verdächtigen, und den mussten wir gehen lassen – zum Glück ohne dass jemand etwas davon mitgekriegt hat –, weil dieses Arschloch uns auf immer neue falsche Fährten schickt. Die Reporter haben nichts zu berichten, weil wir ihnen nichts sagen können. Aber sie wittern eine gute Story, also reden sie in der Zwischenzeit ein bisschen über mich und meinen interessanten familiären Hintergrund.«
    Einen Moment lang starrte sie auf den Computer, als könne sie den Rechner so zwingen, schneller hochzufahren, dann resignierte sie und holte sich ein Bier aus dem Kühlschrank.
    »Bitte sag, dass du das nicht gemacht hast, um Dad wieder in die Nachrichten zu bringen. Das hast du schon mal versucht. Darüber ist dein Blutdruck ungesund angestiegen, du bist völlig abgemagert, und Mom war danach genauso verzweifelt wie vorher.«
    Sie nahm ein paar kräftige Schlucke aus der Flasche Rolling Rock und sah Jess lange unverwandt an. »Nein, Jess, so war es nicht.«
    »Warum hört man dann überall von dir? Wie sind die überhaupt auf deinen Namen gekommen? Warum lässt du das zu?«
    »Jetzt halt mal die Luft an. Solange es für den Fall nützlich ist, habe ich kein Problem damit, wenn ein paar hirnlose Laberköpfe alte Geschichten ausgraben.«
    » Solange es für den Fall nützlich ist. Wovon redest du überhaupt?«
    Sie seufzte. »Der Typ wird nicht gerade erfreut sein, wenn sie anfangen, ihn mit jemandem zu vergleichen, der bekannter ist als er, der mehr Opfer vorzuweisen hat und jahrelang nicht zu erwischen war. Vielleicht lockt ihn das aus der Reserve. Wir wollen ihn dazu bringen, mit uns in Kontakt zu treten.«
    »Mein Gott, Ellie. Das klingt nach psychologischem Selbstmord. Du solltest wirklich hin und wieder an dich denken.«
    Sie verzichtete darauf, ihm zu erzählen, dass die Idee von Flann stammte und in die Tat umgesetzt worden war, ohne dass jemand sie vorher gefragt hatte.
    »Das kann ich gerade gar nicht gebrauchen, Jess. Ich muss rausfinden, was wir übersehen haben. Dieser Mann guckt sich die Frauen aus. Er weiß, mit wem sie online in Verbindung stehen, wann sie jemanden davon treffen.«
    »Ein Grund mehr, weshalb du nicht wollen kannst, dass er weiß, wer du bist. Ich mache mir nicht nur um deine Psyche Sorgen! Der Kerl scheint sich von Charlie Manson höchstens durch ein paar Halluzinationen zu unterscheiden, und nach dem, was ich in den Nachrichten höre, hat er eine Vorliebe für attraktive Frauen Anfang dreißig. Fällt dir da jemand ein? Und du willst ihn aus der Reserve locken? Was könnte ihm größere Aufmerksamkeit einbringen, als sich über die hübsche Polizistin herzumachen, deren Daddy vom College-Hill-Würger ermordet worden ist?«
    Ellie blockte seine Worte mit ihren eigenen ab. Sie wusste, dass es ab einem gewissen Punkt ganz natürlich war, sich um ihre Sicherheit zu sorgen, aber diese Bedenken durfte sie nicht über alles andere stellen. Sobald die Angst die Oberhand gewann, würde sie eine andere Polizistin sein. »Er benutzt Fantasienamen, nicht nachvollziehbare Internetverbindungen, gestohlene Kreditkarten. Er ist ein Phantom, und wir haben nichts in der Hand.«
    Jess hatte früh gelernt, dass es aussichtslos war, sie abzulenken, wenn sie in dieser Verfassung war. Als sie anfing, wie wild auf ihrer Computertastatur herumzuklappern, wurde er still.
    »Sieht nach einer klar zu diagnostizierenden Zwangsneurose aus.«
    »Du wirst es nicht glauben, Jess. Er war einer von den dreien. Einer von denen, die ich zuerst rausgesucht hatte. Enoch. Da hätte ich dranbleiben müssen. Hätte Druck machen müssen, als er sich nicht gemeldet hat.«
    »Damit er dir irgendwelche abgedroschenen Phrasen mailt? Und was hättest du dann gemacht? So lange mit ihm Nachrichten ausgetauscht, bis er beschlossen hätte, dass du sein nächstes Opfer sein sollst? Solange dieser Schwachkopf bei FirstDate nicht bereit war, euch die echten Namen zu den Accounts zu nennen, hättest du gar nichts ausrichten können.«
    »Na ja, inzwischen kooperiert der Schwachkopf, und wir haben trotzdem nichts. Ich denke immer noch über diesen idiotischen Benutzernamen nach. Das war was Biblisches, weißt du noch?«
    »Die pseudoreligiösen Verrückten sind die Verrücktesten von allen.«
    »Der Kerl hat es gern extraschlau. In der Bibel gibt

Weitere Kostenlose Bücher