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Online Wartet Der Tod

Titel: Online Wartet Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alafair Burke
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paar Fragen zu Edmond zu stellen.«
    »Gut. Also, er war langsam. So könnte man es nennen. Er war in vielen Dingen nicht besonders gut, außer dass er immer jemanden gefunden hat, der sich seiner annahm. Die Kinder, die hier gekommen und gegangen sind, hatten alle möglichen Hobbys – ich konnte das gar nicht immer im Einzelnen verfolgen –, aber Edmond und Computer? Das glaube ich nicht.«
    »Hat er sich mit jemandem besonders gut verstanden? Hatte er einen Freund oder ein anderes Kind im Haus, das sich mit Computern auskannte?«
    »Da gab es einen Jungen – Jasper vielleicht oder auch Tommy oder Dean? Allerdings hat der, den ich jetzt im Sinn habe, nicht zur selben Zeit hier gewohnt wie Edmond. Jedenfalls meine ich das. Ach, meine Liebe, ich weiß es einfach nicht. Das ist alles so lange her, und ich bin inzwischen alt. Ich habe für mehr als dreißig Kinder gesorgt – und weiß beim besten Willen nicht mehr, wofür sich jeder interessiert hat.«
    »Wie war es mit der Religion? Waren manche unter den Kindern besonders religiös?« Ellie kramte in den Winkeln ihres Gedächtnisses nach dem, was sie im Internet über den Namen Enoch gelesen hatte. Zwei biblische Bedeutungen. Zum einen der Sohn von Kain. Zum anderen der Sohn von irgendeinem anderen und die Quelle von etwas, das Das Buch des Enoch hieß.
    »Ich habe sie alle sonntags mit in die Kirche genommen. Um ehrlich zu sein: Ich weiß nicht, ob da bei einem von ihnen was hängen geblieben ist.«
    »Haben Sie je vom Buch des Enoch gehört?« Es war ein Versuchsballon. Die religiöse Ausrichtung der Leute konnte sich wandeln, während sie von einer Kirche zur anderen wechselten, von einer Sekte zur anderen und von einer Textfassung zur anderen – immer auf der Suche nach der wahren Erfüllung, die sich ihnen doch beharrlich entzog.
    »Das Buch des was?«
    »Enoch.«
    »Also davon habe ich noch nie gehört. In der Bibel kommt das nicht vor. Dies ist ein christliches Haus.«
    »Kommt Ihnen der Name Enoch irgendwie bekannt vor? Vielleicht von einem Haustier oder so?«
    »Nein. Haustiere habe ich den Kindern nie erlaubt. Ich war mit den Kindern selbst genug beschäftigt.«
    »Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich mit einigen von denen spreche, die damals zur selben Zeit bei Ihnen waren wie Edmond?«
    »Leider höre ich von den Kindern gar nichts mehr, wenn sie erst mal hier raus sind. Das ist eine der Schattenseiten des Pflegemutter-Daseins.«
    »Können Sie mir die Namen sagen? Dann werde ich sie schon ausfindig machen.«
    »Ich müsste meine Fotoalben durchsehen, um festzustellen, wer wann hier war. Würden Ihnen Bilder helfen? Ich könnte Ihnen ein paar schicken.«
    Helen Benoit klang aufgeregt. Allmählich begriff Ellie, dass die Frau ein Alter erreicht hatte, in dem ihr die Erinnerungen verloren gingen. Nun bot sie die einzige Unterstützung an, die sie noch leisten konnte. Dass ihre Fragen der alten Dame so deutlich bewusst machten, dass sie sich nicht einmal mehr an die Kinder erinnern konnte, die sie in ihrem eigenen Haus versorgt hatte, widerstrebte Ellie zutiefst.
    »Vielleicht könnte jemand helfen, der mit den Kindern zusammen zur Schule gegangen ist …«
    »Ja, ich werde sehen, ob ich da jemanden finde.«
    Ellie fügte hinzu, dass Bilder sicher hilfreich sein würden, und buchstabierte ihre Privatanschrift, um das schwarze Loch des internen Postverteilersystems des Police Departments zu umgehen. »Und ich verspreche Ihnen, dass Sie die Bilder unbeschadet und sicher zurückbekommen.«
    Als sie auflegte, sah sie noch einmal Flann vor sich, wie er ihr zuwinkte. Er hatte recht gehabt. Sie hatte Helen Benoit für nichts und wieder nichts gestört.
     
    Jess sah sich gerade die Spätnachrichten an, als Ellie endlich nach Hause kam. Seine Miene verhieß nichts Gutes.
    »Du hast mich kein einziges Mal zurückgerufen, deshalb habe ich den Fernseher angemacht. Ich dachte, vielleicht erfahre ich hier, in was meine Schwester sich da gestürzt hat.«
    »Tut mir leid. Seit ich aufgewacht bin, war ich pausenlos unterwegs.« Sie ging zu ihrem Laptop.
    »Wo warst du letzte Nacht?«
    »Bei der Arbeit. Ich habe im Revier geschlafen.«
    Es machte ihr keinen Spaß, Jess anzulügen, aber sie hatte einfach nicht die Energie, sich zu ihrem Liebesleben zu äußern, wenn er offensichtlich sauer war über das, was er in den Nachrichten gesehen haben musste.
    »Warum graben sie diese alten Geschichten über William Summer und unsere Familie aus? Was hat das auch nur im

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