Operation 9.11 - Der Wahrheit auf der Spur
weder in der Laien- noch in der Fachsprache existiert. Selbst eine ausgefeilte Such-Software wie »Copernic«, die gleichzeitig ein Dutzend Suchmaschinen durchkämmen kann (darunter Google, Altavista, Euroseek, Hotbot, Lycos), verzeichnete keinen einzigen Treffer – eine Seltenheit. Also scheinen die mutmaßlichen Entführer etwas unglaublich Exotisches gekauft zu haben, so exotisch, dass kein Pilot, kein Luftfahrt-Fan und kein Laie irgendwo im Internet ein Wort darüber verlor. Ja, selbst die Geschäfte, in denen man diese geheimnisvollen »Flight Deck Simulator Videos« anscheinend kaufen kann, scheinen diese Produkte im Internet nicht anzupreisen. Denn sonst hätte man ja auf der Internetseite irgendeines Ladens darauf stoßen müssen. »Flight Deck Simulator Videos« gibt es ganz einfach nicht.
Was es gibt, sind sogenannte Cockpit- oder Flight Deck Videos. Für Außenstehende sind das furchtbar langweilige Filme, die von einer Kamera im Rücken der Piloten aufgezeichnet werden. Die so entstandenen Filme zeigen die Cockpit-Abläufe eines kompletten Fluges vom Start bis zur Landung ohne Schnitte. Spätestens nach zehn Minuten ist auch der gutwilligste Zuschauer einer lähmenden Müdigkeit erlegen, es sei denn, es handelt sich um einen Angehörigen jener Szene, die sich für alles, was mit der Fliegerei zusammenhängt, begeistert. Nun mag der Unterschied zwischen »Flight Deck Video« und »Flight Deck Simulator Video« marginal sein und als Haarspalterei erscheinen. Ist er aber nicht. Denn das hinzugefügte Wörtchen »Simulator« entfaltet natürlich eine ganz spezielle propagandistische Wirkung. Der Begriff »Flight Deck Simulator Video« klingt ganz so, als handele es sich hier um wesentlich mehr als das, worum es in Wirklichkeit geht, nämlich um bloßes Zusehen. Ganz selbstverständlich entsteht der Eindruck, als könnte man mit so einem »Simulator«-Video die Bedienung einer Boeing erlernen. Das kann man natürlich nicht, das geht nur im Verlauf einer langen theoretischen und praktischen Beschäftigung mit dem Cockpit.
Man geht davon aus, dass ein Jet wie eine Boeing 767 vom Inhaber einer Airline Transport Pilot Licence ( ATPL ) sicher geflogen werden kann. Als Voraussetzung dafür benötigt man neben einer PPL (Privat Pilot Licence) und einer CPL (Commercial Pilot Licence) unter anderem:
500 Überland-Flugstunden,
100 Nachtflugstunden,
75 Instrumentenflugstunden,
250 Flugstunden als verantwortlicher Flugzeugführer, mindestens 100 davon über Land und 25 davon nachts.
Danach sollte man wohl mit den meisten Situationen, die einen Verkehrsflugzeugführer erwarten können, zurechtkommen. Von Zirkusnummern, wie jenen des 11. September, ist dabei natürlich nicht die Rede.
Zwar mieteten die mutmaßlichen Terrorpiloten Atta und al-Shehhi für 1500 Dollar pro Stunde einen Flugsimulator bei der Firma »SimCenter Inc.« am Opa-Locka Airport bei Miami, Florida. Dort trainierten sie allerdings nicht 500 Stunden, auch nicht 50 oder 10, sondern jeder nur drei. Zweitens übten die beiden auf diese Weise nicht etwa kurz vor den Attentaten am 11. September, sondern schon ein Dreivierteljahr vorher. Und drittens trainierten Atta und al-Shehhi nicht auf einem Simulator für »ihr« Todesflugzeug Boeing 767, sondern auf einem für eine Boeing 727. Die Firma »SimCenter Inc.« bot überhaupt kein Simulator-Training für eine Boeing 757 oder 767 an, sondern nur für die kleineren und alten Boeing-Typen 727 und 737. [26]
Die Boeing 727 ist mit den Flugzeugen, die für den Anschlag benutzt wurden, nur schlecht zu vergleichen. Es ist eine alte Maschine aus dem Jahr 1963; die letzte Boeing 727 wurde 1984 an Federal Express ausgeliefert, also 17 Jahre vor dem Attentat. Sie zählte bereits 2001 zu den historischen Flugzeugen. Die für die Attentate benutzten Boeing 757 oder 767 sind moderne Maschinen, die im Unterschied zu dem »manuellen« Cockpit der 727 mit elektronischen Cockpits ausgestattet sind. Man kann sich auf die Bedienung dieser Maschinen gar nicht so einfach in einem 727-Simulator vorbereiten. Sonst gäbe es ja auch keine typenspezifischen Simulatoren, sondern beispielsweise nur einen Boeing- oder einen Airbus-Simulator. Und wenn man so einfach von einer 727 auf eine 757 umsteigen könnte, bedürfte es auch keines speziellen »Type Ratings«. Dieser »Typenführerschein« wird praktisch auf den erworbenen Pilotenschein aufgesetzt. Schließlich spielt die Boeing 727 auch gewichtsmäßig in einer anderen Liga.
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