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Operation Amazonas

Titel: Operation Amazonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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flüsterte Kouwe Nate warnend zu. »Du bewegst dich offenbar auf heiligem Boden.«
Nate wischte den Einwand des Professors beiseite und legte die flache Hand auf seine Brust. »Ich bin jetzt der Wishwa . Ich muss die Wurzel sehen.«
Der Indianer neigte den Kopf. »Ich dir zeigen.« Er warf noch einen Blick auf seinen toten Vater in der Hängematte, dann wandte er sich zum Ausgang.
Sie stiegen wieder den Wendelgang hinunter. Anna und Kouwe unterhielten sich halblaut und überließen Nate seinen Gedanken. Abermals musste er an die Ähnlichkeit zwischen dem Symbol der Ban-ali und dem Wendelgang denken. Steckte da vielleicht noch mehr dahinter? Stellte das Symbol die ursprüngliche Form des mutagenen Prions dar, wie Kelly vorgeschlagen hatte? Gab es wirklich eine Art Kommunikation zwischen Pflanze und Mensch? Ein gemeinsames Gedächtnis? Nach seiner Drogenerfahrung war er sich nicht mehr so sicher, dass man diese Möglichkeit ausschließen konnte. Vielleicht bezog sich das Zeichen ja auf beides. Auf das eigentliche Wesen der Yagga.
Nate und die anderen stiegen weiter in die Tiefe.
»Jemand kommen«, sagte Dakii und wurde langsamer.
Dann hörte auch Nate das Geräusch von Schritten. Jemand trabte oder rannte ihnen entgegen.
Auf einmal tauchte hinter der Biegung eine vertraute Gestalt auf.
»Sergeant Carrera«, sagte Kouwe.
Sie nickte; ihr Atem hatte sich vom steilen Aufstieg nur unwesentlich beschleunigt. Nate bemerkte, dass sie wieder bewaffnet war. »Ich soll Sie holen. Mich erkundigen, ob Sie einen zweiten Ausgang gefunden haben. Sergeant Kostos hat es nicht geschafft, die Sprengladungen zu entschärfen.«
Nate wurde bewusst, dass er in der ganzen Hektik die allerwichtigste Frage zu stellen vergessen hatte. Gab es noch einen anderen Ausgang aus dem Tal?
»Dakii«, sagte Nate. »Wir müssen wissen, ob es vielleicht einen Geheimpfad zum unteren Tal gibt. Kennst du einen?« Die Verständigung klappte nur mit heftigem Gestikulieren und Kouwes Unterstützung.
Während Kouwe übersetzte, blickte Carrera Nate fragend an. »Sie haben noch nicht mit dem Mann gesprochen? Was haben Sie denn die ganze Zeit über gemacht?«
»Drogen ausprobiert«, antwortete Nate zerstreut, ganz von der Unterhaltung mit dem Indianer in Anspruch genommen.
Schließlich hatte Dakii sie verstanden. »Weggehen? Warum? Hier bleiben.« Er zeigte auf seine Füße.
»Das geht nicht«, meinte Nate erschöpft.
»Er versteht das mit den Bomben nicht«, sagte Anna. »Er begreift nicht, dass das Tal zerstört werden wird. Das übersteigt sein Vorstellungsvermögen.«
»Wir müssen es ihm begreiflich machen«, sagte Nate. Er wandte sich Carrera zu. »In der Zwischenzeit müssen Sie mit dem Sergeant so viele Nüsse wie möglich sammeln und in den Rücksäcken verstauen.«
»Nüsse?«
»Das erkläre ich Ihnen später. Bitte tun Sie, was ich Ihnen gesagt habe.«
Sie nickte und wandte sich ab. »Aber vergesst nicht, Leute … tick-tack, tick-tack.« Carrera blickte die anderen viel sagend an, dann verschwand sie im Gang.
Nate wandte sich wieder Dakii zu. Wie sollte er dem Mann erklären, dass seine ganze Heimat ausgelöscht werden würde? Das war keine leichte Aufgabe. Er seufzte. »Gehen wir zur Wurzel.«
Nate und Kouwe nahmen den Indianer in die Mitte und schilderten ihm behutsam die drohende Gefahr. Dakiis Verwirrung machte nach und nach Entsetzen Platz. Er stolperte, als spürte er das Wissen als körperliche Last.
Mittlerweile hatten sie den von blauen Handabdrücken eingerahmten Tunnelausgang erreicht. Die Lichtung hatte eine dunkle Honigfarbe angenommen, denn bis zum Sonnenuntergang war es nicht mehr lange hin. Die Zeit wurde allmählich knapp.
»Gibt es noch einen anderen Ausgang?«, fragte Nate noch einmal.
Dakii zeigte zu der Stelle, wo der Tunnel vor einer konkav gewölbten Wand mit blauen Handabdrücken endete. »Durch die Wurzel. Wir gehen durch die Wurzel.«
»Ja, ich möchte die Wurzel sehen, aber gibt es noch einen anderen Ausgang?«
Dakii blickte ihn verständnislos an. »Durch die Wurzel«, wiederholte er.
Nate nickte; jetzt endlich hatte er ihn verstanden. Ihre beiden Missionen waren eins geworden. »Zeig sie uns.«
Dakii ging zur Wand, blickte nach oben und berührte einen der Handabdrücke nahe der Innenwand. Die ganze Wand schwenkte auf einer Achse herum und gab einen weiteren Tunnelabschnitt frei, der sich in die Tiefe schraubte.
Nate erinnerte sich, dass die Baumkanäle an dieser Stelle nicht genau zusammengepasst hatten. Eine Geheimtür. Die

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