Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Operation Arche - 1

Operation Arche - 1

Titel: Operation Arche - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
für die Liebe, die ich für den Gemahl meiner Tochter empfinde.«
    »Ich verstehe.«
    Tirian blieb weiterhin stehen, starrte seinen Schwiegervater endlose Sekunden lang nur an, die Hände wieder hinter dem Rücken verschränkt, dann zuckte er leicht die Achseln.
    »Dann werde ich dich wohl auch nicht dazu überreden können, das alles hier zu vergessen, oder dich mir anzuschließen?«
    Der Herzog grinste schief. »Wir wären ein beachtliches Duo, Vater. Denk darüber nach! Der höchste Herzog des Königreiches, und der Erste Ratgeber? Wir könnten es schaffen, wenn du nur diesen Eid da vergessen könntest!«
    »Niemals«, gab Gray Harbor mit fester Stimme zurück, doch seine Trauer schwang in der Stimme unverkennbar mit.
    »Und das bedeutet … was?«
    »Bynzhamyn ist schon jetzt mehr als nur halbwegs davon überzeugt, dass die Anschuldigungen, die Merlin vorgebracht hat, zutreffend waren«, erklärte der Graf. »Seafarmer hat bereits eine Untersuchung eingeleitet. Und jetzt weiß ich die Wahrheit, Kahlvyn. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, und selbst das wird nicht mehr lange dauern, bis auch der König davon erfährt. Ich denke, du hast nur eine Möglichkeit, noch irgendetwas zu retten, und die besteht darin, als Kronzeuge aufzutreten.«
    »Gestehen, was ich getan habe? Mich ganz Haarahlds Gnade ausliefern und zu versprechen, ihm alles zu erzählen, was ich weiß?«
    »Was kannst du denn sonst noch erhoffen?«
    »Ich kann immer noch hoffen zu gewinnen, Vater«, antwortete Tirian leise.
    »›Gewinnen‹?«, wiederholte Gray Harbor ungläubig. »Wie denn? Es ist vorbei, Kahlvyn! Das Einzige, was dir jetzt noch bleibt, ist den Schaden so gering wie möglich zu halten. Du bist Haarahlds Vetter, und Cayleb und er schätzen dich sehr. Natürlich werden sie zornig sein … sogar wütend! Aber du bist immer noch der wichtigste Adelige im ganzen Königreich – nach Cayleb selbst natürlich. Ganz offensichtlich werden sie alles ändern müssen, was in irgendeiner Weise voraussetzt, dir trauen zu können, aber wenn du zugibst, was du getan hast, wenn du dein Bestes tust, es so gründlich wie nur möglich wieder gutzumachen, dann wird Haarahld alles tun, was in seiner Macht steht, um das Ganze möglichst unauffällig ablaufen zu lassen. Das weißt du doch selbst!«
    »Der geliebte, liebende Vetter Haarahld«, sagte Tirian, jetzt klang seine Stimme ungleich schärfer, und in seinen Augen blitzte etwas Bedrohliches, Unschönes auf. »Vater, auf diesem Thron sollte ich sitzen, nicht er!«
    Nun wurde die Miene von Gray Harbor fester, fast steinern. Erneut schaute er seinen Schwiegersohn an, und er sah den Mann, den er schon immer gekannt hatte … und zugleich einen völlig Fremden. Ein Fremder, der so sehr von Ehrgeiz und Zorn zerfressen war, dass er zum Verräter geworden war und ernstlich darüber nachdachte, den Thron zu rauben – und doch war es ihm die ganze Zeit über gelungen, diese Gefühle vor allen anderen im Königreich zu verbergen.
    Selbst vor denjenigen, die ihn liebten.
    »Kahlvyn«, sagte der Erste Ratgeber mit kalter Stimme, »der Thron steht dir nicht zu. Er wird dir niemals gehören. Akzeptier das und tue alles, was du nur kannst, um das wieder gut zu machen, solange du noch die Möglichkeit dazu hast.«
    »Ich denke nicht«, gab Tirian zurück.
    In seinem Sessel erstarrte Gray Harbor, und Hauwyrd ließ die Hand an seinen Schwertgriff sinken, doch der Herzog ignorierte den Gardisten und blickte Gray Harbor geradewegs in die Augen.
    »Es sieht ganz so aus, als könnte ich dich nicht dazu bewegen, dich mir anzuschließen«, sagte er, »aber ich fürchte, dir wird es auch nicht gelingen, mich dazu zu bringen, mich dir anzuschließen, Vater. Ich fürchte, damit haben wir jetzt ein kleines Problem, oder nicht?«
    »Du kannst nicht gewinnen, Kahlvyn.«
    »Das sehe ich anders.« Tirian legte eine Hand auf den Kaminsims und lächelte seinen Vater an.
    »Ich kenne dich, und ich kenne Wave Thunder«, sagte er ruhig, fast leichthin. »Du wirst noch mit niemandem darüber gesprochen haben – noch nicht. Seafarmer, ja, mit dem.« Er nickte. »Das wohl, und Seafarmer hat vielleicht auch schon mit einer oder zwei Personen, denen er vertraut, darüber geredet. Aber das dürfte bislang alles sein.«
    »Und das reicht auch aus«, gab Gray Harbor unumwunden zurück.
    »Nein, Vater, das tut es nicht«, widersprach Tirian. »Ich fürchte, diese Ereignisse zwingen mich dazu, etwas zu unternehmen, was ich eigentlich lieber

Weitere Kostenlose Bücher