Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Operation Arche - 1

Operation Arche - 1

Titel: Operation Arche - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
weiß, dass du keinerlei Grund hattest, ihnen gegenüber misstrauisch zu sein«, fuhr er dann fort, »aber einige der Männer, mit denen du Geschäfte machst, sind … sie sind nicht das, was du von ihnen glaubst.«
    »Vater«, sagte Tirian langsam und bedächtig, »ich verstehe leider wirklich nicht ganz, wovon du da eigentlich gerade sprichst.«
    »Ich weiß, ich weiß.«
    Gray Harbor wandte den Blick ab, starrte in das prasselnde Feuer, während Zhorzh Hauwyrd, sein Leibgardist, mit bedrückter Miene hinter seinem Sessel stehen blieb. Hauwyrd war vor mehr als zwölf Jahren in die Dienste Gray Harbors getreten. Zwei Jahre später war er der Leibgardist des Grafen geworden, nachdem sein Vorgänger bei einem Segelunfall ums Leben gekommen war, und seitdem hatte er stets aufs neue seine Treue bewiesen. Und doch war es offensichtlich, dass auch Hauwyrd nicht einmal vermuten konnte, was den Grafen so verängstigte, auch wenn Gray Harbors langjähriger Gefolgsmann sich ganz unverkennbar darum sorgte, was auch immer es nun sein mochte.
    Nun, das war ja auch nur angemessen so. Auch Tirian war beunruhigt. Trotz des schweren Whiskey-Duftes, der den Atem des Grafen schwängerte, vermochte er doch in fast normalen Sätzen zu sprechen. Das war zweifellos eine Folge all der Jahre politischer und diplomatischer Erfahrungen. Dass er so klar und deutlich sprechen konnte, hätte gewiss viele Leute dazu gebracht, seine Trunkenheit zu unterschätzen, doch dafür kannte Tirian ihn zu gut. Für ihn war es ganz offensichtlich, dass Gray Harbor sich kaum noch konzentrieren konnte, dass er nicht nur um Worte rang, sondern auch um die Gedanken, die er in Worte würde fassen wollen.
    So hatte Tirian ihn noch nie erlebt, und nun streckte er die Hand aus und legte sie dem alten Mann auf das Knie.
    »Was weißt du, Vater?« Seine sanft gestellte Frage ging im nächsten dröhnenden Donner fast unter, und Gray Harbor blickte vom Feuer wieder zurück und mühte sich in einer Art und Weise, die fast ein wenig an eine Eule erinnerte, seinem Schwiegersohn in die Augen zu blicken.
    »Kahlvyn«, sagte er, »einige deiner Geschäftspartner, einige der Männer, die du für deine Freunde hältst, sind das in Wirklichkeit nicht. Das sind Spione. Verräter.« Er schüttelte den Kopf, und jetzt standen keine Tränen mehr in seinen Augen; sie waren nur noch dunkel vor Sorge. »Du solltest mit denen nichts zu tun haben.«
    »Spione?« Ruckartig lehnte sich Tirian in seinem Sessel zurück und legte die Stirn in Falten. »Verräter?« Nun schüttelte er den Kopf. »Ich weiß wirklich nicht, wovon du da redest, Vater!«
    »Ich rede über Männer, mit denen du Geschäfte machst, und die zugleich auch für Nahrmahn von Emerald arbeiten!«, erklärte Gray Harbor jetzt. »Ich rede über den Mann, bei dem du deine Jagd-Wyvern kaufst! Du hast es mit Leuten zu tun, die Feinde von König und Königreich sind, Kahlvyn! Und …« – er holte tief Luft – »es gibt einige, die vermuten, dass du dir dessen sogar bewusst bist.«
    »Es gibt Leute, die mich des Hochverrats bezichtigen?«, fragte Tirian scharf nach. Er sah, dass Hauwyrd, der immer noch hinter dem Sessel seines Grafen stand, sich etwas anspannte, doch im gleichen Augenblick wurde seine Miene völlig ausdruckslos. Ganz offensichtlich war der Gardist alles andere als glücklich darüber, welche Wendung dieses Gespräch auf einmal genommen hatte.
    »Einige Leute, ja«, bestätigte Gray Harbor.
    »Wer?«, fragte Tirian sofort nach. »Wer tut das?«
    »Das kann ich dir nicht sagen, und das weißt du auch. Ich hätte nicht einmal so viel sagen dürfen, wie ich bereits gesagt habe. Aber ich sage dir, Kahlvyn, du musst aufhören, mit diesen Leuten Geschäfte zu machen!«
    »Ich weiß doch noch nicht einmal, über welche Leute du da eigentlich redest!«, protestierte Tirian.
    »So viel kann ich dir sagen«, erklärte Gray Harbor. »Lahang, der Wyvern-Züchter. Der gehört zu Nahrmahns Leuten. Und Tairehl und Thorsyn, die beiden Händler … die auch. Und es gibt noch weitere.«
    »Wer noch?« Tirian setzte sein Brandy-Glas wieder auf dem Tablett ab, und jetzt blickte er dem Grafen mit zusammengekniffenen Augen ins Gesicht.
    »Das sind die drei wichtigsten«, fuhr Gray Harbor fort und machte mit der linken Hand eine abschätzige Handbewegung. »Ach, es gibt natürlich noch ein paar weitere, aber das sind die, von denen wir wissen, das sie für Nahrmahns Unternehmungen hier in Charis wichtig sind.«
    »Wer weiß

Weitere Kostenlose Bücher