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Operation Arche - 1

Operation Arche - 1

Titel: Operation Arche - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ich zurück ins Büro gehen und herausfinden, welche der anderen Spione im Dienste Nahrmahns der Herzog – oder irgendetwas, was wir in seinen Papieren gefunden haben – vielleicht belastet. Mit Eurer Erlaubnis würde ich gerne Nahrmahns Netzwerk hier deutlich zurückschneiden.«
    »Diese Erlaubnis haben Sie hiermit«, sagte Haarahld grimmig, dann setzte er sich wieder in seinen Sessel und blickte Merlin nachdenklich an.
    »Euer Majestät?«, fragte Merlin nach einigen Sekunden höflich nach, und Haarahld stieß ein Schnauben aus.
    »Ich habe nur nachgedacht, Seijin Merlin.«
    »›Nachgedacht‹, Euer Majestät?«, gab ihm Merlin pflichtschuldigst das Stichwort, als der König erneut innehielt.
    »Ich habe darüber nachgedacht, wie vorhersagbar und friedlich mein Leben doch war, bevor Ihr hier in Tellesberg eingetroffen seid. Ich bin mir sicher, dass wir uns nach und nach an all das gewöhnen werden, aber ich hoffe, Ihr verübelt es mir nicht, wenn ich Euch jetzt verrate, dass es mich mehr als nur ein wenig beunruhigt, wenn ich an die Zukunft denke und mir dann noch einmal ins Gedächtnis zurückrufe, was Euch in Eurem Kielwasser innerhalb von weniger als einem einzigen Fünftag gefolgt ist. Vor allem, da ich durchaus die Befürchtung hege, das richtige Chaos und die wahre Verwirrung kommen erst noch.«
    Merlin grinste nur schief und schüttelte den Kopf, sagte aber nichts. Viel mehr hätte er dazu auch nicht sagen können.
    Schließlich hatte der König ja recht.

.XIV.
    Ein privates Audienzzimmer, Königlicher Palast, Tellesberg
    Die Tür des kleinen Audienzzimmers wurde geöffnet.
    In formvollendeter Kleidung, wie sie sich bei Hofe geziemte, trat eine Frau ein, gefolgt von zwei kleinen Jungen. Die Frau war etwas mehr als dreißig Jahre alt, doch sie war immer noch schlank und wirkte durchtrainiert. Die leichten Baumwollgewänder, die sanft in der Brise wehten, betonten ihre Schönheit noch, doch ihr Gesicht war verhärmt, ihre Augen erkennbar geschwollen – trotz all der Schminke, mit der sie versucht hatte, die Röte zu überdecken.
    Auf dem schmalen Teppich überquerte sie den kalten Steinboden, ihre beiden Söhne führte sie dabei an der Hand. Der jüngere der beiden – vielleicht fünf Standardjahre alt – schien vor allem verwirrt zu sein. Immer wieder blickte er zu seiner Mutter auf, und ganz offensichtlich beunruhigten ihn vor allem die Emotionen, die er von ihr auffing.
    Der ältere Junge, vielleicht doppelt so alt wie sein Bruder, verhielt sich deutlich anders. Er schien schockiert, fast als wäre er in einem entsetzlichen Albtraum gefangen, aus dem er nicht erwachen könne. Wie seine Mutter und sein Bruder war auch er formvollendet gekleidet, bis hin zu dem Zierdolch, den er an der rechten Hüfte trug, doch seine Augen waren ebenso geschwollen wie die seiner Mutter, und Merlin konnte die Konzentration, die es erforderte, die Lippen des Jungen nicht zittern zu lassen, beinahe körperlich spüren.
    Etwa drei Herzschläge lang schaute König Haarahld VII. zu, wie diese kleine, Mitleid erregende Prozession auf ihn zukam. Dann stemmte er sich aus seinem Thron – ein Verstoß gegen sämtliche höfischen Protokolle –, trat von seinem Podest herab und ging ihnen entgegen. Dabei bewegte er sich so schnell, dass sein hinkender Gang noch auffälliger war als sonst – und er ging so zügig, dass keiner der Leibgardisten, die hinter seinem Thron postiert waren, ihm folgen konnten. Dann hatte er die verwitwete Mutter und den trauernden Sohn auch schon erreicht und beugte mit ungeschickten Bewegungen das unverletzte Knie, das rechte Bein schmerzhaft hinter sich ausgestreckt.
    »Rayjhis«, sagte er zu dem älteren der beiden Jungen, streckte die Hand aus und streichelte ihm über den Kopf.
    »E-Euer Majes …«, setzte der Junge an, doch dann stockte er, in seinen Augen blitzten Tränen, seine Stimme versagte, und er musste sich sichtlich zusammenreißen.
    »Keine Titel, Rayjhis«, sagte der König zu seinem Neffen zweiten Grades. »Noch nicht.«
    Stumm nickte der Junge, und seine Miene verzog sich, als die Trauer in der Stimme des Königs ihm verriet, dass er die Maske nicht weiter würde aufrecht erhalten müssen; dann blickte Haarahld zur Mutter des Jungen hinüber.
    »Zhenyfyr«, sagte er leise.
    »Euer Majestät.« Sie flüsterte es fast. Sie beherrschte ihre Stimme besser als ihr Sohn, dachte Merlin, doch auch sie klang heiser, überschattet von Trauer und Tränen. Einen Augenblick lang schaute Haarahld

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