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Operation Arche - 1

Operation Arche - 1

Titel: Operation Arche - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sonderbaren Saphiraugen glitzerten belustigt, während durch das offene Fenster der Gesang eines Vogels in der Ferne hereinwehte.
    »Das ist wohl wieder eine Eurer Überraschungen, nehme ich an. Was kann das denn, wenn ich fragen darf?«
    »Das nennt man einen ›Abakus‹, Euer Hoheit«, antwortete Merlin. »Das ist ein Gerät, um mathematische Berechnungen durchzuführen.«
    »Ein was?« Cayleb wirkte erstaunt.
    »Ein Gerät, um mathematische Berechnungen durchzuführen«, wiederholte Merlin.
    »Wie funktioniert das denn?« Cayleb konnte kaum fassen, dass er diese Frage wirklich gestellt hatte, und einen Augenblick lang flammte Panik in ihm auf, als ihm bewusst wurde, dass er sich damit genau der Sorte ›Erklärung‹ ausgeliefert hatte, die Frahnklyn Tohmys, sein Privatlehrer, nur allzu gerne vortrug.
    »Eigentlich«, setzte Merlin an und grinste schief, »ist es ganz einfach.« Cayleb erschauerte, als er das gefürchtete Wort ›einfach‹ hörte, doch der Seijin fuhr gnadenlos fort. »Jeder dieser vertikalen Stäbe stellt eine Ziffer dar, Euer Hoheit. Jede Perle in dieser Gruppe hier, oberhalb dieses Teilers dort, steht für den Wert ›fünf‹, wenn er heruntergeschoben ist. Jede Perle von dieser Gruppe hier, unterhalb dieses Teilers, steht für den Wert ›eins‹, wenn er heraufgeschoben ist. Im Augenblick …« – er deutete auf die vier Stäbe am rechten Rand dieses sonderbaren Gestells – »… sind die Perlen so angeordnet, dass sie den Wert Siebentausendvierhundertunddreizehn darstellen.«
    Cayleb hatte schon den Mund geöffnet, um jegliche weitere Erklärung aufzuhalten, doch dann hielt er inne, und sein Protest blieb unausgesprochen. Er hatte keine Ahnung, was eine ›Ziffer‹ sein sollte, aber er hatte mehr als genug Zeit damit verbracht, sich durch die endlosen Zahlen hindurchzukämpfen, die in dem Bericht auftauchten, den Merlin für Admiral Lock Island vorbereitet hatte. Es war doch gewiss nicht möglich, eine derart hohe Zahl mit nur vier Stäben und vierundzwanzig Perlen darzustellen!
    »Ihr könnt auf etwas so kleinem so große Zahlen überblicken?«, fragte er fast ungläubig.
    »Oder sogar noch viel größere«, versicherte Merlin ihm. »Es erfordert ein wenig Übung, aber wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, dann ist es schnell und einfach.«
    Mehrere Sekunden lang schaute Cayleb ihn nur schweigend an, dann streckte er die Hand aus und griff nach einem der Papierbögen, die vor ihm auf dem Schreibtisch lagen. Er überflog es und stieß einen kurzen Laut aus, fast wie ein Räuspern, als er eine der Spalten mit diesen sonderbaren Symbolen erreicht hatte. Aus dem Kontext war abzulesen, dass sie irgendwie die Ergebnisse der Berechnungen darstellen mussten, die Merlin hier angestellt hatte, doch für Cayleb ergaben sie überhaupt keinen Sinn.
    »Zugegebenermaßen war ich nie der enthusiastischste Student, den meine Familie jemals hervorgebracht hat«, merkte er in einer meisterlichen Untertreibung an und blickte zu Merlin hinüber. »Dennoch habe ich das Gefühl, als hätte ich etwas Derartiges noch nie gesehen.« Mit der Fingerspitze tippte er auf eine dieser Spalte.
    »Das ist einfach nur eine andere Art und Weise, Zahlen zu schreiben, Euer Hoheit.« Merlin sprach es fast beiläufig aus, und doch hatte Cayleb eindeutig das Gefühl, in diesem Blick seiner sonderbaren Saphiraugen lägen Wachsamkeit und äußerste Konzentration, fast als hätte der Seijin diesen Augenblick der Erklärung schon längst vorbereitet.
    Und dieses Gefühl hatte der Prinz nicht zum ersten Mal.
    »Eine andere Art und Weise, Zahlen zu schreiben«, wiederholte er und lachte dann leise. »Na gut, das will ich jetzt einmal glauben. Aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, als sei das Wort ›einfach‹ hier ein wenig fehl am Platze«, setzte er noch hinzu, und in diesem Augenblick, auch wenn er sich dessen selbst nicht bewusst war, sah Cayleb seinem Vater bemerkenswert ähnlich.
    »Nun«, setzte Merlin jetzt an, schob ihm ein leeres Blatt Papier hinüber und reichte ihm den Federkiel, mit dem er gerade noch selbst geschrieben hatte, »warum schreibt Ihr nicht die Zahl auf, die hier auf dem Abakus abzulesen ist? Siebentausendvierhundertunddreizehn«, rief er ihm hilfreicherweise noch ins Gedächtnis zurück.
    Wieder blickte Cayleb ihn einen Augenblick schweigend an, dann griff er nach dem Federkiel, tunkte ihn in das Tintenfass, das in den Schreibtisch eingelassen war, und machte sich daran, die Zahl

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