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Operation Arche - 1

Operation Arche - 1

Titel: Operation Arche - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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zweifellos dazu angetan gewesen, zahlreiche Safeholdianer fragend die Augenbrauen heben zu lassen, da ein PICA nicht über einen Verdauungstrakt im üblichen Sinne des Wortes verfügte. Auch wenn die zugrunde liegenden Mechaniken in etwa identisch waren, war das, was noch übrig blieb, wenn seine Nannys alles verwertet hatten, was sie nur verwerten konnten, ein guter Grund dafür, dass Merlin stets darauf achten musste, sämtliche Nachtgeschirre persönlich auszuleeren. Vielleicht war es wirklich ein Glücksfall, dass Safehold schon richtige Toiletten kannte – zumindest in königlichen Palästen.
    Dann gab es noch eine weitere, eigentlich unbedeutende, technische Schwierigkeit, die Cayleb mit seiner doch eher belustigten Anmerkung genau angesprochen hatte. PICAs konnten sehr wohl schwitzen, aber das war eine technische Möglichkeit, der sich die weitaus meisten Anwender eines PICA nur äußerst selten bedienten, und das wohl aus recht offensichtlichen Gründen. Und Schweiß in angemessener Menge und an angemessenen Stellen des Körpers hervorzubringen, hätte von Merlin verlangt, zahlreiche recht knifflige Feineinstellungen an seiner Programmierung vorzunehmen. Und wie Cayleb bemerkt hatte, schwitzte er dennoch außerordentlich wenig für einen Menschen aus Fleisch und Blut. Glücklicherweise lieferte ihm die Tatsache, dass er ja nun einmal ein ›Seijin‹ war, und damit auch ein gewisses Maß an körperlicher und geistiger Disziplin einherging, zumindest eine gewisse Tarnung – und sei es auch nur in Situationen wie dieser.
    »Eigentlich, Euer Hoheit«, fuhr er fort, »kann ich mich nicht des Gefühls erwehren, dass Ihr mein mangelndes Schwitzen nur dazu nutzen wollt, von Eurem überreichlichen Schwitzen abzulenken.«
    »Oh, das war ein Tiefschlag, Merlin!« Cayleb lachte und schüttelte den Kopf. »Wirklich ein ganz echter Tiefschlag!«
    »Bei allem Respekt, Euer Hoheit«, meldete sich nun Ahrnahld Falkhan zu Wort, der ein Stück weiter abseits auf dem Übungsplatz stand, »Merlin hat nicht ganz unrecht. Ihr scheint wahrlich ein wenig … öhm … durchnässter zu sein als er.«
    »Weil ich kein Seijin bin, ganz im Gegensatz zu ihm, offensichtlich!«, erklärte Cayleb. »Und ich habe noch nicht miterlebt, dass Sie sich hier hinstellen und sich von ihm demütigen lassen, Ahrnahld.«
    »Weil ich eigentlich recht zufrieden mit den Schwertkampftechniken bin, die ich bereits beherrsche, Euer Hoheit«, gab Falkhan fröhlich zurück, und dieses Mal lachten sie alle drei.
    »Nun ja, es ist wirklich nur ein wenig demütigend«, gestand Cayleb dann und betrachtete Merlin von oben bis unten. Im Gegensatz zum Prinzen, der Schutzkleidung trug, hatte Merlin sein Oberteil abgelegt und führte Cayleb nun mit blankem Oberkörper in die Kunst des ›Kendo‹ ein.
    Ein wenig verspürte er dabei sogar Schuldgefühle. Cayleb benötigte jeden Schutz gegen Merlins gelegentliche Treffer, den er nur finden konnte, während es dem Prinzen noch nicht ein einziges Mal gelungen war, Merlins Deckung zu durchbrechen – es sei denn, Merlin hatte das bewusst zugelassen. Was eigentlich nicht weiter verwunderlich war, auch wenn Merlin vermutete, dass Caylebs natürliche Begabung für diese Art des Kampfes eine Nimue Alban aus Fleisch und Blut problemlos deklassiert hätte. Doch der Kronprinz kämpfte hier nun einmal nicht gegen ›Nimue Alban‹, er trainierte mit ›Merlin Athrawes‹, dessen Nervenimpulse sich hundertmal schneller fortbewegten als seine eigenen. Merlins Reaktionsgeschwindigkeit war im wahrsten Sinne des Wortes ›übermenschlich‹, und in seinen Übungsstunden mit Cayleb nutzte er das auch voll und ganz aus.
    Natürlich diente das nicht dazu, den Prinzen bloßzustellen, und das wusste Cayleb auch sehr gut. Fast gleich am ersten Tag, nachdem Merlin zu seiner Leibgarde abgeordnet worden war, hatte Cayleb immenses Interesse an den Kampftechniken des Seijin gezeigt, und Merlin hatte absolut nichts dagegen, den jungen Mann in eine Technik einzuweisen, mit der niemand sonst auf diesem ganzen Planeten auch nur vertraut sein konnte.
    Nachdem er also zugestimmt hatte, den Prinzen zu unterweisen, und nachdem er dann aus seinem Gepäck auch noch ein ›Reserve-Katana‹ für den Prinzen geholt hatte (dieses bestand jedoch aus gewöhnlichem Stahl), hatte Merlin bewusst die Reaktionsgeschwindigkeit und die Körperkraft seines PICA so eingestellt, dass Cayleb immer gegen jemanden kämpfen musste, der schneller und stärker war als jeder

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