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Operation Arche - 1

Operation Arche - 1

Titel: Operation Arche - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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der Republik die höchsten Posten durch Wahlen besetzt und nicht etwa vererbt.
    Die Republik war von den Tempel-Landen durch die so genannten Grenzstaaten abgetrennt, die sich fast zweitausendfünfhundert Meilen weit quer durch den Kontinent erstreckten – von der Hsing-Wu-Passage im Norden bis zum Golf von Dohlar im Süden. An ihrem südlichen Ende stellten diese Grenzstaaten eine Pufferzone von fast dreizehnhundert Meilen Breite dar, doch im äußersten Norden, nordöstlich der Berge des Lichts, am südlichen Ufer der Hsing-Wu-Passage, hatten Tarikah und Eisland, beides Provinzen der Republik, tatsächlich eine gemeinsame Grenze mit den Tempel-Landen.
    Und im Gegensatz zum Königreich Charis verfügte die Republik Siddarmark über eine hinreichend große Bevölkerung – und eine ebensolche Armee –, um tatsächlich eine ernst zu nehmende Gefahr für die Tempel-Lande darstellen zu können.
    Dass die Republik wahnsinnig genug sein würde, Mutter Kirche tatsächlich herauszufordern, war nicht allzu wahrscheinlich, aber diese Möglichkeit konnten und wollten die Größen der Kirche nicht einfach ignorieren. Das war einer der Gründe dafür, dass Trynair und seine Vorgänger im Amt des Kanzlers in den letzten dreißig Jahren stets das Königreich Dohlar und das Desnairianische Reich gegen die Republik ausgespielt hatten.
    Doch wenn sich Charis mit seinem Reichtum und seiner Seemacht tatsächlich mit den einzigartigen Pikenieren von Siddarmark zusammenschließen würde, dann würde das Gegengewicht an Spannungen, das in Haven aufzubauen die Kirche sich so sehr bemüht hatte, möglicherweise sehr schnell destabilisiert werden. Und wenn die charisianische gesellschaftliche ›Unruhe‹, die Trynair soeben beklagt hatte, sich mit dem entsprechenden siddermarkischen Gegenstück vereinigte, dann war es sehr gut möglich, dass die Kirche plötzlich die größte Bedrohung ihrer Vorherrschaft in ihrer gesamten Geschichte würde miterleben müssen.
    »Euer Durchlaucht«, sagte Dynnys nun, »ich verstehe. Das sind schwerwiegende Probleme, die nicht dazu geeignet sind, offen über die Semaphoren weitergetragen zu werden, selbst wenn das Wetter das gestattete. Wie dem auch sei, ich werde umgehend neue Anweisungen für Bischof-Vollstrecker Zherald abfassen und sie per Kurier über Land schicken. Ich werde ihn über Eure Besorgnis in Kenntnis setzen und ihn auffordern, äußerste Wachsamkeit walten zu lassen. Und sobald im Frühjahr die Hsing-Wu-Passage wieder frei ist, werde ich persönlich nach Tellesberg reisen.«
    »Gut, Erayk. Das ist gut«, entgegnete Trynair und lächelte, während er wieder nach seiner Tasse mit der heißen Schokolade griff.

.II.
    Tellesberg, Königreich Charis
    »Halt!«
    Augenblicklich trat Merlin einen Schritt zurück, senkte sein hölzernes Trainingsschwert und neigte den Kopf zur Seite.
    »Jawohl, Euer Hoheit? Gibt es ein Problem?«
    Kronprinz Cayleb nahm die linke Hand vom Heft seines Schwertes, hob sie und zog sich die Fechtmaske vom Gesicht. Sein Gesicht war schweißüberströmt, und er atmete schwer, während er ›Lieutenant Athrawes‹ finster anblickte.
    »Ihr …«, keuchte er, »… schwitzt einfach … nicht genug!«
    Höflich hob Merlin eine Augenbraue. Doch der Sachverhalt war unverkennbar, schließlich trug er im Gegensatz zum Prinzen weder eine Maske noch eine Trainingsrüstung.
    »Schweiß«, erklärte Cayleb ihm ernsthaft, »ist gut für Euch. Er öffnet die Poren. So könnt Ihr leichter Giftstoffe ausscheiden.«
    »Ich weiß Eure Besorgnis zu schätzen, Euer Hoheit.« Merlin senkte den Kopf und verneigte sich ein wenig. »Aber einige von uns achten genug darauf, was sie an Nahrungsmitteln zu sich nehmen, sodass bei uns kein Bedarf besteht, Giftstoffe auszuschwitzen.«
    »Oh ja«, schnaubte Cayleb, fast verächtlich. »Ich habe sehr wohl bemerkt, welch wählerischer Esser Ihr seid!« Er schüttelte den Kopf. »Bei Tisch tut Ihr sehr wohl das Eure, Merlin!«
    »Man müht sich, Euer Hoheit. Man müht sich.«
    Cayleb lachte leise, und Merlin lächelte, auch wenn für Merlin die Beobachtungsgabe, die der Prinz an den Tag legte, wahrlich nicht nur belustigend war.
    Die Tatsache, dass ein PICA es seinem Anwender gestattete, den Geschmack von Speisen und Getränken zu genießen, ermöglichte es Merlin tatsächlich, sich bei sämtlichen Mahlzeiten völlig unauffällig zu verhalten. Bedauerlicherweise wäre die Art und Weise der … Abfallstoffentsorgung, derer sich ein PICA bedienen musste,

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