Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Operation Arche - 1

Operation Arche - 1

Titel: Operation Arche - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
zurückgeschickt, die Pferde zu holen. Die haben sogar Armbrüste mitgenommen, sodass sie sich ihm noch nicht einmal auf Schwertreichweite hätten nähern müssen.«
    Maysahn wirkte beeindruckt, fast gegen seinen Willen. Mit beiden Händen umfasste er die Tasse mit der Schokolade, nippte nachdenklich und schüttelte dann den Kopf.
    »Wenn die wirklich ›eine Wagenladung‹ Männer hatten, und die Zielperson sich da aufhielt, wo sie die haben wollten, was zur Hölle ist denn dann schiefgelaufen?«
    »Das ist das Interessante daran«, gab Mhulvayn zurück. »Laut unserem bierseligen Boten ist alles genau so gelaufen, wie es hatte laufen sollen, bis irgendein geheimnisvoller Fremder sich eingemischt hat.«
    »Ein ›geheimnisvoller Fremder‹?«, wiederholte Maysahn ungläubig.
    »Genau das hat er gesagt. Irgendein Bursche mit sonderbar blauen Augen‹, der mindestens ein Dutzend der Attentäter eigenhändig getötet hat.«
    »Aber sicher!«, schnaubte Maysahn sarkastisch. »Ich mag ja vielleicht nicht sonderlich beeindruckt sein von der … Geistesgegenwart unserer Verbündeten, Oskahr, aber sie erschienen mir in ihrem, wenn auch beschränkten, Fachgebiet doch recht kompetent.«
    »Das wohl, aber dieser Bursche ist von dieser Geschichte einfach nicht abgerückt. Der sagt – und er hat das mindestens dreimal hintereinander berichtet, dann musste ich gehen, um unsere Verabredung hier einzuhalten –, es sei dieser Fremde gewesen, der Caylebs Leibgarde vor dem Angriff gewarnt hat, und dann hat der wohl die Angreifer im Alleingang ausgeschaltet. Wenn wir dem, was dieser Bote berichtet hat, Glauben schenken können, dann haben am Schluss nur noch Cayleb und dieser ›Fremde‹ aus eigener Kraft stehen können.«
    »Wirklich?« Maysahn lehnte sich zurück und schürzte die Lippen. »Das ist wirklich interessant«, murmelte er dann, so leise, dass selbst Mhulvayn ihn bei all den Hintergrundgeräuschen kaum verstehen konnte. »Wenn dieser Bursche so hartnäckig bei seiner Geschichte geblieben ist, dann hat er wahrscheinlich die Wahrheit gesagt − so weit der ›die Wahrheit‹ eben kennt. Hat er irgendetwas darüber gesagt, wie es kam, dass dieser Fremde zufälligerweise genau da aufgetaucht ist?«
    »So wie der das darstellt, war dieser Fremde offensichtlich von Gott Selbst gesandt«, erwiderte Mhulvayn. Über die Tischplatte hinweg schauten die beiden Männer einander schweigend an, und Belustigung blitzte in ihrem Blick auf. »Wie sonst hätte er genau zum richtigen Zeitpunkt auftauchen können, um den Kronprinzen zu retten?«
    »Irgendwie bezweifle ich, dass Gott allzu viel damit zu tun hat«, sagte Maysahn trocken. »Was nicht heißen soll, dass es dann nicht jemand anderen gibt, der dafür verantwortlich ist. Glauben Sie, unsere Freunde sind unachtsam oder indiskret vorgegangen?«
    »Müssen sie wohl. Obwohl …« Mhulvayn legte die Stirn in Falten. »Das hätte ich von denen eigentlich nicht erwartet. Zugegeben, das waren eigentlich ziemlich grobschlächtig vorgehende Leute, aber sie wussten genau, dass heutzutage Haarahlds Agenten überall nach Attentätern Ausschau halten, und sie waren durchaus erfahren.«
    »Also nicht die Sorte Schwätzer, die über ihre Pläne dort reden, wo andere es würden mitbekommen können, meinen Sie?«
    »Genau. Außerdem: wenn das so gewesen wäre, warum war dann nur ein ›Fremder‹ im Spiel? Wir reden hier immerhin über Cayleb! Wenn die wirklich davon ausgegangen wären, irgendjemand würde den Kronprinzen ermorden wollen, dann hätten die doch ein ganzes Regiment dorthin geschickt, und nicht nur einen einzelnen Mann!«
    »Außer, wenn dieser eine Mann der Einzige gewesen wäre, der begriffen hätte, was unsere doch nicht so geschickt vorgehenden Verbündeten beabsichtigt haben«, gab Maysahn zu bedenken.
    »Selbst dann hätte er damit sofort zur Wache gehen müssen«, widersprach Mhulvayn.
    »Es sei denn, er wäre tatsächlich ein Fremder und kein Charisianer, und er hat darin seine einzige Möglichkeit gesehen, das Vertrauen des Prinzen zu gewinnen.«
    »Ach?« Mhulvayn kratzte sich über der Augenbraue, schaute mit nachdenklich gerunzelter Stirn zur anderen Straßenseite hinüber und richtete den Blick dann wieder auf Maysahn.
    »Das könnte natürlich sein«, gab er zu. »Wäre aber eine ziemlich riskante Strategie, würde ich sagen. Ein einzelner Mann hat eine ziemlich große Chance, dabei ums Leben zu kommen, wenn er gegen ›eine Wagenladung‹ Attentäter den Helden spielen

Weitere Kostenlose Bücher