Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Operation Arche - 1

Operation Arche - 1

Titel: Operation Arche - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
will. Angenommen, das sei jetzt wirklich das Werk derjenigen gewesen, von denen wir es vermuten – und ich bin mir da ziemlich sicher –, dann muss es mindestens ein Dutzend gewesen sein. Dann hat es für unseren ›Fremden‹ aber wirklich nicht gut ausgesehen, oder meinen Sie nicht?«
    »Ich wäre zumindest nicht gerne an seiner Stelle gewesen.« Maysahn nickte. »Andererseits hängt wohl eine ganze Menge davon ab, wie gut man wirklich mit dem Schwert umgehen kann. Und das ist ja nun nicht gerade meine Stärke. Eigentlich wäre das Riskanteste an dieser ganzen Strategie, dass die Attentäter vielleicht doch noch hätten Erfolg haben können, so sehr man sich dort auch eingemischt hätte. Und man kann ja nun nicht gerade sonderlich gut Caylebs Vertrauen gewinnen, wenn der am Ende tot ist. Außerdem: Wäre der wirklich getötet worden, und man selbst würde den Eindruck erwecken, man hätte dagegen rechtzeitig irgendetwas unternehmen können, dann würde Haarahld wohl einige unschöne Dinge zu einem sagen … vor allem, weil man es versäumt hat, es rechtzeitig jemand anderem mitzuteilen.«
    »Zumindest das.« Mhulvayn verzog gequält das Gesicht, als ihm durch den Kopf schoss, welche ›unschönen Dinge‹ König Haarahld und seine Vernehmer zu einem gewissen Oskahr Mhylvayn würden sagen können – zumindest unter gewissen Umständen, über die man am besten gar nicht erst weiter nachdachte.
    »Aber«, fuhr Maysahn dann nachdenklich fort, »wenn es diesem ›Fremden‹ tatsächlich gelungen ist, ein Attentat auf den Prinzen zu vereiteln, dann wird er im Palast gewiss herzlichst aufgenommen werden. Wenn er dann seine Karten richtig ausspielt, dann könnte das zu allen möglichen Formen einer Belohnung führen. Oder …« – über den Tisch hinweg blickte er seinen Untergebenen an – »… zu Einfluss.«
    »›Einfluss‹, was genau zu bewirken?«, fragte Mhulvayn, fast zu sich selbst.
    »Wer weiß?« Maysahn zuckte die Achseln. »Dennoch glaube ich, dass unser Auftraggeber nicht übermäßig erbaut darüber sein wird zu erfahren, dass ein neuer Mitspieler eingestiegen ist. Diese ganze Brühe hier ist schon dick genug, dass wir in der Küche wirklich nicht noch einen Koch gebrauchen können!«
    »Und was wollen Sie dagegen unternehmen?«, fragte Mhulvayn nun.
    »Er wird so bald wie möglich davon erfahren wollen«, erwiderte Maysahn. »Bedauerlicherweise ist Captain Whaite gerade schon in See gestochen.«
    »Sollen wir dann einen der anderen Kuriere einsetzen?«
    »Eine interessante Überlegung.« Erneut nippte Maysahn an seiner Schokolade und dachte über Mhulvayns Frage nach. Das Handelsschiff unter dem Kommando von Captain Styvyn Whaite fuhr stets eine feste Handelsroute, von Tellesberg zur Howell Bay hinauf und durch den ›Schlund‹, und dann durchquerte er die Charis-See nach Corisande, und während dieser ganzen Fahrt nahm er an Fracht auf, was er nur konnte. Das allein sollte ausreichen, um Haarahlds Agenten auf ihn aufmerksam zu machen, doch Whaites Schiff war ein abgehalfterter, kaum noch seetüchtiger Kahn, und Whaite selbst war ein Trinker, der fast seine ganze Zeit im Hafen verbrachte, stets in Gesellschaft eines Fasses billigen Weins. Niemand, der auch nur ansatzweise alle Sinne beisammen hatte, würde ihm oder seinem Schiff irgendetwas Wichtiges oder gar Geheimes anvertrauen wollen.
    Es sei denn, man wusste, dass Captain Whaite in Wirklichkeit Lieutenant Robyrt Bradlai der League Navy war. Lieutenant Bradlai mochte den Geschmack von billigem Wein noch nicht einmal, und er war alles andere als inkompetent. Das hätte er sich auch überhaupt nicht leisten können, denn die Seewolke war tatsächlich fast so klapperig, wie sie wirkte. Die Royal Charisian Navy würde sich von reinen Äußerlichkeiten kaum täuschen lassen, also musste das Schiff tatsächlich so heruntergekommen und so schlecht gewartet sein, wie es eben schien. Und das machte die Fahrt von Tellesberg nach Corisande und wieder zurück zu einer alles anderen als belanglosen Aufgabe, selbst für einen nüchternen Captain.
    Bradlai und sein Kollege, Lieutenant Fraizher Maythis (in Charis besser bekannt als ›Wahltayr Seatown‹) sorgten dafür, dass Maysahn mit Prinz Hektor in Kontakt bleiben konnte. Die Reise – einfache Strecke – dauerte fast vierzig Tage, selbst wenn die Seewolke so viel Fahrt aufnahm, wie sie nur konnte, und es würde noch drei Fünftage dauern, bis Maythis’ ähnlich verrufene Fraynceen wieder in Tellesberg

Weitere Kostenlose Bücher