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Operation Arche - 1

Operation Arche - 1

Titel: Operation Arche - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sonderlich zu Frauen hingezogen gefühlt, und als sie zum ersten Mal Merlins nackten, unverkennbar männlichen – und sehr maskulinen – Körper in einem Ganzfigurspiegel betrachtet hatte, hatte das bei ›ihm‹ zu äußerst gemischten Gefühlen geführt. Glücklicherweise hatte Nimue sich – oder besser: hatte Nimue ›Merlin‹ – gestattet, sich zwei ganze Dreißig-Tage-Safehold-Monate an ›seinen‹ neuen Körper zu gewöhnen.
    Passend zu dem Plan, den Nimue sich zurechtgelegt hatte, war Merlin beeindruckend muskulös. Dabei war es Nimue nicht vor allem um die reine Körperkraft gegangen, sondern um Ausdauer und Durchhaltevermögen. Die Tatsache, dass ›Skelett‹ und ›Muskulatur‹ eines PICA so angelegt waren, dass sie in etwa zehnmal stärker und widerstandsfähiger waren als die eines Menschen, und dass ein PICA niemals ermüdete, waren einfach nur zwei weitere kleine Geheimnisse, die Merlin für sich behalten wollte – zumindest vorerst.
    Gleichzeitig wäre es für die Erfüllung seines ›Auftrags‹ unerlässlich, sich den Respekt all derjenigen zu erwerben, mit denen er zu tun hatte, und das hier war nun einmal eine sehr körperbetonte Gesellschaft – fast alles hier wurde mit reiner Muskelkraft getan! –, daher musste jeder, der es auf Einfluss und Macht anlegte, jederzeit bereit sein, sein eigenes Können zur Schau zu stellen. Mit hinreichend großem Reichtum mochte man sich Respekt erkaufen können, doch Merlin konnte ja nicht einfach mit Säcken voller Gold auftauchen – und einen Adelsbrief hatte er schließlich auch nicht vorzuweisen. Dass er sich für die Rolle eines Seijin entschieden hatte, mochte es ihm vereinfachen, den Respekt der anderen zu erwerben – doch früher oder später würde er gezwungen sein, die Behauptung, er sei ein Seijin, auch zu belegen, und das bedeutete, er würde sich des Rufes, in dem Seijin nun einmal standen, auch würdig erweisen müssen, was den meisten Menschen aus Fleisch und Blut … schwerfiele.
    Deswegen hatte Merlin auch einiges an Zeit damit verbracht, durch Experimente an seinen Leistungsreglern seine grundlegenden physischen Fähigkeiten zu erproben. Nimue hatte das nicht allzu oft getan, doch Merlin würde sich wahrscheinlich schon bald in gefährlicheren Umgebungen wiederfinden, als Nimue mit ihrem PICA je aufzusuchen gewagt hatte. Wichtiger noch: Merlins Überleben war wichtiger als das von Nimue Alban jemals gewesen war. Also hatte ›er‹ seine Reaktionszeit um zwanzig Prozent mehr verbessert, als ein normaler Mensch jemals würde erreichen können. Er hätte es noch höher einstellen können – seine Nervenimpulse bewegten sich mit Lichtgeschwindigkeit fort, dank Molekularschaltungen und faseroptischen Leitungen, ohne die chemischen Übertragungswege, von denen biologische Nerven abhängig waren –, und er hatte immer noch zusätzliche Geschwindigkeit, auf die er im Notfall würde zurückgreifen können. Doch eben ausschließlich im Notfall, und es musste schon ein ziemlich ernstlicher Notfall sein; selbst ein Seijin mochte misstrauisch beäugt werden, wenn er zu schnell und gelenkig war.
    Aus dem gleichen Grund hatte Merlin auch seine Körperkraft auf ›nur‹ zwanzig Prozent mehr eingestellt, als ein Mensch auf Protoplasmabasis mit vermeintlich vergleichbarer Muskulatur würde erreichen können. Damit hatte er noch reichlich übermenschliche Kraft in Reserve, und auch in dieser Hinsicht sorgte er dafür, dass er im Notfall die bestehenden Regelungen würde außer Kraft setzen können.
    Er hatte jeden einzelnen Tag des Fünftages, den Nimue dafür eingeplant hatte, benötigt zu lernen, sich nicht nur wie ein Mann zu bewegen, sondern auch seine gesteigerte Reaktionsgeschwindigkeit und seine Körperkraft zu beherrschen. Dazu kam natürlich auch noch, dass sein Körperschwerpunkt ein gutes Stück weit aufwärts gewandert war.
    Lange Zeit hatte Merlin dann damit verbracht, mit Katana und Wakizashi zu trainieren, die er mit Hilfe von Pei Kau-yungs Fertigungsmodul ›geschmiedet‹ hatte. Die Entwicklung und die eigentliche Fertigung der Waffe hatte er letztendlich Owl überlassen, und auch bei der Konstruktion hatte er ein wenig geschummelt: Die Klingen sahen aus, als hätte ein Meisterschmied aus Harchong sie angefertigt – sie wiesen das charakteristische Wellenmuster dessen auf, was auf Terra als ›Damaststahl‹ bekannt gewesen war. Sie trugen sogar das Zeichen von Hanys Rynhaard, einem der geradezu legendären Meisterschmiede aus

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