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Operation Arche - 1

Operation Arche - 1

Titel: Operation Arche - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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einen Bericht von Lahang erhalten. Cayleb lebt noch.«
    Nahrmahns rundes, pausbäckiges Gesicht verspannte sich, und er kniff bedrohlich die Augen zusammen. Shandyr, der Mann, der letztendlich für die Planung und die Ausführung sämtlicher im Geheimen durchgeführten Unternehmungen verantwortlich war, hatte diesen Gesichtsausdruck bereits mehrmals miterlebt, und nun zwang er sich dazu, selbst keine Miene zu verziehen.
    »Warum?«, fragte Nahrmahn mit eisiger Stimme.
    »Lahang wusste es noch nicht, als er diesen ersten Bericht abgefasst hat, Mein Prinz«, erwiderte Shandyr und rief sich zur Beruhigung ins Gedächtnis zurück, dass er und sein Agentennetzwerk im Dienste Nahrmahns deutlich häufiger Erfolge verbuchen konnten, als dass sie versagten. »Wie Ihr wisst«, setzte er dann vorsichtig hinzu, »konnte Lahang nicht ganz ohne Einschränkungen vorgehen, als er dieses Attentat organisiert hat.«
    Einen kurzen Augenblick kniff Nahrmahn die Lippen noch enger zusammen, doch dann entspannte sich seine Miene ein wenig und er nickte knapp. Er wusste genau, warum Shandyr diesen Punkt angesprochen hatte, doch diese Halb-Entschuldigung war dennoch durchaus zutreffend, und dessen war sich Nahrmahn selbst sehr wohl bewusst.
    »Zugegeben«, sagte der Prinz nach kurzem Nachdenken. »Andererseits dachte ich, die Männer, die er für diese Aufgabe ausgewählt hatte, seien in derlei Aufgaben bewandert.«
    »Das waren sie auch, Mein Prinz«, bestätigte Shandyr. »Zumindest hatte man sie uns dringend empfohlen. Und unter den gegebenen Umständen muss ich Lahang recht geben – und insofern auch dem Herzog –, dass der Einsatz unserer eigenen Leute dort … unklug gewesen wäre.«
    »Nicht, wenn sie erfolgreich gewesen wären«, grollte Nahrmahn. Doch dann schüttelte er den Kopf. Er musste sich eingestehen, dass Lahang von Anfang an gegen dieses Unternehmen gewesen war – und das nicht nur wegen der taktischen Schwierigkeiten, die sich dabei ergaben, das Attentat vorzubereiten. Doch der Herzog hatte Nahrmahn überzeugen können, seinen Agenten vor Ort umzustimmen, und man hatte Lahang auch nicht einfach aufs Geratewohl diese Aufgabe übertragen. Dass er sich ursprünglich dagegen ausgesprochen hatte, ein Attentat auf Cayleb zu verüben, hätte ihn gewiss nicht davon abgehalten, nach besten Kräften dafür zu sorgen, dass dieses Attentat, wenn es denn tatsächlich in die Tat umgesetzt wurde, auch wirklich erfolgreich wäre. Und so wie alles gelaufen zu sein schien, hatte er anscheinend recht gehabt, als er behauptet hatte, es sei dringend erforderlich, dass Emerald im Notfall jegliche Beteiligung an diesem Attentat glaubwürdig würde abstreiten können.
    »Nein. Sie haben recht, Hahl«, gab er schließlich zu. »Selbst wenn sie Erfolg gehabt hätten, wäre es immer noch möglich gewesen, dass sie selbst gefangen genommen und dann zum Reden gebracht worden wären.«
    »Lahangs Bericht besagt, dass zumindest einer von ihnen tatsächlich gefangen genommen wurde, Mein Prinz«, fuhr Shandyr fort. Nahrmahn verzog das Gesicht, und der Leiter seiner Spionageabteilung zuckte mit den Schultern. »Im Augenblick scheint es unwahrscheinlich, dass dieser Bursche viel über denjenigen weiß, der ihn angeheuert hat. Es klingt, als sei er nur ein ganz gewöhnlicher Schwertkämpfer.«
    »Man muss Langhorne auch für Kleinigkeiten dankbar sein«, murmelte Nahrmahn und holte dann tief Luft.
    »Was ist schief gelaufen?«, fragte er mit nun deutlich ruhigerer Stimme, streckte die Hand nach der eigenen Tasse Schokolade aus und nippte daran, und wie stets wirkten seine äußerst gezierten Bewegungen bei jemandem seiner rundlichen Statur ein wenig absonderlich.
    »Lahang ist immer noch mit den Einzelheiten beschäftigt.« Wieder hob Shandyr kurz die Achseln. »Offensichtlich muss er jetzt natürlich besonders vorsichtig vorgehen. Ganz Tellesberg muss jetzt entsetzlich misstrauisch sein, und Wave Thunder wird jeden Einzelnen argwöhnisch beäugen, der in diesen Zeiten nach Informationen sucht. Die ersten Berichte, die Lahang abgeliefert hat, und die Gerüchte, die er bislang hat aufschnappen können, klingen allerdings sehr, als wären sie geradewegs einer Gutenachtgeschichte für Kinder entsprungen.«
    Fragend hob Nahrmahn die Augenbrauen, und Shandyr lächelte freundlos.
    »Laut Lahang heißt es in Tellesberg, das Attentat wäre beinahe erfolgreich gewesen. Und es wäre auch erfolgreich verlaufen, wenn nicht ein geheimnisvoller Fremder eingegriffen

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