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Operation Arche - 1

Operation Arche - 1

Titel: Operation Arche - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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koordiniert auch fast alle unsere Agenten außerhalb der Hauptstadt. Und auch wenn wir ihm gegenüber nie erläutert haben, wie unsere letztendlichen Ziele aussehen mögen, muss er doch begriffen haben, dass es ein direkter Angriff auf die ganze Monarchie darstellt, nicht nur auf Cayleb allein – vor allem, da auch der Herzog selbst in das alles involviert ist.« Der Baron seufzte. »Um effektiv vorgehen zu können, muss er genug wissen – und intelligent genug sein –, um uns gefährlich werden zu können, Mein Prinz.«
    »Sollten wir in Erwägung ziehen, ihn … in Ruhestand zu versetzen?«
    »Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht.« Shandyr legte die Stirn in Falten, mit einer Fingerspitze malte er gedankenverloren kleine Kreise in einen gleißenden Lichtfleck, den die Sonne auf der gewachsten, hochglanzpolierten Tischplatte erzeugte, während er über diese Frage nachdachte.
    »Ich bin mir sicher, dass er sich bereits Pläne dafür zurechtgelegt hat, notfalls unauffällig zu verschwinden«, sagte der Baron dann nach einigen Sekunden des Nachdenkens. »Wie gut diese Pläne sind, vermag ich natürlich nicht zu beurteilen – vor allem nicht so weit von Tellesberg entfernt. Wenn die Charisianer wissen oder vermuten, wer er wirklich ist, dann stehen seine Chancen, einfach zu verschwinden, vermutlich nicht sonderlich gut. Dann haben die sich gewiss schon darauf vorbereitet, jederzeit zuzuschlagen, wenn er auch nur Anstalten macht, die Stadt zu verlassen. Dass hieße, ihn aufzufordern, Tellesberg zu verlassen, kann genau das Falscheste sein, was wir zurzeit machen können. Es könnte dazu führen, dass sie ihn festnehmen und verhören.
    Wahrscheinlich wäre es einfacher und sicherer, ihn einfach zu beseitigen, Mein Prinz. Das wäre relativ simpel, und es gibt genügend Charisianer, die wir über einen anständigen Mittelsmann dafür würden anheuern können − wir können jede Menge Gründe dafür vorschieben, ohne uns in irgendeiner Weise selbst zu belasten. Aber er ist nun einmal unser leitender Agent in Charis, und er hat immer sehr effektiv für uns gearbeitet. Nicht mehr auf ihn zurückgreifen zu können, und damit auch auf keinen seiner Kontaktleute und auf sein detailliertes Hintergrundwissen, wäre tatsächlich ein herber Verlust für uns. Es würde Monate dauern, vielleicht sogar Jahre, bis ein anderer die gleiche Leistung würde erbringen und vergleichbare Kontakte würde knüpfen können.«
    »Ich weiß, aber wenn Wave Thunder ihn tatsächlich festnimmt, dann verlieren wir ihn ohnehin, und dazu käme dann noch das Risiko, dass sie anschließend beweisen können, wie wir in all das hier verwickelt sind.«
    »Mein Prinz, Haarahld braucht keinen Beweis dafür, dass Ihr ihm feindselig gesinnt seid«, merkte Shandyr an. »So gesehen wäre alles, was mit Lahang geschieht, für uns völlig unerheblich.«
    »Nicht wenn das Haarahld auf die Idee bringt, es mir in gleicher Münze heimzuzahlen«, stellte Nahrmahn nüchtern fest.
    »Das wohl. Aber wenn sie sich nicht sicher sind, wer wirklich unmittelbar hinter diesem Attentat steckt, müssen sie auch alle anderen verdächtigen. Hektor beispielsweise muss doch auf deren Liste der Verdächtigen stehen. Selbst Mahntayl könnte dafür verantwortlich gewesen sein. Wenn Wave Thunder tatsächlich Lahang mit uns in Verbindung bringt, dann würde ihn, wenn wir Lahang tatsächlich aus dem Weg räumen ließen, wahrscheinlich genau das davon überzeugen, dass wir die Drahtzieher waren. Denn wenn nicht, warum sollten wir ihn dann aus dem Weg räumen?«
    »Ach, immer diese Entscheidungen«, seufzte Nahrmahn schwer.
    »Es gibt noch etwas anderes zu bedenken, Mein Prinz«, sagte Shandyr jetzt. Nahrmahn schaute ihn an, dann bedeutete er ihm mit einer kurzen Handbewegung weiterzusprechen.
    »Wir dürfen nicht den Herzog vergessen«, erklärte der Leiter der Spionageabteilung nun. »Ich vertraue ebenso wenig auf seine langfristige Zuverlässigkeit, wie er zweifellos an der unseren zweifelt, aber er hatte unmittelbaren Kontakt mit Lahang. Falls Lahang tatsächlich vernommen wird, dann belastet das den Herzog ebenso wie uns, und er ist dann, im Gegensatz zu uns, auch in Haarahlds Reichweite. Ich bin recht zuversichtlich, dass der Herzog Lahang selbst stets im Auge behält, und dass er schon eigene Pläne zurechtgelegt hat, um zu verhindern, dass Lahang ihn jemals verrät. Und das würde bedeuten …«
    »Und das würde bedeuten«, schnitt ihm Nahrmahn das Wort ab, »wir könnten uns

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