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Operation Beirut

Operation Beirut

Titel: Operation Beirut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ignatius
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nicht jeden in der arabischen Welt kennen würden. Wir haben einige Agenten aus Drittländern – Ägypter, Syrer, Irakis –, die wir über die Beiruter Station führen. Und dann haben wir hier noch das übliche Katz-und-Maus-Spiel mit der hiesigen Sowjetbotschaft.»
    Hoffman machte eine Pause.
    «Außerdem haben wir einige Palästinenser, die seit Jahren in unseren Büchern stehen; aber das sind die durchtriebensten Rosstäuscher, die Sie in diesem ganzen, versauten Teil der Welt finden können.
    Und genau da kommen Sie ins Spiel», fuhr Hoffman mit einem breiten Grinsen fort. «Sobald Sie sich eingewöhnt haben, möchte ich, dass Sie die Palästinenser-Abteilung übernehmen.»
     
    Bei ihrer nächsten Begegnung, drei Tage später, zeigte sich Hoffman etwas entspannter. Er spielte geistesabwesend mit einem der Stifte auf seinem Schreibtisch, indem er ihn immer wieder in die Luft schnipste und dann auffing.
    «Machen wir ein Spielchen», sagte er. «Nehmen wir an, es will Sie einer aus dem Weg räumen. Was unternehmen Sie?»
    «Ich komme ihm zuvor», sagte Rogers.
    «Falsch! In diesem Teil der Welt ist dann der Bruder des Knaben hinter Ihnen her und bringt Sie um; somit sind Sie so oder so tot.»
    «Ich heuere jemanden an, der ihn für mich umbringt», sagte Rogers.
    «Schon besser, aber immer noch falsch. Die richtige Antwort lautet: infiltrieren! Haben Sie kapiert? Infiltrieren!»
    Rogers nickte.
    «Treiben Sie jemanden auf, der den Mörder kennt. Jemanden, der sich mit ihm auf vertrautem Terrain bewegen kann, der weiß, wohin er geht, mit wem er verkehrt, was er zum Frühstück isst. Können Sie mir folgen? Und
diesen
Burschen bringen Sie dann dazu, Ihnen zu flüstern, wann der mutmaßliche Mörder vorhat, auf Sie loszugehen, damit Sie Zeit haben, ihm aus dem Weg zu gehen. Verstehen Sie das?»
    Rogers nickte. Dieser Hoffman begann ihm zu gefallen.
    «Mein Freund», sagte der Stationschef. «Wenn Sie dieses Spielchen auch im richtigen Leben beherrschen, dann kommen wir hier prima miteinander aus. Das ist nämlich genau das, was wir mit einigen dieser lästigen Elemente hier vorhaben, die das Töten von Amerikanern für einen netten Zeitvertreib halten. So wie Ihre Freunde, die Palästinenser.»
    Jetzt waren sie also schon «seine» Freunde, bemerkte Rogers.
    «Machen wir einen Ausflug», sagte Hoffman und erhob sich mit einem Mal von seinem Stuhl. «Ich zeige Ihnen die Stadt.»
    Er rief nach seiner Sekretärin, grunzte das Wort «Wagen», nahm Rogers beim Arm und führte ihn zur Tür hinaus und die Treppen hinunter. Die beiden boten einen komischen Anblick: der kleine, dickliche Hoffman in seinem ausgebeulten Anzug, der den hochgewachsenen jungen Mann durch die Gegend bugsierte. Im Erdgeschoss hielt Rogers auf den Vordereingang zu. Hoffman riss ihn mit einem Ruck am Arm herum und schleppte ihn zu einem Nebenausgang, vor dem ein schwarzer Chrysler wartete.
    «Nimm dir den Tag frei, Sami», meinte Hoffman zu dem libanesischen Fahrer und rutschte selbst auf den Fahrersitz.
    «Steigen Sie ein», sagte er zu Rogers. Als beide Türen geschlossen waren, nahm Hoffman eine automatische Pistole aus einem Schulterhalfter und verstaute sie im Handschuhfach. Rogers, der innerhalb der Büroräume selbst noch nie eine Waffe getragen und im ganzen Geheimdienst auch nie jemanden kennengelernt hatte, der das tat, schloss daraus, dass Hoffman ein Exzentriker sein musste.
    «Ich möchte Ihnen einen meiner Freunde vorstellen», sagte Hoffman. «Auch so ein patentes Bürschchen wie Sie.»
    Hoffman legte mit voller Wucht den zweiten Gang ein und brauste aus dem Seitengässchen auf die Corniche hinaus in Richtung Westen. Er umfuhr die Landspitze unterhalb des Leuchtturms, ließ das
Bain Militaire
rechts liegen und sauste mit hundert Sachen die Mittelmeerküste entlang. Dabei summte er permanent eine kleine, fröhliche Melodie.
    Als sie zu einem direkt am Strand gelegenen Rummelplatz kamen, trat er auf die Bremse, bog schwungvoll nach links in eine Seitenstraße und parkte den Wagen so, dass man ihn von der Corniche aus nicht sehen konnte.
    «Steigen Sie aus», sagte er zu Rogers.
    Ein großes Riesenrad drehte sich verschlafen in der Morgensonne. Für Kinder gab es noch einige kleinere Bahnen und Karussells. Der Rummelplatz war so gut wie ausgestorben.
    «Mögen Sie Zuckerwatte?», fragte Hoffman. Rogers verneinte.
    «Schade. Die hier ist ausgezeichnet. Eine lokale Spezialität.»
    Hoffman ging voraus und hielt auf ein kleines Gebäude

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