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Operation Blackmail

Operation Blackmail

Titel: Operation Blackmail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenk Saborowski
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finden. Er war sicher, dass Thater nichts Unmögliches von ihm
verlangen würde. Als hätte sein neuer Chef die Frage erraten, fuhr dieser fort:
»Eddy schickt dir unsere Einschätzung der Athener Behörde und ihrer
Schlüsselpersonen, außerdem enthält dein Telefonspeicher eine Liste der
Regierungsmitglieder, die über uns Bescheid wissen. Du schaffst das schon«,
ermutigte ihn Thater.
    Ja, ich schaff das schon, sagte sich Dominique, nachdem er aufgelegt
hatte. Er fühlte sich so lebendig wie lange nicht mehr. Großartig. Beschwingt
griff er nach seinem Jackett, das über der Stuhllehne hing, und machte sich auf
den Weg zu seinem ersten offiziellen Einsatz für die ECSB. Willkommen in deinem
neuen Leben, Dominique. Fuck you, General Rocard. Gegen die Jungs bist du
nichts als ein dämlicher Amateur im Pinguinkostüm.
    KAPITEL 27
    Kifissia, Griechenland
    Tag 5: Freitag, 11. Januar, 04:45 Uhr
    Leonid Mikanas lag mit einem leistungsfähigen Fernglas an
einem Waldrand oberhalb von Kifissia, einem exklusiven Vorort im Norden von
Athen, und beobachtete das Haus, dessen Bewohner der Chef der EuroBank in
Griechenland war. Es war totenstill in seinem Versteck, selbst die Waldbewohner
schienen die Nachtruhe der vermögenden Anwohner zu respektieren. Entsprechend
gering war die Gefahr, entdeckt zu werden, zumal er keine Waffen bei sich trug.
Er hatte sich noch nicht entschieden, wie er es diesmal anstellen würde. Im
Gegensatz zu seinen bisherigen Attentaten war sein neues Ziel ein wenig
komplizierter, vor allem der Mann im dunklen Anzug, der in einem Wagen vor der
Villa saß, bereitete ihm Kopfzerbrechen. Ganz offensichtlich handelte es sich
um einen mittelmäßig ausgebildeten Bodyguard, der vermutlich durch etwas zu
viele Muskeln und ganz sicher viel zu wenig Disziplin glänzte. In stockfinsterer
Nacht die Innenbeleuchtung anzulassen, um Zeitung zu lesen, war nun wirklich
mit das Dämlichste, was einem Personenschützer einfallen konnte, aber Leonid
konnte es nur recht sein. Beunruhigend fand Leonid aber vor allem die Tatsache,
dass Kostas Kenteris, der Beschützte, offensichtlich nichts von der Existenz
des Mannes wusste. Er hatte ihn keines Blickes gewürdigt, als er den Müll vor
die Haustür gebracht hatte. Das war auffällig, denn normalerweise hatte man
eine irgendwie geartete Beziehung zu seinem Bodyguard, selbst wenn man ihn
nicht mochte. Was konnte das bedeuten? Achselzuckend konzentrierte sich Leonid
wieder auf die Villa.
    Morgens um acht war er sich über seine Strategie im Klaren und nach einem
kurzen Abstecher zu seinem Wagen auch mit der notwendigen Ausrüstung versorgt.
Kenteris hatte schon vor einer Stunde mit einer Golftasche das Haus verlassen,
in diesem Moment folgte ihm seine Frau, die umständlich den Kinderwagen einlud,
um dann in ihrem Mittelklassekombi davonzurollen. Der Bodyguard war Kenteris
gefolgt, er hatte also freie Bahn. Er wartete noch fünf Minuten, um
sicherzugehen, dass die Dame des Hauses nichts vergessen hatte und umdrehte,
bevor er seinen provisorischen Unterstand am Waldrand verließ.
    Vor der Haustür hielt er noch einmal kurz inne und vergewisserte
sich, dass kein neugieriger Nachbar umherstreifte. Dann zog er einen kleinen
elektrischen Dietrich aus der Jackentasche und machte sich an dem
Sicherheitsschloss zu schaffen. Sein Werkzeug der neuesten Generation schaffte
das Standardschloss in weniger als vier Sekunden. Schnell schlüpfte Leonid
durch die Tür und zog sie wieder zu. Mit einem rhythmischen Piepsen forderte
ihn die Alarmanlage auf, den korrekten vierstelligen Code einzugeben. Er hatte
mit Sicherungsmaßnahmen gerechnet, aber jetzt musste er sich beeilen. Mit einem
winzigen Akkuschrauber löste er die Verkleidung und legte vier Drähte frei. Er
atmete auf: eine Standardkonfiguration. Zum Glück wurden Anlagen für Privathäuser
hauptsächlich gebaut, um Gelegenheitsdiebe abzuschrecken, für einen Profi
bräuchte man ein anderes Kaliber. Mit einer Drahtschere umklammerte er den
gelben Draht und hielt kurz inne. Hatte Kenteris vielleicht doch die
Konfiguration ändern lassen? Schließlich hatte er auch einen Bodyguard. Der
Warnton wurde lauter und schneller, ihm blieben nur noch wenige Sekunden, bis
der Alarm ausgelöst wurde. Keine Wahl, Leonid. Er schnitt das gelbe Kabel
durch. Und das Geräusch verstummte. Doch die Standardkonfiguration.
    Erleichtert sah er sich im

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