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Operation Cyborg

Operation Cyborg

Titel: Operation Cyborg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Riess
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Die Wucht des Treffers ließ die Maschine zwei Schritte nach hinten wanken und Magnus nutzte diesen Augenblick um sich ganz aus dem Wagen zu hieven. Auch Tom witterte seine Chance. Blitzschnell sprang er aus dem Wagen, doch die Umhängetasche mit dem Laptop an seiner Schulter wäre ihm fast zum Verhängnis geworden, denn sie verfing sich für den Bruchteil einer Sekunde am Türrahmen. Trotzdem schaffte er es, das Gleichgewicht zu bewahren. Er wollte gerade losrennen, da packte der Cyborg zu. Die Maschine bekam sein Shirt zu fassen, aber das dünne Material riß sofort unterhalb des Kragens und Tom kam frei. Ein großer, mit Blutspritzern befleckter Fetzen Stoff verblieb in der Hand der Maschine. Tom rannte taumelnd einige Schritte, da fiel ein weiterer Schuß – und diese Kugel traf diesmal ihn.
    Durch die Wucht des Aufpralls stolperte er, drehte sich im Fallen halb um die eigene Achse und landete unsanft auf seinem Hintern. Entsetzt sah er, wie der Cyborg wieder auf ihn anlegte. Tom keuchte panisch auf. Doch bevor die Killermaschine ein weiteres Mal auf ihn feuern konnte, wurde sie selbst durch Kugeln aus Magnus' Waffe getroffen. Der Cyborg wankte erneut. Jede Kugel wirbelte ihn mal links, mal rechts Stück für Stück nach hinten. Gleichzeitig versuchte er, die Arme schützend vor seinem Kopf zu verschränken.
    »Lauf weg Tom«, rief ihm Magnus zu während er weiter und weiter feuerte. Tom begriff nicht, warum er überhaupt noch lebte. Wo auch immer ihn die Kugel des Cyborgs erwischt hatte – er verspürte keine Schmerzen als er sich mühsam wieder aufrichtete. Ein Klicken ertönte. Magnus hatte sein ganzes Magazin leergeschossen und Tom sah, wie sich der taumelnde Cyborg wieder fing. Er versuchte, die Orientierung wiederzugewinnen, nachdem der Kugelhagel vorüber war. Da erblickte Tom das funkensprühende Kabel, das von der Decke baumelte. Seine Augen weiteten sich und er öffnete den Mund, um Magnus eine Warnung zuzurufen, aber er kam nicht dazu.
    »Verdammt Tom. Hau endlich ab«, schrie Magnus. Mit diesen Worten sprang der große Norweger mit einem Satz auf das Wagendach ihres zerstörten Autos und warf sich von dort im Hechtsprung mit aller Kraft gegen den Cyborg, den die Wucht des Aufpralls von den Beinen riß. Beiden rollten sie im Clinch ein Stück über den Boden. Die Benzinlache hatte sich nun bis fast unter das funkenspuckende Kabel ausgebreitet und würde sich jeden Moment entzünden. Diese Erkenntnis riß Tom aus seiner Starre. Er drehte sich um und rannte los so schnell er konnte.
    Er war keine 10 Meter weit gekommen, als sich das Benzin entzündete. Mit dem Fauchen eines Raubtieres fraß sich ein Feuerball in alle Richtungen. Und wie an einer Lunte entlang erreichte das Feuer nur einen Wimpernschlag später eines der unterirdischen Kraftstoffdepots, die die Zapfsäulen der Tankstelle speisten.
    Was folgte war eine ohrenbetäubende Explosion. Der Boden bebte als befreie sich ein erwachender Lindwurm aus seiner Höhle. Tom wurde abermals von den Beinen gerissen und durch die Druckwelle einige Meter weit geschleudert. Schwer schlug er auf, aber er blieb ohne ernsthafte Verletzungen. Ein glühendheißer Hauch brennender Luft fegte für einen Augenblick über ihn hinweg, raubte ihm den Atem und verschmorte seine Haarspitzen. Kaum daß die von der Explosion geschleuderte Flammenwolke über ihn hinweg und in die Luft verpufft war, sprang er wieder auf und blickte fassungslos auf das Inferno. Gleißend helle Flammen schienen die Tankstelle förmlich zu verschlucken. Die immense Hitze drohte, sein Gesicht und seine Hände zu verbrennen. Ohne einen weiteren Gedanken fassen zu können, wendete er sich um und rannte auf wackeligen Beinen weg von der Tankstelle. Ohne bewußt eine Richtung eingeschlagen zu haben, führte ihn seine Flucht direkt in das Feld, das sich hinter der Tankstelle befand.
    Scheinbar ungehindert breiteten sich in seinem Rücken die Flammen aus und verschlangen fauchend den gesamten Platz um die Tankstelle. Während er noch lief, wurde ihm bewußt, daß Magnus diese Explosion unmöglich überlebt haben konnte und Tränen rannen über sein Gesicht. So kurz er Magnus gekannt hatte, so sehr hatte er begonnen, den Norweger zu mögen. Er begriff, daß Magnus sich geopfert und den Cyborg mit in den Tod gerissen hatte. Die Gefahr schien ein für alle mal beseitigt, doch dies war ein schwacher Trost für Tom. Er hatte einen Freund verloren.
    *
    Die gewaltige Explosion riß einen fast drei Meter

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