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Operation Cyborg

Operation Cyborg

Titel: Operation Cyborg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Riess
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Der Lauf lag auch noch in der Tasche. Und wenn ihn sein durch 3D Shooter geschultes Wissen nicht trog, hatte sie hier noch ein modernes Sturmgewehr aus Schweizer Fabrikation. Zuguterletzt stieß er in der Tasche auf zwei kompakte Maschinenpistolen israelischer Herkunft. Die hätte er wohl auch erkannt, ohne die Computerspiele gespielt zu haben, die einige unbelehrbare Politiker und Journalisten als 'Killerspiele' bezeichneten.
    Haufenweise Munition lag auch noch in der Tasche. Ein feuriges Gemüt hat das Mädel, dachte Tom. Wo sie den ganzen Kram wohl her hatte? Es behagte ihm nicht wirklich, daß sie so viele Waffen besaß. Vor allem wenn man in Betracht zog, daß er sich nicht sicher sein konnte, ob die Direktiven, die seine Ermordung betrafen, wirklich und endgültig gelöscht waren. Andererseits hatte er gesehen, wie stark sie war. Um ihn zu töten benötigte sie wahrscheinlich keine dieser Waffen. Bei Fred jedenfalls hatte sie keine gebraucht. Tom mußte wieder an Nina denken. Es würde morgen ein trauriger Abschied werden.
    Er setzte sich noch einmal vor seinen Rechner und begann, die Meldungen zu dem Amoklauf vom gestrigen Tag zu lesen. Es schadete nicht, wenn er wußte, was man so schrieb.
    Es schien als habe die Presse kein Bild von ihm auftreiben können, aber seinen Namen druckten sie ungeniert komplett ab. Das ärgerte Tom. Na schön, sollten doch alle wissen, daß Tom Sanders tot war. Bei der Passage über Magnus, mußte Tom schlucken. Laut Bericht hatte es den Amokläufer förmlich 'zerrissen' und seine Überreste waren so schwer verbrannt, daß die Forensiker gezwungen waren, das Ermittlerfoto anhand des Schädels und der Augenzeugenberichte per Computer zu erstellen. Seine Identität konnte dennoch nicht geklärt werden. Klar, dachte Tom. Er fragte sich, ob wohl ein vielleicht 15 Jähriger Junge in der Nähe von Bergen auch etwas von dem Amoklauf in Deutschland mitbekommen hatte?
    Da hörte Tom, wie sich hinter ihm die Tür öffnete. Er drehte sich um. Jazz betrat das Pensionszimmer und war mit einer erstaunlichen Anzahl an Einkaufstaschen und -tüten beladen. Tom mußte unweigerlich schmunzeln, als er sie so sah.
    »Na Schatz, wie war's beim Shoppen«, sagte er grinsend. »Nochmal gebe ich dir nicht meine goldene Kreditkarte.«
    Zwar wußte Tom nicht so genau, wie die künstliche Intelligenz von Jazz arbeitete, aber es bereitete ihm irgendwie eine diebische Freude, sie immer wieder mal mit seinen Sprüchen ein wenig aus dem Tritt zu bringen. Außerdem erleichterte ihm die flapsige Art den Umgang mit ihr. Und auch diesmal schien es zu funktionieren. Jazz sah ihn verwirrt an, aber sie verzichtete auf einen Kommentar. Schade eigentlich, dachte Tom und grinste immer noch.
    »Es gibt sehr viele Hunde in dieser Zeit«, meinte sie stattdessen und machte ein angewidertes Gesicht. Dann legte sie ihre Einkäufe auf das Bett und schloß die Zimmertür. Neugierig warf Tom einen Blick in eine der Tüten.
    »Hey, was ist denn das«, sagte er und zog verwundert mit zwei Fingern ein Kleidungsstück heraus und betrachtete es stirnrunzelnd.
    »75 B?«, fragte er skeptisch. »Violett und mit Spitze?«
    »Die Verkäuferin meinte es wäre ein heißes Teil«, erklärte Jazz. »Allerdings brauche ich dieses Kleidungsstück nicht, um meine Körpertemperatur zu erhöhen sondern...«
    »Ja, ja ich weiß schon wozu die Dinger sind«, unterbrach sie Tom. »Wie ich sehe, hast du so einiges an Kleidung gekauft.«
    »Ja, du sagtest wir sollten nach Außen wirken wie ganz normale Menschen«, antwortete sie.
    »Okay«, sagte er gedehnt. »Ich hoffe aber du warst zum Einkaufen nicht in einem Beate Uhse Shop.«
    Sie schaute wieder verwirrt, aber diesmal hatte er das durchaus ernst gemeint und nicht weil er sie veralbern wollte. »Hast du an die anderen Sachen gedacht, die ich dir aufgetragen habe?«, fragte er schleunigst, um nicht erklären zu müssen, was ein Beate Uhse Shop war.
    »Ich vergesse nichts«, sagte sie und es klang fast ein wenig beleidigt.
    Na, hoffentlich schließt das deine ursprünglichen Direktiven nicht mit ein, ergänzte Tom in Gedanken. Endlich fand er die Tüten, mit dem Inhalt, den er suchte. Sie hatten den Aufdruck eines einschlägig bekannten Elektronikmarktes. Tom zog entzückt eine Verpackung nach der anderen heraus. Ein einigermaßen modernes Laptop, ein Navigationsgerät, ein Handy und ein kleiner, portabler Tintenstrahldrucker. In einer anderen Tüte fand er noch einige Lebensmittel.
    »Sehr schön«,

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