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Operation Cyborg

Operation Cyborg

Titel: Operation Cyborg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Riess
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Stimme. Der angesprochene erhob sich unter lautem Knirschen von der Ledercouch.
    »Mir noch weniger, Mikosch, aber sie zahlen verdammt gut«, erwiderte Iliev. »und noch betrachten die uns als wichtigsten Partner in Europa. Ich möchte nicht, daß sich das ändert.«
    »Und wenn doch?«, Mikosch stand schon in der Tür von Ilievs Büro. Er war ein wahrer Hüne und man hatte fast das Gefühl, er würde nicht so ohne weiteres durch den Türrahmen passen.
    »Verdammt, dann wird es auch nicht unser Untergang sein«, sagte Iliev gereizt und zeigte damit nur, daß ihn dieser Gedanke nervös machte. »Wir sind in Mitteleuropa gut im Geschäft. Es würde aber unsere Position schwächen, wenn die Amerikaner abspringen.«
    Vor allem meine, schob Iliev in Gedanken nach.
    »Na schön, Boß. Schauen wir mal was der Tag noch bringt«, sagte Mikosch. Dann verließ er das Büro.
    Iliev fuhr sich gedankenverloren mit der Hand über seinen stoppeligen Kurzhaarschnitt dann stand er auf und schaute aus dem großen Glasfenster hinter seinem Schreibtisch. Sein Büro befand sich im 10. Stockwerk eines modernen Hochhauses im aufstrebenden Büroviertel von Moskau, das dem Rest der Welt nur als Moskau-City bekannt war. Von hier hatte er einen perfekten Blick auf die futuristisch anmutende Bagrationbrücke, die über den Moskwa Fluss führte. Ein paar Menschen waren auf der Aussichtsplattform zu sehen und ein Ausflugsboot mit einigen Touristen an Bord war gerade im Begriff, die Leinen vom Steg zu lösen, der sich am Ufer unterhalb der Brücke befand.
    »Ich kriege dich schon noch, Severin«, murmelte Iliev leise. »Ihr Deutschen haltet euch für so clever. Aber wenn ihr euch auch nur eine kleine Unachtsamkeit erlaubt, dann wird euch ein Russe zeigen, was passiert, wenn man einmal zu clever ist.«
    *
    Krieger war enttäuscht über die Reaktionen seiner Mitarbeiter. Ein wenig mehr Anteilnahme hätte er sich schon gewünscht, als er verkündete, daß das Projekt in wenigen Tagen eingestellt werden würde. Zugegeben, die Nachricht war keine große Überraschung. Es wußten sowieso schon alle seit ein paar Tagen Bescheid. Der Flurfunk funktionierte bestens und die meisten hatten sich bestimmt schon anderweitig beworben. Diese Söldner!
    Einzig Stefan Schwandtner zeigte eine Reaktion: Enttäuschung und Frustration.
    »Und wir können wirklich nichts dagegen machen?«, fragte Schwandtner, während er Krieger zu dessen Büro begleitete. Die anderen Mitarbeiter hatten sich längst wieder ihren Monitoren zugewandt, um die letzten zwei Tage Dienst nach Vorschrift zu machen.
    »Nein. Die haben uns den Stecker gezogen. Übermorgen wird hier dicht gemacht«, grollte Krieger.
    »Dann haben die Maschinen also gewonnen«, murmelte Schwandtner.
    »Wie bitte?«, fragte Krieger verdutzt.
    »Na, ich meine die großen Konzerne und die Politiker. Herkules. Ein toller Milliardenauftrag und alle klopfen sich gegenseitig auf die Schultern. Politiker, Manager, Lobbyisten«, grollte Schwandtner.
    »Tja«, sagte Krieger müde. »So läuft eben das Spiel. Wir sind jedenfalls raus aus dem Rennen.«
    »Und was wird aus THOR?«, fragte Schwandtner. »Wir sind schon so weit. Wir können ihn doch nicht sterben lassen.«
    Krieger runzelte die Stirn und dachte einen Moment nach. Er hatte sich schon eine Weile überlegt, Schwandtner in seine Pläne einzuweihen. Er war sein fähigster Programmierer und könnte auch zukünftig eine große Hilfe sein. Außerdem war er einer der Externen, die nach diesem Projekt nichts mehr mit der Bundeswehr zu tun haben würden. Und er hatte mit genausoviel Herzblut an dem Projekt gearbeitet wie er selbst, überlegte Krieger. Nicht so wie die anderen. Es wäre ein Leichtes gewesen, Schwandter von der Sache zu überzeugen und ihn mit an Bord zu holen, aber Krieger war nach all den Jahren ein äußerst vorsichtiger Geselle geworden. Nein, entschied er zum wiederholten Male. Es ist besser, die Sache alleine durchzuziehen – vorerst. Auch zu Schwandtners Schutz. Wenn die Aktion aufflöge, würde es – milde ausgedrückt – mächtig Ärger geben. Das wollte Krieger alleine auf seine Kappe nehmen. Er könnte Schwandtner immer noch involvieren. Zu einem späteren Zeitpunkt. In ein paar Monaten vielleicht, wenn alles geklappt hatte und Gras über die Sache gewachsen war.
    »Es ist nur ein Programm, Stefan. Ein Projekt. Wir haben einen tollen Traum gelebt, aber der ist jetzt vorbei. Ich bin tief enttäuscht, aber ändern kann ich es nicht«, sagte Krieger

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