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Operation Cyborg

Operation Cyborg

Titel: Operation Cyborg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Riess
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kommentierte Tom, als er die Sachen betrachtete, die er auf dem Bett ausgebreitet hatte.
    »Leider haben wir jetzt kein Geld mehr«, sagte Jazz und nahm die Einkaufstaschen, in denen sich ihre neue Kleidung befand.
    »Keine Bange, die Sache ist in Arbeit«, antwortete Tom selbstgefällig und griff eine Tüte Chips und beäugte sie mißtrauisch.
    »Hmm, gesalzen«, sagte Tom enttäuscht. »Und fettreduziert.«
    Jazz blickte ihn an und machte einen Gesichtsausdruck, der Mißfallen widerspiegelte. Den muß sie sich irgendwo abgeschaut haben, dachte Tom. Er ließ sich davon aber nicht beirren und riß gierig die Chipstüte auf.
    »Ich werde mich jetzt umziehen«, sagte Jazz und ohne daß Tom sie extra darum bitten mußte, ging sie dazu ins Bad.
    *
    »Nein, es ist trotzdem sicher, daß die Spur nach Frankfurt führt«, sprach Boris Iliev in perfektem Englisch – aber mit starkem russischen Akzent – in sein Telefon. »Severin hat das Geld vor wenigen Minuten transferiert und auf eine Frankfurter Bank gebucht.«
    »Nein er hat Anonymisierungsdienste benutzt. Ich gehe aber davon aus, daß er sich irgendwo in Frankfurt aufhält«, beantwortete er die Fragen seines Gesprächspartners. »Das denke ich auch. Es war purer Zufall, daß sich die Sache mit dem Amoklauf in Frankfurt ereignet hat. Mit Severin hatte das jedenfalls nichts zu tun, das glauben auch die Leute vom BKA.«
    Iliev wartete auf die Reaktion seines Gesprächspartners und nickte, obwohl er wußte, daß man das am Telefon nicht sehen konnte.
    »Ja, die Spur zur Frankfurter Universität ist kalt, wie eine Nacht in Sibirien. Schäfer ist definitiv nicht Severin. Nach der Polizei hatten wir ihn in der Mangel. Der ist ein Aufschneider und Idiot und niemals der Autor von Tacker.C. Und auch Tom Sanders kann nicht Severin sein, denn der ist ja seit gestern Abend tot, also können wir ihn dummerweise auch nicht mehr befragen, woher der Code stammte. Wahrscheinlich hat er ihn irgendwo geklaut, wie Schäfer. Auf irgendeiner LAN Party oder wo immer sich diese Freaks so 'rumtreiben.«
    »Ja, wir haben die Ausdrucke vorhin erhalten. Es handelt sich auf jeden Fall um völlig veralteten Programmcode. Das Ding, mit dem Schäfer herumgespielt hat, kann nicht das gleiche Steuerprogramm sein, das Severin zuletzt benutzte. Ich glaube sowieso nicht, daß Severin ein Informatikstudent ist. Dazu ist der zu versiert. Die können heutzutage nur noch Matheformeln herunterbeten aber nicht auf modernen Computern intelligente Programme entwerfen«, gluckste Iliev dann wurde er schnell wieder ernst, als weitere Worte aus dem Telefonhörer an sein Ohr drangen.
    »Nein, diesen Stadiatis gibt es definitiv nicht. So ein Name ist in ganz Frankfurt nicht gemeldet. Und es scheint als benutze Severin nicht nur Decknamen, sondern hat noch ein paar mehr Tricks auf Lager. Jedenfalls konnten wir dem Weg des Briefes nicht folgen – noch nicht. Vielleicht hat er auch einen Helfer bei der Post«, sagte Iliev.
    »Sie haben natürlich recht«, entgegnete Iliev zähneknirschend. »Wir haben ihn einfach unterschätzt. Ich denke auch, daß wir einfach nochmal seine Dienste buchen, wenn es diesmal nicht klappt. Und dann setzen wir Wanzen ein, wenn wir eine weitere Geldanweisung schicken. Aber noch ist die Sache nicht ganz verloren, schließlich hat er das Geld noch nicht wirklich in seinen Händen.«
    »Ja das ist richtig«, antwortete er auf eine weitere Frage seines Gesprächspartners. »Er hat das Geld auf ein Sparkassenkonto überwiesen, das auch auf Stadiatis Namen läuft. Wenn er da ran will, kriegen wir raus wohin er es weiterbucht. Das haben wir schon in die Wege geleitet. Und für den Fall, daß er das Geld abheben will, habe ich auch schon Vorkehrungen getroffen.«
    »Okay. Ich habe verstanden. Ich melde mich selbstverständlich, sobald ich genaueres weiß«, sagte Iliev zum Abschluß des Gesprächs, dann legte er auf. Einige Sekunden sammelte er sich und wischte ein paar Schweißtropfen mit einem schmutzigen Stofftaschentuch von der Stirn, dann steckte er es zurück in die Jackettasche seines Anzugs. Er blickte hinüber zu einem Mann, der im Halbdunkeln in einer Ecke seines Büros auf einer teuren schwarzen Ledercouch saß.
    »Du hast es gehört Mikosch«, sagte Iliev diesmal auf russisch. »Sieh zu, daß euch Severin nicht durch die Lappen geht, wenn er an das Geld will. Die Auftraggeber in den USA werden langsam ungeduldig.«
    »Mir sind die sowieso nicht geheuer, Boß«, erklang ein rauhe, tiefe

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