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Operation Cyborg

Operation Cyborg

Titel: Operation Cyborg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Riess
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schnell wieder ab und grübelte weiter.
    Sicher, ohne digitale Fesseln, die die S.net-Direktiven zweifellos darstellten, hatte sie eventuell eine neue Stufe ihrer Existenz erreicht. Aber konnte die synchrone Ausführung zweier so mächtiger Dienste, wie es diese 'Warlocks' offenbar waren, nicht auch negative Auswirkungen haben? Vielleicht eine Psychose? Oder Schizophrenie? Möglicherweise rangen beide Dienste um die Vorherrschaft im Körper des Cyborgs und was würde geschehen, wenn der S.net-Modus wieder oberste Priorität erhielt? Tom kratzte sich nachdenklich am Kinn.
    Ein weiteres Gefühl – wie auch immer man es nennen wollte: Ahnung, Zweifel, Präsumtion – schlich sich leise durch sein Unterbewußtsein und formulierte neue Gedanken und die mißfielen ihm gehörig: Seine Hackeraktivitäten hatten dafür gesorgt, daß er aus purer Angst erwischt zu werden, vor lauter Vorsicht und übertriebener Wachsamkeit, stets am Rande einer Paranoia wandelte. Doch auch das Leben hatte ihm ein großes Maß an Mißtrauen gegenüber allem und jedem verpaßt. Und eben jenes Mißtrauen regte sich gerade erheblich, als er das bisherige Geschehen nochmal in einem anderen Licht beleuchtete. Er wußte nichts über S.net, das war ein großes Problem. Wie intelligent und vielleicht sogar verschlagen konnte diese KI sein? War es nicht auch denkbar, daß Jazz ihm eine zu fantastische Geschichte aufgetischt hatte? Trotz ihrer beachtlichen Leistungsfähigkeit war es ihr nicht gelungen ihn zu töten, weil ein einziger Mensch ihn beschützt hatte. Stattdessen war sie nun seine Verbündete, weil sie sich selbst mit einem Datenstick und 'ganz aus Versehen' modifiziert hatte? War das tatsächlich alles so geschehen? Was wenn ihr Auftrag gar nicht lautete, ihn zu töten. Stattdessen sollte sie nun an seiner Seite die freundliche KI spielen, die ihn nach und nach mental infiltrierte. Und die sogenannten Aufträge, die sie nun gemeinsam erledigen wollten dienten nicht dazu, S.net zu bekämpfen, sondern stattdessen genau das Gegenteil zu bewirken.
    Ach, alles Quatsch, dachte Tom, das ist zu sehr um zehn Ecken gedacht ... oder doch nicht? Verdammt!
    Er bekam wieder Kopfschmerzen, so sehr begannen seine Mutmaßungen, Zweifel und Überlegungen in seinem Kopf zu rotieren. Ein Gedanke gruselte ihn am allermeisten: Wie sehr manipulierte sie ihn alleine dadurch, daß sie aussah wie eine äußerst hübsche Frau?
    Nun gut, er würde die Sache einfach mal laufen lassen und der Dinge harren, die er noch erleben und erfahren würde. Was anderes konnte er schließlich auch gar nicht tun. Nur eines: Er nahm sich vor, wenigstens wachsam zu bleiben und vor allem nicht ihren äußeren Reizen zu sehr Beachtung schenken! Ja, das würde er tun.
    »Du bist plötzlich sehr schweigsam«, bemerkte Jazz und unterbrach seine Gedanken. »Weißt du jetzt alles, was du wissen wolltest?«
    »Hmm. Ja. Fürs erste«, brummte Tom. »Oh, eine Sache interessiert mich dann doch noch brennend. Bist du sicher, daß deine ursprünglichen Direktiven, also die, die meine Terminierung betreffen, wirklich für immer gelöscht sind?«
    »Sie sind zumindest durch neue ersetzt«, sagte Jazz. »Sie könnten nur durch eine Reprogrammierung wieder ausgetauscht werden.«
    »Dann hoffe ich, du sagst mir Bescheid, bevor du dir wieder eine Speicherkarte oder irgend ein Kabel einstöpselst, okay?«, erwiderte Tom flapsig. Jazz antwortet nicht darauf, sondern schaute nur, als wäre sie ein wenig beleidigt.
    »Hey, du mußt zugeben, daß das wirklich eine extrem dumme Geschichte war, oder? S.net würde sich in den Hintern beißen, wenn es wüßte was da passiert ist«, sagte Tom, bereute aber sogleich, eine solche Metapher benutzt zu haben. Ihre Antwort konnte er beinah vorhersehen.
    »S.net denkt anders als wir«, entgegnete sie stattdessen zu seinem Erstaunen. Den Spruch hatte er doch schon einmal gehört.
    »Nun gut. Wir sollten uns bei Gelegenheit weiter über deine Funktionen und Fähigkeiten unterhalten, Jazz. Ich denke es ist wichtig für mich, mehr über dich zu wissen«, sagte Tom und ging hinüber zum Bett und warf sich mit dem Hintern voran darauf, was das Bett mit lautem Ächzen quittierte.
    »Da geht es dir wie mir«, sagte Jazz. »Ich sollte auch mehr über dich wissen.«
    »Hmm«, sagt Tom nur gedankenverloren. Ihre letzte Bemerkung hatte er wieder nicht wahrgenommen. Er schaltete mit der Fernbedienung den kleinen Fernseher ein, der an der Wand montiert war.
    »Erstmal schauen, was es

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