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Operation Cyborg

Operation Cyborg

Titel: Operation Cyborg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Riess
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ganze Zeit über zwischen Schulter und Kinn geklemmt hatte. »Klasse! Damit bist du aus der Sache raus Bernd. Danke.«
    »Ach hör auf«, unterband Krieger das einsetzende Lamento am anderen Ende der Leitung. »Das wird niemand mitbekommen. Und wenn schon? Warum sollte es auf dich zurückfallen? Herr'je, du warst schon in der Schule ein echter Schisser Bernd, weißt du das«, Kriegers Laune war bestens.
    »Ja doch, den Schlüssel bekommst du in den nächsten Tagen wieder. Ihr habt doch sowieso noch mindestens zwei Wochen dort zu schaffen. Drei sogar? Und wann geht es am Westabschnitt los? Nächste Woche also. Vielleicht. Na, siehst du. Dann wird auch niemand den Schlüssel vermissen.«
    »Was? Nein, das werde ich nicht tun«, sagte er während er wieder einen Befehl in seine Konsole eingab und sein Terminal ausschaltete. »Das mußt du nicht wissen. Ist auch wirklich nichts dramatisches. Nur ein kleiner geheimer Versuch. Ja genau, ich bin im Dienste der Wissenschaft unterwegs.«
    Krieger nahm sein Handy und steckte es in die Tasche, dann lehnte er sich in seinem Bürostuhl zurück und legte die Füße auf seinen Schreibtisch.
    »Ich verlasse den Laden, das weißt du doch. Die haben mich hier wirklich genug geärgert in den letzten Jahren. Und daß, obwohl ich immer brav meine Knochen hingehalten habe. Wenn ich an die Sache im Kosovo denke. Und jetzt kappen die mir hier mein Lieblingsprojekt. Ne, ne Bernd. Es reicht.«
    Krieger lauschte wieder der Antworten seines Gesprächspartners.
    »Wie, die Kosovo Geschichte habe ich dir noch nicht erzählt? Als wir die serbischen Luftabwehrstellungen angezapft haben und das im wahrsten Sinne des Wortes? Ach ich glaube, das darf ich dir gar nicht erzählen, sonst müßte ich dich danach töten.« Krieger lachte laut.
    »Na schön. Wenn das so ist«, sagt Krieger immer noch lachend, als er die Antwort darauf gehört hatte. »Paß auf. Ich muß jetzt hier noch ein paar Sachen erledigen. Warum treffen wir uns nicht am Freitag Abend und lassen es mal wieder so richtig krachen? Natürlich nur, wenn du Ausgang bekommst.«
    »Nein, nein, ich mache mich nicht über deine Frau lustig. Also, wir telefonieren nochmal am Freitag. Gut. Bis dann.«, sagte Krieger noch und legte auf. Er war immer noch bester Laune. Da kam Schwandtner in sein Büro und sah verdutzt, wie leger sein Chef an seinem Arbeitsplatz saß. Hier gingen wirklich bald die Lichter aus, dachte er.
    »Boß, ich habe hier die ersten Entwürfe für die Einbindung der Protokolle. Ich glaube aber kaum, daß ich das bis morgen noch fertig bekomme. Ist jetzt aber wohl auch egal, was? Wäre ja sowieso nur noch für die Galerie.«
    »Ach komm schon Stefan. Jetzt keine miesen Gedanken mehr«, sagte Krieger versöhnlich und nahm die Notizen entgegen, die Schwandtner ihm gebracht hatte. Sein Blick streifte nur kurz das oberste Blatt. 'IPv6' stand groß oben links geschrieben. »Wir feiern morgen Abend nochmal schön und wenden uns dann neuen Ufern zu.«
    »Ja, ja. Ich sage ja auch schon nichts mehr«, gab Schwandtner klein bei und verschwand wieder aus Kriegers Büro.
    *
    Tom verbrachte den Rest des ereignislosen Mittwochs mit Jazz im Pensionszimmer. Er hatte ihr gerade am Arm einen Verband angelegt und begutachtete nun sein Werk.
    »Ja, so ist das besser«, sagte er.
    Jazz sah skeptisch auf den Verband. Er verdeckte vollständig die nach wie vor klaffende Wunde am Oberarm. Auch hier war der Heilungsprozeß schon weit fortgeschritten, aber das Gewebe hatte sich noch nicht weit genug geschlossen, so daß man das stählerne Endoskelett des Cyborgs immer noch sehen konnte. Jazz hatte die Haut an dieser Stelle einfach mit Paketklebeband zusammengeklebt, was Tom erst bemerkte, als sie nicht mehr seine Jacke, sondern ihr neues Top trug.
    »Ein Wundverband beschleunigt die Heilung des Gewebes nicht«, bemerkte sie.
    »Hör mal, wenn du deine restlichen Verletzungen mit Klebeband und Leim zusammenklebst, ist mir das egal, so lange man das nicht sieht«, entgegnete Tom leicht genervt. Jazz neigte offenbar dazu, alles ausdiskutieren zu wollen.
    Er betrachtete ihr restliches Outfit. Sie trug eine modische, sehr genau passende Stretch-Jeans, schwarze Stiefel ohne Absätze und ein, wie Tom fand, recht enges weißes Top, das so kurz war, daß es kaum bis an den Hosenbund reichte und unter dem sich ihr neuer BH leicht abzeichnete. Nun, das ganze war zwar insgesamt nicht so sein Fall, aber er mußte sich eingestehen, daß ihr die neuen Sachen recht gut

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