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Operation Cyborg

Operation Cyborg

Titel: Operation Cyborg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Riess
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jederzeit erweitert und vervollständigt werden können.«
    »Okay, okay«, unterbrach sie Tom einigermaßen verwirrt. »Ich kenne mich nicht genug mit dem Thema KI aus, um das was du eben gesagt hast, wirklich richtig einordnen zu können. Zumindest dann nicht, wenn es um soziologische und sensorische Aspekte dabei geht.« Tom nahm sich vor, bei Gelegenheit einen Blick in Fachliteratur zum Thema 'Künstliche Intelligenz' zu werfen.
    »Und genaugenommen wollte ich darauf auch nicht hinaus. Was ich eigentlich wissen wollte, ist«, setzte er nochmal an, »wie schafft es ein Cyborg, sich bei Infiltrationen unbemerkt unter Menschen zu mischen und sie zu täuschen. Wie menschenähnlich kannst du wirklich sein? Du siehst aus wie eine richtige Frau, du kleidest dich entsprechend, du schminkst dich, du betreibst Konversation mit mir, diskutierst mit mir. Du kannst sehen und hören. Aber kannst du zum Beispiel auch riechen und schmecken? Was fühlst du wenn dich jemand berührt? Kannst du überhaupt fühlen?«
    Jazz zögerte, bevor sie antwortete. Sie blickte, den Kopf etwas schräg gelegt auf den Boden, so als würde sie nachdenken. Sie schien sich mit einer Antwort schwer zu tun, bemerkte Tom erstaunt.
    »Ich habe Sensoren analog zu allen menschlichen Sinnen und meine CPU ist leistungsstark genug, um den vollen Satz an menschlicher Kognition abzubilden«, sagte sie schließlich.
    »Kannst du fühlen?«, Tom ließ nicht locker.
    Jazz wirkte verwirrt und sie sah fast ein wenig unglücklich aus als sie antwortete.
    »Ich weiß nicht ob ich fühlen kann«, antwortet sie. »Die Dinge in meiner Programmierung haben sich geändert und viele Funktionen sind mir ... in gewisser Weise neu.«
    Tom verstand nicht, worauf sie hinaus wollte. Was meinte sie damit, ihre Programmierung habe sich geändert?
    »Es gibt zwei übergeordnete virtuelle Steuereinheiten, sogenannte Warlocks«, setzte sie erneut mit technischen Informationen an aber Tom unterbrach sie diesmal nicht. »Einer steuert meine Funktionen als reine Kampf-und Tötungseinheit. Der zweite wird für Infiltrationsmissionen genutzt. Im Infiltrationsmodus ist mir meine Existenz als Cyborg nicht bekannt. Alle eingebauten Systeme spielen mir vor, ich sei ein Mensch. In diesem Modus kann ein Cyborg möglicherweise fühlen oder Gefühle zumindest nach außen glaubhaft simulieren. Sobald das Missionsziel in Reichweite gerät, wird aus diesem Modus in den S.net-Modus zurückgeschaltet und die Primärdirektive erfüllt. Auf die Funktionsweise des Infiltrationsmodus hat ein Cyborg keinen Zugriff. Sie ist ihm nicht einmal bekannt. Der S.net-Warlock hat höhere Priorität. Der Infiltrationsmodus kann nur von S.net persönlich eingeschaltet werden, wenn der Cyborg auf seine Mission geschickt wird.«
    »Aber woher weißt du dann davon?«, wollte Tom wissen »Wenn ich das richtig verstehe, dürfte dir von diesem Modus gar nichts bekannt sein.«
    »Das THOR Programm hat vieles verändert. Es wurden nicht nur Informationen in meiner Datenbank ergänzt und meine Direktiven definiert. Das Programm muß auch meinen vollen Funktionsumfang freigeschaltet haben«, sagte Jazz. »Beide Warlocks laufen nun gleichberechtigt. Ich sammele gänzlich neue Erfahrungen und Informationen, die in meine Wissenssysteme und Datenbanken eingearbeitet werden. Aber viele Dinge verstehe ich nicht. Oder noch nicht.«
    »Das heißt, daß du nun mehr bist als ein gewöhnlicher Cyborg?«, sagte Tom nachdenklich mehr zu sich selbst.
    »Ich weiß nicht was ich bin«, sagt Jazz, doch Tom überhörte ihre Antwort. Er war in Gedanken und grübelte über das, was er gerade erfahren hatte. Die Entwicklung des Gesprächs war überraschend und stimmte ihn nachdenklich. Warum versperrte S.net seinen Cyborgs den vollen Funktionsumfang. Befürchtete S.net etwa, daß sie sich zu eigenständig denkenden und fühlenden Wesen weiterentwickeln könnten? Würde eine Maschine die Seiten wechseln, wenn ihm das Menschsein oder menschlich sein zu sehr gefiel? Wäre ein solcher Cyborg zur Empathie fähig? Könnte er Freundschaften knüpfen? Oder sogar lieben?
    Fasziniert über diesen Gedanken, sah Tom auf und starrte Jazz prüfend an und sie erwiderte den Blick. Nach einem stillen Augenblick rief sich Tom zur Räson. Sie ist eine Maschine, hämmerte er sich förmlich in den Kopf. Sie könnte dich mit einer einzigen Bewegung töten! Sie kann wohl kaum jemals eine Art Freund, oder ... oder irgendetwas anderes sein. Er wendete den Blick von Jazz

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