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Operation Cyborg

Operation Cyborg

Titel: Operation Cyborg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Riess
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es.
    »Wer ist Elias Stadiatis?«, fragte sie verwundert.
    »Der alte, berühmte griechische Schwammtaucher sitzt direkt vor dir«, antwortete Tom und zwinkerte ihr zu.
    Jazz erwiderte nichts darauf, aber sah ihn mit schief gelegtem Kopf skeptisch an.
    »Das ist ein Deckname, den ich mir mal zugelegt habe. Letztes Jahr habe ich mit einem griechischen Kommilitonen studiert. Als der mir seine neu ausgestellte, griechische ID-Card gezeigt hat, haben wir beide noch darüber gewitzelt, wie leicht die zu fälschen seien. Seiner war sogar noch handschriftlich ausgefüllt gewesen. Also haben wir so eine ID-Card spaßeshalber mal selbst gemacht. Der halbdurchsichtige Aufdruck auf der Laminierung war die einzige Schwierigkeit. Und, naja, was soll ich sagen, seitdem gehört mir auch die Identität von Herrn Stadiatis. Wir haben damals geschaut, was wir so alles mit dem gefälschten Ausweis anstellen konnten. Das Bankkonto habe ich mir als erstes besorgt. Und wo ich schon für das Postident zur Post mußte, habe ich mir da auch gleich ein Postfach auf den Namen zugelegt. Die Jungs dort sind echt sorglos, vor allem in den sogenannten Filialen. Nun ... und so weiter halt«, Tom grinste selbstgefällig.
    »Dann weiß dein griechischer Kommilitone also von deiner zweiten Identität?«, fragte Jazz ungerührt. »Damit ist er ein Sicherheitsrisiko, das beseitigt werden sollte.«
    »Hey ruhig Blut, Killerlady!«, entgegnete Tom entsetzt. »Nikos ist schon seit letztem Semester wieder in Griechenland. Und er hat nicht vor, zurückzukommen.«
    Tom sah Jazz für ein paar Sekunden vorwurfsvoll an und schüttelte den Kopf. Dann erst sprach er weiter.
    »Also, zurück zu unserem Geldproblem. Du nimmst die Vollmacht und gehst damit zur Bank. Laß dir das Geld Bar auszahlen, aber erst wenn du sicher bist, daß dort keine Bullen 'rumlungern. Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß irgendjemand schon die Fährte von Stadiatis aufgenommen hat. Den Namen dürften nur die Russen kennen, aber die interessieren sich nicht für mich.«
    »Und du glaubst man zahlt mir das Geld so ohne weiteres aus?«, fragte Jazz, während sie die Vollmacht wieder zusammenfaltete und in eine Tragetasche steckte.
    »Ich gebe dir die Bankkarte mit und sicherheitshalber noch den Ausweis«, antwortete Tom. »Aber ich denke das du den nicht brauchen wirst.«
    »Wir benötigen auch noch ein Auto. Wir müssen heute nachmittag bereits in Koblenz sein«, sagte Jazz, als sie schon in der Zimmertür stand.
    »Das weiß ich, mein Mädchen. Auch darum kümmere ich mich«, entgegnete Tom wie beiläufig, während er sein Frühstück fortsetzte und eine Newsseite im Internet aufrief.
    »Ich weiß nicht ob es gut ist, wenn du ohne mich nach draußen gehst«, erwiderte Jazz.
    »Oh, das muß ich nicht. Das mit dem Auto mache ich von hier«, sagte Tom. »Und jetzt husch, Mausi. Hol' die Kohle.«
    Jazz verzog das Gesicht zu einem Ausdruck des Mißfallens – zum wiederholten Male – entgegnete aber nichts weiter. Stattdessen setzte sie eine riesige Sonnenbrille auf, deren dicke Bügel am vorderen Teil aus Metall bestanden auf denen das Logo des Herstellers zu sehen war. Es bestand aus vielen kleinen, funkelnden Swarovski Kristallen. Dann verließ sie das Zimmer. Die Brille steht ihr, bemerkte Tom beeindruckt während die Zimmertür ins Schloß fiel. Ein paar Sekunden blickte er noch die geschlossene Tür an, dann zuckte er mit den Schultern und zog grinsend einen Autoschlüssel aus seiner Hosentasche. War doch gut, daß er die alte Karre behalten hatte, auch wenn sie ihn eigentlich nur unnötig Geld kostete. Als Student mit Semesterticket kam er auch ohne Auto überall hin. Tja, er war eben sentimental und so hatte er es nicht übers Herz gebracht, seinen alten Golf verschrotten zu lassen.
    *
    »Haben Sie Schwandter heute schon gesehen?«, fragte Krieger einen seiner Mitarbeiter. Der Angesprochene schüttelte den Kopf, während er gelangweilt eine Liste im Computer abglich.
    »Ist Schwandtner vielleicht krank? Hat er sich hier gemeldet«, fragte Krieger in die Runde der Mitarbeiter, aber er erntete nur Kopfschütteln oder Achselzucken. Komisch, dachte Krieger. Das kam ihm doch recht seltsam vor.
    »Haben Sie die Sache von Stiegler schon gehört?«, fragte ihn der Mitarbeiter, den er als erstes angesprochen hatte.
    »Was? Nein.« Krieger wirkte abwesend. Dann blickte er auf. »Welcher Stiegler?«
    »Na, Stiegler. Simon Stiegler. Einer unserer Pförtner?«, sagte der Mitarbeiter. »Der

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