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Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Titel: Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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betrug nur ein Drittel dessen auf Meereshöhe. Und in zehntausend Metern Höhe mit zu viel Stickstoff im Blut abzuspringen, löste Caisson aus, ähnlich wie bei Tauchern, die zu schnell wieder an die Oberfläche stiegen. Übelkeit, Kopfschmerzen und im schlimmsten Fall der Tod konnten die Folge sein. Keine gute Art, einen Einsatz zu beginnen.
    In den nächsten dreißig Minuten prägte Sara sich den Missionsplan ein. Sie sollten sich mit einem CIA-Agenten aus Laos treffen, der die annamitischen Kordilleren gut kannte. Sie wusste nichts über diese Person, nur dass sie den Codenamen Pawn zwei trug. Wie originell. Dann würden sie sich auf den Weg nach Anh Dung machen, einem Dorf mitten im gebirgigen Nirgendwo.
    Die Unzugänglichkeit der Bergregion hatte dafür gesorgt, dass es zu einer Art modernen Arche Noah wurde. Vor dem Krieg hatten sich nur die hier lebenden Dorfbewohner in das Massiv gewagt. Generation für Generationwar das so gegangen, jahrtausendelang. Aber jetzt hatten selbst die Dörfler Angst, den mit Minen gespickten Boden zu betreten. Nur ein paar Biologen und Kryptozoologen riskierten es. Die Region war eine Goldmine für noch nicht klassifizierte, unbekannte Säugetierarten. Manch ein Wissenschaftler kehrte nie zurück, doch die Anziehungskraft der Berge blieb bestehen.
    Ein blinkendes rotes Licht lenkte sie von dem Dossier in ihren behandschuhten Fingern ab. Sie legte es weg und hörte Kings Stimme laut und klar im Ohrhörer. »Zwei Minuten, Leute. Pawn, kommen Sie zu mir.«
    Die Sekunden tickten herunter, während King sich an ihrem Rücken festschnallte. Sara war zwar schon mehrmals mit dem Fallschirm abgesprungen, aber nie aus so großer Höhe, und ihr Gefühl sagte ihr, dass King selbst dann auf einem Tandemsprung bestanden hätte.
    Dreißig Sekunden vor dem Absprung fühlte sie die Crescent deutlich langsamer werden. Die hydraulische Laderaumtür glitt zischend auf und ließ die eiskalte Nachtluft in 10 000 Metern Höhe hereinfegen. Trotz des schützenden Sprunganzugs spürte sie den Temperatursturz.
    »Auf Notsauerstoffflaschen gehen«, sagte King. »Auf mein Kommando … springt!«
    Einer nach dem anderen sprang das Delta-Team aus dem Heck der Crescent und ging in den freien Fall über. So würden sie auf die Erde zuschießen, bis der Ruck ihrer Fallschirme sie dicht über dem Boden abbremste. King und Sara kamen zuletzt.
    Außerhalb der beinahe unsichtbaren Crescent verschmolz das ganz in Schwarz gekleidete Team mit der Nacht. Ohne die phosphoreszierenden Rhomben hinten an ihren Helmen hätten sie niemals zusammenbleiben können. King entdeckte die vier Rhomben unter sich undveränderte seine und Saras Fluglage, so dass sie auf die anderen zuglitten, die bereits in Formation gegangen waren.
    Während der Wind mit dreißig Grad unter null an ihnen vorbeipfiff, dachte Sara verblüfft, wie groß der Unterschied zu Fallschirmsprüngen aus niedriger Höhe war. Da blieb man typischerweise nur ein paar Sekunden lang im freien Fall, bevor man den Schirm auslöste. Allerdings war es bei Endgeschwindigkeit in dreihundert Metern Höhe unmöglich, noch einen Reserveschirm zu öffnen, falls der Hauptschirm versagte. Daher hatten sie auch gar keine Reserveschirme mitgenommen.
    Aber Sara machte sich keine Sorgen darüber, als roter Fleck auf dem Boden zu enden. Sie genoss die Freiheit des Augenblicks. Sie war nicht nur schwerelos, auch ihre Sinne waren wie befreit. Der Wind legte sich wie eine schwere Decke über ihren Körper. Das weiße Rauschen der vorbeisausenden Luft löschte jedes andere Geräusch aus. Und die umgebende Dunkelheit gewährte ihren Augen Entspannung. Sie fühlte sich, als läge sie in einem wunderbar gemütlichen Bett.
    King spürte, wie Saras Körper unter ihm leicht erschlaffte. Sollte sie die Besinnung verloren haben, würde es eine harte Landung geben. Verdammt, noch härter als ohnehin. Bei einem Bewusstlosen ging es nicht ohne Verletzungen ab. Er klopfte mit dem Fingerknöchel gegen ihren Helm. »Alles okay?«
    »Mir geht’s blendend«, drang Saras Antwort durch seinen Ohrhörer. »Ich bin …«
    »King, LZ ist kompromittiert«, fiel Knight mit kühler Stimme ein.
    King spähte an Saras Helm vorbei und sah Spuren von Leuchtmunition kreuz und quer über dem Gebiet, das eigentlich ihre sichere Landungszone sein sollte. Er hattekeine Ahnung, wer da aufeinander schoss, und auch keine Zeit, darüber nachzudenken. Verflucht, wo bist du, Deep Blue, dachte King. Jetzt hätten sie ihn

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